Unheiliger Engel (German Edition)
und in ihrem leic h ten Satinmorgenmantel den Raum betreten und schlagartig seine Lust und Leidenschaft geweckt hatte. Maddie, jetzt in einem langen Kamelhaarmantel, mit dunklen, pelzgefütterten Stiefeln und einer für ihr zierliches Gesicht viel zu großen D & G Sonnenbrille, die modisch ang e sagt war.
„Du?“ Sergej konnte seine Überraschung und Verärgerung nicht verbergen. „Du solltest längst auf dem Weg in die Schweiz sein !“ Warum konnten Fra u en nie das machen, was ein Mann ihnen sagte? Immer mussten sie alles verkompl i zieren. Weiber!
„Ich fliege heute Abend“, antwortete sie leise und in ihre m Blick konnte er mehr l e sen, als er wollte. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“
Sie passte ausgezeichnet zu Tom . Je tzt hatte er zwei Kindermädchen. „Dass du hier bist und nicht in der Schweiz, bereitet mir Kummer “ , brauste er auf und e r hob sich. „Weiß Tom …?“
„Nein“ , sie schüttelte den Kopf . „ E r weiß nicht, dass ich hier bin. Er hätte sich aufg e regt und es mir verboten. Ich nahm ein Taxi, Corinna wohnt nicht weit von hier und ich dac h te …“
„Wenn du gedacht hättest , wärst du nicht hier.“
Maddie ließ sich nicht durch seine laut e Stimme einschüchtern. „Warum bist du so grob?“
„Weil du nie machst, was man dir sagt. Hättest du nicht einmal auf deinen Mann hören können, zum Donner? Er hat dich anscheinend nicht im Griff, wie ich es ha t te.“
Sie schwieg betreten, stand wie ein Häufchen Elend vor mir und ihre A u gen schimmer te n feucht. „Tom sagte, dass du ernste Probleme hast und heute Mo r gen konnte er dich nicht erreichen. Als wir telefonierten , bemerkte ich, dass i r gendetwas nicht stimmt, er war anders und aufgebracht. Was ist los mit euch?“
„Nichts , was dich etwas angeht . “ Sergej gab sich hart.
„Habt ihr gestritten?“
„Maddie, ich sagte …“
„Warum sagt ihr mir nicht, was los ist? “ Ihre Stimme brach und wechselte in ein leises, unterdrücktes Schluchzen.
Die Waffen der Frauen . Sergej seufzte . E s scherte ihn ansonsten wenig, doch bei Ma d die begannen diese Waffen auch bei ihm zu wirken. „Beruhige dich . “ Er zog sie an sich. „Nicht weinen , bitte.“
„Aber ich habe Angst um dich und Tom, ich fühle, dass etwas Schlimmes pa s sieren wird. Warum solltet ihr mich wohl sonst aus dem Weg haben wo l len ? “
„Du brauchst keine Angst um mich haben. Und auf Tom werde ich aufpa s sen, das ve r spreche ich dir.“ Sie presste sich an ihn und er spürte ihre Wärme wie damals. Und sie u m armte ihn wie damals. „Du weißt doch, ich werde mit allem fertig und ko m me zurecht. Du musst an dich und Tom denken . “ E r gab sich zuversichtlich. Doch trotz seiner Worte dachte er an Dinge, an die er nicht de n ken sollte. Sie erwischte ihn in einem Zustand, der auch ihn nach einem Halt suchen ließ. S ie lag warm und weich in seinen Armen und weckte schöne Erinn e rungen an ihre gemeins a me Zeit.
„Denkst du wirklich, dass ich das glaube? Du wirst mit vielen Dingen fertig, aber ich weiß auch, wie einsam du bist“ , sprach sie leise.
Natürlich hatte sie r echt , dennoch drückte er sie von sich. „Was redest du für einen U n sinn ? Ich bin nicht einsam , und froh, wenn ich Ruhe habe . “
„Du lügst, sonst würdest du dich nicht betrinken. Tom hat mir e r zählt, dass er dich zu uns brachte und in welchem erbärmlichen Zustand du warst. Vollko m men betrunken und ohnmächtig, du hättest ste r ben können.“
„Das sollte er nicht“, entgegnete Sergej . „Was ich mache, ist meine Sache.“ Tom war eine Plaudertasche . Sergejs Hände ballten sich in einem Anflug von Wut. Hoffentlich hatte er sich ansonsten bedeckt gehalten.
„Wir haben keine Geheimnisse voreinander, es ist anders als damals mit dir. Du hast mich nie an deinem Leben teilhaben lassen und ein wichtiger Teil von dir ist mir immer f remd g e blieben.“
„Es macht mir Spaß, deshalb betrinke ich mich nicht ständig.“ Er ignorierte i h re prov o kanten Worte so gut er konnte.
„Wenn ich nicht recht hätte, hättest du keine Albträume. Du hast sie doch s i cher i m mer noch, oder?“
Sergej antwortete nicht und starrte sie an.
„Du hattest sie damals fast jede Nacht, hast gestöhnt, manchmal geschrien und dich ruh e los im Bett gewälzt . Denkst du, dass ich nie bemerkt habe, wie oft du nachts aufgestanden bist und gea r beitet hast?“
„Du hörst jetzt besser auf damit.“ Er fühlte sich in die Enge
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