Unheiliger Engel (German Edition)
Verhaftung fuhren Reuter und Elaine in die Justizvol l zugsanstalt und wurden durch mehrere Korridore und Türen bis zu einem spa r tanisch eingerichteten Befragungszimmer geführt. Ihre Schritte hallten gespen s tisch durch die langen Flure.
Ein sehnsüchtiger Klang hallte auch in ihr. Endlich würden sie sich wieders e hen. Sie spü r te Sergej mit jedem Schritt, seine Aura, seine Wärme.
Dort saß er bereits auf einem Stuhl und blickte ihnen mit undefinierbarer Mi e ne entg e gen. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als er Elaine hinter der bu l ligen Figur ihres Chefs registrierte. Sie maß ihn von oben bis unten . Seine Erscheinung war verändert, de n noch machten ihn der lässige Jeanslook , das zerzauste Haar und sein Dreitag e bart noch männlicher und ausgesprochen sexy. So sexy, dass sie sich nichts anderes wünschte, als von ihm geküsst und b e rührt zu werden. Wenn bloß Reuter nicht hier wäre, dann wäre dieser Moment anders ausgefallen. Ihr Herz schlug bis zum Hals und sie spür t e Reuters prüfe n den Blick auf ihrem Gesicht. Sie durfte sich keine Blöße g e ben, obwohl sie sich am liebsten in Sergejs Arme geworfen , sich an seinen maskulinen Körper g e presst und ihm versichert hätte, dass sie alles unternehmen würde, seine U n schuld zu beweisen. Es gelang ihr, eine neutrale Miene zu machen , Sergejs belu s tigtes Augenfunkeln zu ignorieren und ihm wie jedem anderen Verdächtigen zu begegnen. Er schien zu ahnen, was sich in ihr abspielte. Sie schü t telte nach einer knappen Begrüßung seine Hand und begann, ihm Fragen zum Tre f fen mit Tina Sahlmann zu stellen , während Reuter sich wie ü b lich Notizen machte .
„Sind Ihnen in der Zwischenzeit weitere Details eingefallen, die für uns hil f reich sein könnten , Herr Kasamarov ?“
„Leider nein, Kommissarin Jäger. Eine enge Zelle wirkt sich ungünstig auf mein Den k vermögen aus“ , kommentierte er mit aufregendem Timbre in der Stimme.
Diese tiefe, streichelnde Nuance war nur für sie gewählt und erreichte ihren Zweck. Elaine lief ein heißer Schau d er über den Körper und sie versank für einen Moment in seinen Augen . Nur nicht schwach werden. Reuter hatte ihr bereits deutlich gemacht, dass er sie bei Befangenheit vom Fall abziehen musste.
„Sie haben den Verdacht geäußert, dass man Ihnen den Mord in die Schuhe schieben will“ , fuhr Elaine fort.
„Das ist richtig.“
Als er sich aufsetzte, spannte sich seine breite Brust unter dem Jean s stoff. Die verbotene Frucht konnte nicht anziehender gewesen sein, nicht süßer und sünd i ger.
„Wer könnte Interesse haben, Sie in dieser Form in Diskredit zu bringen und zu bela s ten?“ Wie schaffte er es nur, so ruhig zu bleiben? Das Ganze schien ihm eine höllische Freude zu bereiten , während sie auf heißen Kohlen saß .
Sergej überlegte. „Da gibt es einige Möglichkeiten, ein Geschäftsmann wie ich macht sich nicht immer beliebt.“
Sie beobachtete ihn genau und spürte, dass er ihr etwas verheimlichen wol l te. Wus s te er, wer der Mörder war? Und wenn ja, warum suchte er ihn durch sein Schweigen zu schü t zen? Elaine rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Es war unklug von ihm, ihr nicht zu trauen , doch Mistrauen und A b grenzung lagen offenkundig in seiner N a tur.
„Die wären?“ Elaine blieb hartnäckig. Wenn sie ihm helfen wollte, musste sie die Wah r heit erfahren.
„Haben Sie genug Papier?“
„Berge davon.“
In diesem Moment wurde die Tür des Befragungszimmers geöffnet und ein Beamter gab Reuter ein Zeichen . S ie tuschelten und ihr Chef drehte sich mit ernster Miene Elaine zu.
„Machen Sie weiter, ich bin sofort zurück“ , kommentierte er und verließ den Raum.
Endlich waren sie allein. Blitzschnell sprang Sergej auf, zog Elaine auf ihre Be i ne und an sich. Sein Blick spiegelte das gleiche Verlangen, die gleiche Sehnsucht, die auch in ihr pu l sierten. Ihr Kuss war von wilder Leidenschaft geprägt und atemlosen Berührungen, die i h ren Körper in Glut und Hitze tauchten. Wie sehr sie es vermisst hatte, von ihm gestre i chelt und liebkost zu werden. Jede Nacht hatte sie an ihn gedacht und ein schmerzhaftes Sehnen verspürt. Sie bog sich Sergej entgegen und ihre Hände wühlten in seinen Ha a ren, während seine Finger ihre Haut streichelten und ihre Rundungen erforschten. Für einen Moment ve r gaßen sie, wo sie w a ren.
„Ich habe dich vermisst.“ Elaines Stimme war belegt und sie räusperte sich.
„Ich
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