Unheimliche Begegnungen (German Edition)
Umgebung wieder ein, nachdem sie aus dem Waldhaus gegangen waren. War das nicht Magie? Und nun glaubte Vinc auch zu wissen, wen er vor sich hatte. Sprach nicht zuvor Spärius von einem schwarzen Magier namens Xexarus?
„Du bist Xexarus, der schwarze Magier von Arganon“, sagte Vinc dreist. Er erzielte den einen Erfolg, aber anders als erwartet. Das Licht ging aus und dann die drohenden Worte: „Da du mich erkannt hast, sollte ich euch töten.“ Er schwieg.
Es folgten bange lange Minuten. War Xexarus noch im Raum oder schon verschwunden, um seine Worte wahr zumachen? Aber dann kamen die erleichternden Worte: „Nun gut. Ich werde euch weder schrumpfen noch töten.“
„Schrumpfen? Wie könnten wir schrumpfen?“, fragte Vinc.
„Ich kann es und das sollte dir genügen. Ich habe ein Abkommen mit dem Herrscher von Arganon. Sie jagen Magier und Zauberer und töten sie, weil sie seine Macht zerstören könnten, aber ich habe eine Übereinkunft mit ihm. Dadurch werde ich in Ruhe gelassen und ich tu es ihm gegenüber auch. Ich habe ihm das Spiel mit den lebenden Wesen angeboten. Er und seine Soldaten fanden Gefallen daran. Das ist der Grund, warum ich noch lebe. Ich und noch zwei andere. Nur sie haben sich versteckt. Niemand weiß, wo sie sind.“
„Wie heißen die beiden anderen?“, wollte Vinc wissen.
Xexarus lachte laut und widerlich: „Ich werde mich hüten, deren Namen zu nennen. Darauf steht die Todesstrafe. Nein, Bürschchen, das werde ich nicht tun. Doch ihr könnt mir von Nutzen sein. Ihr wollt auf die dunkle Seite. Ich werde euch helfen, von hier zu entkommen.“
„Wow, Klasse“, entfuhr es Tom vor Freude.
„Dann sind wir frei!“, jubelte auch Spärius.
„Du nicht!“, kamen die enttäuschenden Worte aus Xexarus Mund. „Dich muss ich töten. Du kannst als Bewohner von Arganon nicht mit den Erdlingen gehen. Du kannst auch nicht auf die dunkle Seite, genau wie ich. Ich muss dich töten, damit du mich nicht verraten kannst.“
„Ich werde Euch nicht verraten. Mein Ehrenwort“, sagte Spärius.
Und da kamen Sätze von Xexarus, die man von einem bösen schwarzen Magier wohl nicht erwartet hätte: „Nun gut. Das Ehrenwort des Kindes eines gefallenen Geächteten reicht mir.“
„Mein Ehrenwort reicht Euch?“, fragte Spärius ungläubig.
„Allerdings, ich will auch den Sturz des Tyrannen, damit ich wieder frei auf Arganon leben kann“, antwortete er.
„Ihr lasst meine Kameraden umbringen? Ihr wolltet auch mich töten, obwohl Ihr wusstet, dass wir Kinder der Geächteten sind?“ Spärius Stimme klang böse.
„Ja, ich rettete damit mein Leben. Und nun werde ich eures retten. Deine Kameraden wären so oder so getötet worden.“
„Aber nicht so grausam“, entgegnete Spärius.
„Was weißt du schon, was grausam ist? Der Herrscher von Arganon kennt viele Arten der Folter. Da ist diese, zu der ihr verurteilt wurdet, eine der Harmlosesten. Und nun schweig, bevor ich es mir anders überlege und dich doch noch töte.“
Aus Respekt vor dem Magier redete Vinc ihn wieder in der dritten Person an: „Ihr kennt den Weg zur dunklen Seite?“
„Ich weiß nicht, wie er zu finden ist, aber ich weiß, wie man zum Eingang der dunklen Seite gelangt. Auf einem Friedhof steht eine Kapelle. Dort ist der Zugang. Wenn um Mitternacht bei Vollmond ein Nachtvogel zwölf Mal ruft, dann öffnet sich der Eingang für kurze Zeit. Aber Vorsicht, ruft der Vogel dreizehn Mal, vernichtet ein Blitz jedes Lebewesen, das auf diesem Friedhof ist.“
„Oh, das hat uns noch keiner gesagt“, sagte Tom erschrocken.
Auch Vinc durchfuhr ein Schreck. Er wusste, wenn sie den Friedhof und auch die Kapelle finden würden, dann wäre zwar ein Erfolg da, aber es könnte auch ihr Ende sein. Denn sie müssten warten, bis der Vogel zwölfmal ruft, aber ein Ruf mehr und sie würden sterben. Das Schlimme dabei ist der Zeitraum. Von einem Ruf zum anderen vergingen wohl nur Sekunden, wobei keine Chance einer Flucht vom Friedhof wäre. Ehe sie reagieren könnten, würde sie der Blitz bereits tödlich getroffen haben.
„Aber da ist noch etwas. Wenn ihr den Eingang passiert habt, erwartet euch auch der Wächter. Es ist Radonus, die Bestie der dunklen Seite. An ihr vorbeizukommen ist schier unmöglich. Allerdings …“
Xexarus sprach nicht weiter, sondern überlegte. Sie konnten ihn in der Dunkelheit immer noch nicht sehen. Das erzeugte eine noch unheimlichere Atmosphäre.
Dann sprach er weiter: „Die einzige Aussicht, ihn zu
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