Unheimliche Begegnungen (German Edition)
rief Spärius und versuchte, Zubla mit einem Messer zu attackieren. Natürlich hatte Spärius auch Angst, aber er durfte sie, wenn er Anführer bleiben wollte, nicht zeigen. Kobolde und Geister waren auf Arganon gefürchtet und lösten im Allgemeinen Panik aus, obwohl in Wirklichkeit noch keiner welche gesehen hatte. Aber wie auch auf Erden reichten die Erzählungen, um in der Fantasie sich welche vorzustellen. Gewisse ungewöhnliche Zufälle, wie zum Beispiel das selbständige Herunterfallen eines Gegenstandes, der vermeintlich sicher stand, heimst die Gegenwart eines Geistes in das Geschehen. Auch in dem modernen Jahrtausend wird auf der Erde immer noch an Spuk und Geister geglaubt, wenn auch nicht mehr so viele davon überzeugt waren. Arganon aber hatte den Stand wie bereits erwähnt des Mittelalters auf Erden, wo noch Hexen verbrannt wurden.
Erst als Zubla zu Vinc trat und ihm die Hand gab und ebenfalls auch Tom, beruhigte sich Spärius und auch sein Gefolge wieder.
„Wie geht es dir, mein Freund?“, fragte Vinc.
Zubla antwortete nicht, sondern deutete an, Vinc möge sich zu ihm herunterneigen. Dann gab er ihm eine Backschelle, die aber eher liebevoll ausfiel. Da Zubla weder besonders groß noch stark war, war es eher ein Streicheln.
Vinc fragte überrascht: „Womit habe ich das denn verdient?“
„Weil du mich im Stich gelassen hast.“
„Wieso? Und überhaupt, wo warst du geblieben?“, fragte Vinc.
„Erzähle ich später einmal. Jetzt haben wir keine Zeit dafür. Wir müssen Vanessa retten.“ Zubla seufzte, als er des Mädchens Namen nannte.
Vinc wusste, dass den Gnomen nichts abhalten könnte, um Vanessa zu retten. Er war froh über diese Erkenntnis, denn damit hatten sie jemand, der es nicht nur sagte, sondern es unter allen Umständen tun würde. Aber ihm war es ein Rätsel, wie es dieser kleine Wicht anstellen wollte.
„Ich weiß auch wie“, hörte er Zubla sagen.
Dadurch, dass Vinc und Tom Zubla so herzlich begrüßt hatten, verloren die Kinder der Geächteten, wenn auch nur allmählich, die Scheu vor ihm. Sie gingen näher zu Zubla, um zu erfahren, wie der Kleine die Befreiung bewerkstelligen wollte.
„Ich werde das Haus des Tyrannen anzünden“, sagte Zubla nur und löste damit ein lautes Stimmengewirr aus.
Auch Vinc war verblüfft und meinte, nachdem sich die Kinder beruhigt hatten: „Du gehst zu dem Haus, zündest es an holst Vanessa und das wäre es. Einfach so.“
„Du kleiner Wicht willst so ein großes Haus anzünden? Bevor die Flammen züngeln, haben die Wachen das Feuer gelöscht“, meinte Spärius.
„Vertraut mir! Eine Person aber brauche ich für die Befreiung.“
Sie waren nun gespannt, wen Zubla aussuchen würde. Er schritt auf den großen Jungen zu: „Dich werde ich mitnehmen. Du bist meine Geisel. Wage ja nicht, dich von mir zu entfernen! Ich beherrsche den Blitzzauber, der dich auf der Stelle töten wird.“
Sie wunderten sich. Was waren das für Worte von Zubla? War das wirklich Zubla? Oder ein Magier, der den Jungen befreien wollte?
Vinc gingen diese Gedanken durch den Kopf. Weiter fragte er sich: Könnte es nicht der schwarze Magier Xexarus sein, der einen Spion des Tyrannen befreien wollte?
So oder so, egal wer es war. Zubla oder Xexarus in seiner Gestalt, aufhalten lassen würden sich beide nicht. Warum sagte Zubla, dass dieser Junge eine Geisel wäre? Was wurde hier gespielt?
11. Kapitel
So schlichen um Mitternacht drei Gestalten aus dem Versteck. Die eine war Zubla, die andere seine Geisel, wie er es genannt hatte und die Dritte war Vinc. Er hatte darauf bestanden, mitgehen zu dürfen, obwohl Zubla heftig protestierte, er aber dennoch an Vinc Hartnäckigkeit scheiterte und einwilligte.
Die Mitternachtsstunde wurde von ihnen bewusst gewählt, in der sich keiner auf die Straße wagte, weil auch hier, wie auf Erden, diese Zeit als Geisterstunde galt. Sogar die Wachen streiften nicht durch die Gassen, sondern pausierten bis ein Uhr in den Wachstuben. Diese Spanne mussten Zubla und Vinc nutzen, um Vanessa zu befreien. Allerdings könnten die Wachen aus den Fenstern sehen und die Umgebung beobachten, wobei die Gefahr bestand, entdeckt zu werden.
Da die Beleuchtung der Gassen aus Laternen bestand, die mit irgendeinem Öl gespeist wurden, das keine besondere Leuchtkraft besaß, konnten sie die dunklen Stellen nutzen, um zum Haus des Tyrannen zu gelangen.
Vor dem eingezäunten Grundstück angekommen, versteckten sie sich erst einmal hinter
Weitere Kostenlose Bücher