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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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wir können ihre festen Körper nicht vernichten. Ihr müsst euch selbst
    umbringen. Was denkt ihr wohl, wie eure Aussicht des Überlebens ist?“
    Vinc brauchte nicht danach zu fragen, denn er kannte ja bereits durch das kleine Bekenntnis von Varus ihre Lebenserwartung. Er wusste, dass Vanessa tun konnte, was sie wollte, um sie sicher zu führen, sie würden irgendwann sowieso in die Tiefe stürzen. Wie ja Varus bereits erwähnte, sie brauchten ihre Seelen. Vinc entschloss sich, doch den Auftrag anzusprechen. Er hoffte insgeheim, er könnte einen Hinweis bekommen, wo genau diese Stadt lag und etwas nannte er auch noch, nämlich, dass sie den Eingang zur dunklen Seite finden sollten. Es war ja schließlich egal, wer diese Wesen waren, ob von den dunklen Mächten oder jemand anders, vielleicht würden sie sich offenbaren.
    „Die dunkle Seite“, sagte Varus gedehnt, „ist nicht hier und auch nicht der Eingang. Aber wir sind unter einem Friedhof. Wenn ihr den Gang der Ewigkeit weiter wandert, werdet ihr noch vielen hungrigen Seelen begegnen. Ihr befindet euch unter dem Friedhof des Universums.“
    „Moment.“ Tom sagte es diesmal mit selbstsicherer Stimme ohne ängstlichen Ton. Er hatte sich wieder in der Gewalt und die Angst besiegt. Sein Gehirn kannte nur noch den Gedanken des
    Überlebens. „Moment“, wiederholte er „Du erzählst da vielleicht einen Mist.“ In diesem Augenblick trat wieder eine sprichwörtliche Totenstille ein, die diesmal länger dauerte.
    Varus und Vitis waren keiner Worte fähig, wegen der Dreistigkeit von Tom, ebenso erging es Vinc und Vanessa.
    Tom dagegen unterbrach wieder die Stille: „Wir waren vor kurzem noch in Madison in einer Höhle. Dann sind wir hier unten einen Gang entlang gegangen. Wir wählten den Gang des Windes und plötzlich sollen wir unter einem Friedhof des Universums sein? Also da muss ich sagen, dass bei euch beiden ganz gewaltiges Durcheinander im Oberstübchen herrscht. Ihr müsst mal den Schrott im Gehirn ordnen. Irgendwo in eurem Denkapparat liegen ein paar lose verrostete Schrauben.“
    Wieder herrschte Lautlosigkeit, bis Varus die Sätze Toms erklärt haben wollte, denn er konnte mit diesen Redewendungen nichts anfangen.
    „Er meint, er könnte nicht glauben, was du gesagt hast“, sagte Vanessa zu Varus.
    „Ihr seid in den falschen Gang geschickt worden. Das war nicht das Zeichen des Windes, sondern das Zeichen der Seele. Und das, was ihr als Wind oder Sturm gehalten habt, das ist der Sog des
    Universums. Es öffnet sich zu einer gewissen Zeit eine Pforte und alles, was in dieser Zeit der Säuberung sich in ihrem Bereich befindet, wird aufgesaugt und in die Unendlichkeit gezogen. Ihr habt nur das Ende des Sogs abbekommen. Wärt ihr weiter gewesen, näher an der Pforte, würdet ihr nicht mehr hier sein, sondern in der Unendlichkeit.“ Varus schwieg nach seiner Ausführung, nur Vitis fügte hinzu: „Hihihi. Wir sind eure Lebensretter sozusagen.“
    Tom wurde immer dreister, indem er sagte: „Rede nicht so einen Stuss. Lebensretter! Pah! Ihr wollt uns doch nur töten. Im Übrigen, ihr könnt uns ja nicht sehen. Wie wollt ihr denn wissen, wo wir gehen?“
    Das Wort Stuss musste Vanessa auch erklären, nur gab sie Tom einen kleinen Stoß danach und flüsterte ihm zu: „Reize sie nicht noch mehr.“
    „Warum nicht? Die sollen mal so richtig wütend werden“, entgegnete Tom. „Wirst auch
    sehen, warum.“ In die Richtung, in der er Varus vermutete, sagte er: „Du und die andere missgebildete Seele könnt uns nicht imponieren. Ihr seid so armselig, dass ich nicht mal Angst vor euch Missgeburten habe.“
    Da sahen Vinc und Vanessa, was Tom bezwecken wollte. Er brachte die Wesen so in Rage, dass sie vor Wut grün leuchteten. Ihre Helligkeit war so intensiv, dass sie das Umfeld ausleuchteten.
    Die Drei konnten in das Innere der Höhle schauen. Allerdings machten sich Angst und Enttäuschung in ihnen breit. Es befand sich da wirklich ein schmaler Pfad, an dem es links und rechts in die Tiefe ging. Was aber für Tom das Wesentliche war, er wollte und konnte nun auch die Breite des Wegs erkennen. Denn die Ungewissheit, wie viele Schritte man seitlich bis zum Absturz gehen durfte, machte ihn verrückt.
    Auch Vitis und Varus durchschauten Tom.
    „Das machst du nicht noch einmal mit uns. Sonst töten wir dich gleich!“, schimpfte Varus erbost.
    „Wie denn? Ihr könnt uns nicht töten. Hast du selbst gesagt“, konterte Tom.
    „Dann gebe mal Acht!“, sagte

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