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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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der sich auch inzwischen neben Vinc befand, pflichtete seiner Schwester bei.
    „Was meinst du, Zubla?“, fragte Vinc und schaute sich nach dem Kleinen um. Doch so sehr er sich auch anstrengte, er sah ihn nicht.
    „Wo ist er hin?“, fragte er Vanessa, die ständig in seiner Nähe gewesen war. Sie lief suchend einige Schritte zurück, was ihr wegen des Gegendrucks nicht leicht fiel. Doch plötzlich prallte sie vor einer unsichtbaren Barriere zurück. Erschrocken rief sie: „Wir sitzen in einer Falle!“
    Tom und Vinc hörten zwar Vanessa, verstanden jedoch nicht ihre Worte, merkten aber ihre Erregtheit am Ton. Sie eilten zu ihr.
    „Seht nur!“, rief sie, immer noch aufgeregt. Sie deutete in den Gang.
    „Ich sehe nichts“, meinte Tom, wobei Vinc ihm zustimmte. Denn auch er wusste nicht, was Vanessa meinte.
    „Na, dann greift mal dort hinein“, forderte sie ihre Begleiter auf.
    „Spinnst du?“, fragte Tom, konnte aber nicht die missmutigen Blicke seiner Schwester sehen, sonst hätte er sich wohl einige Schritte von ihr entfernt. So aber bekam er wegen seiner abfälligen Bemerkung einen leichten Seitenhieb.
    „Nun macht schon!“, forderte sie erneut auf.
    Dieser eindringlichen Anweisung, die kein wenn oder aber zuließ, kamen sie sofort nach. Sie kannten Vanessa zu gut, um nicht zu wissen, dass sie nie etwas ohne Grund befahl.
    Sie streckten ihre Arme nach vorn und konnten sie wegen eines Widerstandes nicht vollkommen ausstrecken. Eine unsichtbare Wand hinderte sie daran.
    „Wir sitzen in einer Falle“, stellte Vinc fest.
    „Das waren doch meine Worte vorhin“, sagte Vanessa etwas erbost.
    Vinc verstand nicht ganz: „Warum so verärgert? Wann hast du gesagt, es sei eine Falle?“
    „Na, als ich es euch zurief. Ach so, ja, der Lärm“, sagte Vanessa. Sie war sonst nicht gleich so gereizt, aber die Erkenntnis, keinen Ausweg zu kennen, spannte ihre Nerven zum Zerreißen an.
    „Das sieht nach Magie aus“, meint Tom
    „Zubla!“, riefen Vanessa und Vinc wie aus einem Mund.
    „Ihr verdächtigt Zubla?“, Tom schüttelte bei seinen Worten ungläubig den Kopf.
    „Was denkst du wohl, wo Zubla ist?“, fragte Vinc.
    „Ich glaube nicht, dass es der Kleine war. Der wird mich niemals einer solchen Gefahr aussetzen“, sagte Vanessa, aber in ihrer Stimme schwangen Zweifel mit. Sie fügte hinzu: „Wo Zubla ist? Keine Ahnung.“
    „Jenseits der Sperre“, meinte Vinc fügte aber zweifelnd hinzu: „Ich glaube nicht, dass es wirklich Zubla war, der uns begleitet hatte. Ich meine, er in seiner wirklichen Gestalt. Dieser Unbekannte hat uns so weit in den Gang geführt, dass es kein vor und kein zurück mehr gibt. Wenn wir weitergehen, wissen wir nicht, wann wir weggesaugt werden.“
    „Da sind wir ganz schön im Arsch“, meinte Tom und stockte sofort, denn er erwartete eine Rüge von Vanessa. Doch gegen seine Erwartung meinte sie: „Nicht nur im Arsch, wir sitzen auch ganz schön in der Scheiße.“
    Nun war nur noch das laute Blasen des Windes zu hören. Vinc und Tom waren wegen ihrer Worte sprachlos. Dann lachten sie, dass sie sogar den Lärm übertönten.
    „Was gibt’s da zu lachen? Schließlich erlebe ich mit zwei Jungs, die nicht gerade zimperlich in der Wahl ihrer Worte sind, diese Abenteuer, die immer besch... “, sie unterbrach sich und berichtigte: „bescheidener werden.“
    „Ich glaube, es tut gut, sich mal so richtig gehenzulassen und wenn es nur durch Worte ist“, sagte Vinc und umarmte Vanessa. Er drückte sie fest an sich. So fest, dass er sogar das Klopfen ihres Herzens spürte. Es pochte schnell. Er wusste nicht, war es die Aufgeregtheit wegen des Abenteuers oder die Nähe zu ihm?
    „Wenn ihr euch mal wieder trennen wollt, könnten wir beraten, wie es weiter gehen soll“, sagte Tom.
    Doch sie kamen nicht zu dem geforderten Gedankenaustausch, sondern es geschah etwas Seltsames: Zunächst trat das ein, was Vinc befürchtet hatte: Die Fackeln erloschen. Nicht durch den Wind, denn es bewegte sich kein Lüftchen. Auch das Heulen war verstummt. Es war eine beklemmende Stille eingetreten. Eine unheimliche Dunkelheit beherrschte das Umfeld.
    „Bleibt ganz ruhig stehen. Ich traue der Fläche vor uns nicht. Wer eine unsichtbare Wand zaubern kann, der kann auch einen Abgrund durch Magie entstehen lassen“, sagte Vinc. Er wollte Vanessa und Tom nicht beunruhigen, aber er musste sie wenigstens vor einer solchen Möglichkeit warnen.
    Da vernahmen sie seltsame Worte: „Was meinst du, sollen wir

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