Unheimliche Begegnungen (German Edition)
bedeutend gewesen sein. Solche Sätze blieben bei ihm haften, nur verdrängte er sie, bis er sie brauchte. Irgendetwas mit Vanessa. Dann fiel es ihm ein: „Ihr habt damals gesagt, Vanessa müsse unbedingt mit auf die dunkle Seite. Sie hätte da eine wichtige Aufgabe zu erfüllen.“
„Ja. Übrigens ich sehe sie nicht. Wo ist sie denn?“, fragte Xexarus. Sie wussten nicht, ober er sich nur unwissend stellte oder es wirklich nicht wusste, wo sie war.
Vinc erzählte vom Geisterhaus und Verschwinden Zublas und Vanessas.
Xexarus Antwort war für sie überraschend: „Vanessa erwartet euch bereits. Ich habe durch Verhandlungen erreicht, dass sie freikommt. Deshalb hatte ich sie bereits bei euch erwartet.“
„Wo ist sie? Und mit wem habt Ihr verhandelt?“, fragte Vinc erfreut.
„Es muss euch reichen, dass sie euch erwartet. Mit wem ich verhandelt habe, geht euch noch nichts an“, antwortete er geheimnisvoll, wobei er das Wort “noch“ besonders betonte. Er sagte mehr zu sich weiter: „Wieso hat er sie noch nicht freigelassen? Es war doch vereinbart.“ Ihm war anzumerken, dass er dazu keinerlei Bemerkungen mehr machen wollte. Er sah wieder abwechselnd beide an und wurde unruhig. „Ich wittere eine Gefahr, die von einem von euch ausgeht“. Er trat näher zu Vinc. „Sie geht von dir aus. Du trägst etwas bei dir, das dich unabwendbar in der Kapelle töten wird.“
Vinc ahnte, welches Ding Xexarus meinte. Er holte die Uhr aus der Tasche.
Der Magier machte eine abwehrende Geste: „Sie ist verflucht. Mit ihr wirst du niemals auf die dunkle Seite können. Der Eingang geht durch eine Kapelle, die einen verfluchten Gegenstand und dessen Besitzer vernichten würde. Auch die in deiner Begleitung sind, wären des Todes. Ich nehme an, Helfer der dunklen Seite gaben dir diese Todesuhr.“
Vinc erzählte von der Begegnung vor und dem Fund im Keller und meinte abschließend: „Ich schmeiße das Ding einfach weg.“
Xexarus lachte, aber diesmal mehr gezwungen als frei heraus: „Die wirst du niemals los, es sei denn, Äon nimmt den Fluch von ihr.“
Vinc berichtete von dessen Gefangenschaft.
„Ihr müsst ihn befreien, aber vorher solltet ihr die Stadt der suchenden Seelen aufsuchen. Ohne die Aufgabe dort zu erfüllen, könnt ihr nicht in die Festung im magischen Moor, um Äon zu befreien.“
Vinc achtete genau auf Xexarus Worte. Wieso kannte er ihre Aufgabe und wusste, dass sie die Stadt aufsuchen sollten? Vinc beließ es aber dabei, sich diese Frage nur innerlich zu stellen.
„Ich werde euch in die Stadt der suchenden Seelen bringen lassen. Nur ich kenne den Weg dorthin. Ohne mich gelangt ihr niemals zu ihr“, sagte er zu ihrer Überraschung.
Tom wagte die Frage: „Warum diese Irrwege, wenn Ihr uns schon damals hättet hinbringen können?“
Xexarus lächelte, was ihn nicht hübscher machte: „Ihr habt dafür noch nicht die richtige Reife gehabt.“
Er deutete auf die schwarze Wolke. „Sie wird euch in die Stadt der suchenden Seelen bringen. Ihr werdet hurtig da sein, denn die magischen Winde werden sie wieder verfolgen und sie vor sich hertreiben.“ Er öffnete die Tür mit dem Luftsymbol.
Sie sahen über einer unüberschaubaren Tiefe eine Wolke schweben.
Obwohl sie weder Vertrauen zu der Wolke noch zu Xexarus hatten, bestiegen sie, sie dennoch. Ihr Gefühl sagte ihnen, dass er sie bestimmt nicht in die Tiefe stürzen lassen würde, ohne das Herz bekommen zu haben. Nur kam auch die Frage auf, was erfolgte, wenn er es hatte?
Sie hörten noch Xexarus rufen: „Denkt an das Herz.“ Dann schwebten sie mit der Wolke von diesem unwirtlichen Ort weg. Die Dunkelheit umhüllte sie. Nach einer Weile spürten sie, wie ihre Fahrt rasanter wurde. Sie hörten das Pfeifen der schwarzen Winde.
„So langsam bekommt alles einen Sinn. Was immer wieder verwirrt klingt, hat doch irgendwann eine logische Erklärung“, sinnierte Vinc.
„Ja, so langsam klärt sich alles.“ Tom lauschte mehr dem Wind, als den Worten seines Freundes.
Es dauerte nicht lange, da spürten sie, wie sich die Wolke senkte, und hörten die Winde über sich wegfegen.
Kurz darauf standen sie auf einem freien Platz, der von einer seltsamen Lichtquelle erleuchtet wurde. In der Dunkelheit schuf ein Stern am Himmel eine bizarre Lichterwelt. Er sah einem Kristall ähnlich, der die Regenbogenfarben brach und tausendfach vervielfältigte.
„Wer wagt es, den Platz der Läuterung zu entehren?“ Die Stimme klang drohend.
Vinc horchte auf: „Du
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