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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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sollte. Er rief Tom zu sich und deutete auf die Wolke: „Die kommt stets vor den magischen Winden.“
    Tom betrachtete sich länger die Fratze darin und mutmaßte: „Das ist doch die Grimasse, die wir gesehen haben, als der Herr der Finsternis mit uns sprach.“
    „Genau, die in der Klappe zu sehen war. Deshalb kam sie mir so bekannt vor.“ Vinc schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn.
    „Was ist mit dem Eis?“, fragte Tom.
    Sein Freund blätterte mehrmals durch die Seiten. „Keine Ahnung.“ Er stellte fest: „Hier werden Monster geschaffen.“ Er ging wieder an eine Scharte: „Wir sind sehr hoch. Der See breitet sich so weit aus, dass ich kaum sein Ufer sehe. Nur wie kommen wir unbeschadet dort hinunter? Weiter hinten erkenne ich einen Wald. Aber unsere beachtliche Höhe verhindert unsere Flucht.“
    „Ja, wir sind fast in den Wolken“, sagte Tom ironisch.
    „Ich glaube, wir müssen uns für eine Tür entscheiden.“ Vinc deutete auf die mit dem Eissymbol. „Meiner Meinung nach sollten wir durch diese gehen. Nichts deutet darauf hin, dass da bereits etwas geschaffen wurde.“
    „Richtig, ihr Schlaumeier. Ich brauche für dieses Monster das Herz des Wächters zur dunklen Seite. Deswegen gab ich euch einst den Auftrag.“ Xexarus, von dem diese Worte stammten, sah sie mit seinen stechenden Blicken an.
    Vinc erkannte, dass der schwarze Magier unbedingt ihre Hilfe brauchte, daher antwortete er dreist: „Wie sollen wir Euch das Herz bringen, wenn wir Gefangene dieses Turms sind? Außerdem sind da unten Monster, die uns bestimmt töten würden. Eines scheint besonders schlimm zu sein. Es hätte uns beinahe erwischt“
    „Ich gebe zu, es ist etwas außer Kontrolle geraten, aber ich bekomme wieder alles in den Griff. Ich werde die Elemente beherrschen. Drei habe ich in meiner Gewalt, aber das Vierte noch nicht.“
    „Es sind aber nicht die richtigen Elemente. Das Vierte ist die Erde“, berichtigte ihn Vinc.
    „Du Wicht. Ich habe fünf auserwählt. Die Erde beherrsche ich bereits. Eis ist das mächtigste Element, das es gibt. Eines Tages wirst auch du davon überzeugt sein.“ Die Stimme Xexarus klang zornig. Etwas beruhigter sagte er: „Bringt mir das Herz und ich habe eine unbegrenzte Macht!“
    „Dann seid ihr auch der Herr der magischen Winde?“, fragte Tom.
    „Nein, ich kann nur die schwarze Wolke schicken. Die Winde kommen von der dunklen Seite. Die Wolke hatte ich nur erfunden, um die Länder zu überschwemmen. Ich wollte damit die Bewohner Arganons einschüchtern und sie gefügig machen. Doch die magischen Winde vertreiben sie ständig. Denn bei einer Überschwemmung besteht auch für die dunkle Seite eine Gefahr. So schuf ich die Monster. Ich kann auch sie nicht einsetzen, denn dazu muss ich die magische Sperre, die mein Gebiet abgrenzt und schützt, entfernen.“
    Allmählich wurden den Freunden die Zusammenhänge klarer. Xexarus strebte nicht nur die Herrschaft über die eine Seite von Arganon an, sondern er wollte auch seine Macht auf die dunkle ausdehnen.
    Obwohl er es nicht nur ahnte, sondern fest davon überzeugt war, fragte Vinc trotzdem: „Dann ist das Euer Turm?“
    „Ja, schon seit ewigen Zeiten. Niemand weiß, wo er ist. Denn ein magischer Gürtel schützt mein Gebiet, wie ich es bereits erwähnte.“ Er gab bereitwillig Auskunft. Er schien ziemlich sicher zu sein, dass sie niemals dieses Geheimnis würden ausplaudern können, es sogar durch ihr Ableben nicht mehr könnten.
    Er lächelte widerlich, wobei seine Hakennase fast bis an die Oberlippen reichte.
    Erst sah er Tom, dann Vinc, dann beide abwechselnd an. „Ihr müsst euch beeilen. Bald steht der Mond in seiner vollen Scheibe am Himmel.“ Er pausierte einen Moment. „Ich habe euch damals aus dem Verlies gerettet und ich werde es noch ein letztes Mal tun. Doch die Bedingung ist, niemand darf von diesem Turm erfahren, ansonsten, wenn ihr den Verrat begeht, würde ich euch verfolgen und töten. Ich erwarte das Herz hier im Turm.“
    „Und wenn nicht? Wenn wir es nicht bringen?“ Tom erschrak über Vinc Dreistigkeit.
    Xexarus meinte dazu nur: „Wie gesagt, ich werde euch dann jagen.“ Er deutete nach unten: „Und das Biest braucht frisches Fleisch.“ Genüsslich über ihre ängstlichen Blicke fügte er noch an: „Menschenfleisch.“
    Vinc überlegte, was Xexarus damals noch Wichtiges sagte. Irgendetwas, das im Moment durch seinen Kopf ging, aber nicht einfiel. Er wusste, wenn so etwas auftrat, musste es sehr

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