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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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fragte: „Wie hast du es nur fertiggebracht, ihn zu einem Geständnis zu bewegen?“ Es war, als hätte er die Worte an sich selbst gerichtet. Er wartete nicht erst auf eine Antwort, sondern forderte Vinc auf, sofort mit ihm zu kommen.
    Sie traten in den Raum, in dem sich der Eingang zum Keller befand, wo Gerason seine Schmiede hatte. Obwohl er angestrengt nach der Tür suchte, fand er sie nicht mehr.
    „War da nicht der Eingang zum Zwerg?“, fragte er Krason.
    Dieser schüttelte den Kopf: „Nicht dass ich es wüsste.“ Warum leugnete er es?
    Auf dem Tisch, von dem die Soldaten vor kurzem ihre Ausrüstung erhielten, was Vinc vorher auch in der Vision gesehen hatte, lagen die abgenommenen Gegenstände. Er sagte es Krason, dass sie ihm gehören würden.
    „Auf was wartest du noch? Nimm sie mit!“, war die knappe Antwort.
    Während Vinc in den Beutel schaute, um festzustellen, ob noch alles in ihm vorhanden war, was er erleichtert wahrnahm, fragte er Krason: „Müssen wir gegen die Arlts kämpfen?“
    Er lachte: „Du bist wohl versessen darauf, mir deine gelernten Kampftricks zu zeigen?“ Er klopfte Vinc auf die Schulter: „Nein, nein, mein Junge. Barlason, der Verräter, konnte zwar noch das Tor öffnen lassen, doch ich konnte seinen Befehl rechtzeitig widerrufen und die Order zum Schließen geben. Allerdings schafften es einige Arlts, noch hereinzukommen. Doch sie wurden von unseren Torwachen außer Gefecht gesetzt.“
    „Wo ist Barlason jetzt?“, wollte Vinc wissen.
    Krason sagte nur: „Komm mit!“
    Draußen deutete er zum Stadttor. Oben an einem Balken über dem Eingang sah Vinc den Verräter am Hals aufgehängt. Es erschütterte ihn, denn zum ersten Mal sah er einen Toten, mit dem er noch vor kurzem gesprochen hatte.
    Krason meinte nur: „Sonst machen wir so etwas nicht, aber die Bewohner waren dermaßen aufgebracht, dass wir es nicht verhindern konnten. Er wäre nach einem fairen Prozess sowieso gehängt worden. Mitleid mit so einem kann und darf man nicht haben. Ihm war es egal, ob unschuldige Kinder oder Frauen getötet worden wären.“
    Vinc wendete sich angewidert ab, mehr aus Verachtung vor dem Verräter, als dem grausigen Anblick, ihn hängen zu sehen. Er fragte: „Werden die Arlts Madison angreifen?“
    „Ich denke, ja. Aber wir sind jetzt darauf vorbereitet. Wir werden sie zusammen erwarten. Du und ich. Du wirst an meiner Seite sein. So ein tapferes Bürschchen wie du brauche ich als meinen Adjutanten.“ Er lachte wieder und klopfte Vinc erneut auf die Schulter.
    Vinc wusste, er müsse eine List anwenden, um von ihm loszukommen. Da fiel es ihm ein.
    „Darf ich die vorläufige Ruhe dazu nutzen, um von einem Priester der Ykliten den Segen zu erhalten?“
    Krason schmunzelte: „Natürlich. Du bist wohl auch ein Anhänger dieser Gottheit? Das gefällt mir. Alle Krieger sollten die Ykliten verehren. Wir treffen uns später, drüben in der Kneipe.“
    Vinc eilte zum Dom. Er wurde durch seine Bekleidung von den umhereilenden Leuten einige Male skeptisch angesehen, aber da er Waffen trug, nicht weiter belästigt.
    Er betrat den Dom.
    Die innere Ausstattung dieses riesigen Gebäudes ließ nichts zu wünschen übrig. Vinc blieb vor Verwunderung, aber auch einer gewissen Ehrfurcht, erst einmal einige Zeit am Eingang stehen.
    Kostbare Edelsteine zierten die Rahmen der großen länglichen Fenster, gleich der Kirchen auf Erden. Schwere kristallene Kronleuchter an der hohen Decke beleuchteten das Innere ungewöhnlich hell. Nachdem er den ersten Eindruck dieses Prunks verkraftet hatte, ging er auf einem aus Gold gewebten Läufer in Richtung des Altars. Links und rechts befanden sich aus Samt überzogene dick gepolsterte Sessel, in denen vereinzelt Wesen mit schwarzen Kutten saßen, die Kapuzen weit über die Stirn gezogen, den Kopf nach unten geneigt.
    Auf einer Empore stand eine Gestalt, in einem Gewand im Aussehen wie der der andächtig Sitzenden. Hinter ihr befand sich eine Statue in erheblichem Ausmaß. Vinc schätzte die Höhe eines vierstöckigen Hauses. Er konnte das Gesicht dieses Standbilds nicht sehen, denn es wurde durch einen goldenen Helm und dem heruntergeklappten Visier verdeckt. Deutlich waren die Beine eines Menschen zu erkennen, die in schwarzen Stiefeln steckten. Aber was Vinc noch erkannte, ließ ihn erstaunen. Er hatte ein blaues Hemd und schwarze Hosen an. Die Bekleidung sah aus, wie er sie trug. Und wiederum eigenartig war die Ausrüstung bestehend aus einem Degen und einem

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