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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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etwas auf die Handfläche und pustete.
    Kurze Zeit später stand er vor Tom und Vanessa auf dem Friedhof. Sie begrüßten sich erfreut.
    Sie suchten sich eine Fläche in der Nähe der Kapelle, auf der keine Gräber waren, die mit ihren fremden Symbolen unheimlich wirkten. Es waren keine Kreuze, wie sie auf Erden gewohnt waren, sondern eiserne Schnörkel auf hohen Stangen.
    So sah es auch Vanessa an, als Schnörkel. Doch Vinc belehrte sie: „Da sind Symbole des Teufels. Siehst du das Pentagramm? Das ist das typische Zeichen. Auf diesem Friedhof wird der Teufel verehrt.“
    Doch da stieß er bei Tom auf gehörigen Einspruch. Er erklärte: „Ich muss dir widersprechen.
    Es wird eigentlich gegen den Teufel und das Böse verwendet. Früher hatte man an Türschwellen
    Pentagramme gemalt, da man sagt, dass der Teufel über dieses Symbol nicht hinwegschreiten kann. Dies wird auch in Goethes Faust gut geschildert, als Mephisto in sein Haus eindringen möchte.“
    „Wow, das weißt du?“, sagte Vinc bewundernd.
    „Ja, ich lese nicht nur Sherlock Holmes.“ Da Tom Vinc Schmeichelei gut tat und sie sowieso Zeit hatten, denn wie er feststellte, war von einem Mond weit und breit noch nichts zu sehen, fuhr er in seinen Ausführungen fort. Er wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie wichtig dies einmal werden würde.
    „Interessant ist die Tatsache, dass das Pentagramm ursprünglich für die fünf Elemente stand. Außerdem hat es die Bedeutung eines Schutzzeichens gegen den Teufel und ist deshalb auch über vielen Kirchentüren und Türmen zu sehen. Deshalb sehen wir auf den Gräbern das Pentagramm auf der Spitze stehen. So ist es mit den Kreuzen. Das Verwenden von umgedrehten Kreuzen und Pentagrammen bringt nur den Widerstand der Satanisten gegen die Kirche zum Ausdruck.“ Tom deutete zur Tür der Kapelle, über der ein Pentagramm gezeichnet war: „Da, seht ihr? Das ist der Schutz, damit die heilige Stätte nicht von Anbetern des Teufels betreten werden kann. Über den Gräbern ist dieser Schutz zur Abwehr des Bösen, damit die Toten ihren Frieden finden.“
    Als Tom seine Erklärungen beendet hatte, herrschte zunächst einmal erstauntes Schweigen, bis Vanessa meinte: „Das heißt also, wir sind wirklich vor dem Eingang des Bösen. Zum Schutz haben die Bewohner diese Dinger gemalt oder auf die Gräber getan. Nur, so frage ich mich, warum diese irdische Denkweise und warum diese Maßnahmen? Rechneten sie bereits vor langer Zeit schon mit dem Herüberkommen der Mächte der dunklen Seite? Denn diese Gräber sind nicht erst seit gestern da.“
    Obwohl es sie gruselte, ging sie zu einem dieser Gräber und schaute sich ein Symbol genauer an. „Dieses Symbol scheint neu darauf gesetzt worden zu sein“, stellte sie fest. Um es genauer betrachten zu können, tat sie etwas, was eher unbedacht war, sie trat auf das Grab. So etwas wäre ihr früher nie in den Sinn gekommen, denn ein Grab zu betreten, sah sie als Entehrung des Toten an. Nur war die Faszination, so ein Symbol zu betrachten, größer, als ihre Ehrfurcht vor den Toten. Oder war es von irgendjemand Absicht, sie darauf zu locken?
    Plötzlich tat sich zum Entsetzen von Tom und Vinc das Grab auf. Ein heller Schein trat nach außen und Vanessa verschwand in das Innere der Ruhestätte. Dann lag alles wieder in gewohnter unheimlicher Ruhe vor ihnen.
    „Ich werde noch wahnsinnig“, meinte Tom und schlug mit der flachen Hand auf die Stirn. „Von einem Schlamassel raus in den anderen rein.“ Er lief zu der Grabstätte und kniete davor. Er wollte mit den Händen graben, doch er stellte fest, dass seine Finger eine feste Platte berührten, die er in der Dunkelheit vorher nicht erkennen konnte. Sie war nicht über das gesamte Grab gezogen, sondern lag nur in der Mitte als ein Viereck von fünfzig mal fünfzig Zentimeter. Rings um war Erde. Er rief Vinc zu sich und zeigte seine Entdeckung.
    Er betrachtete sie genau und stellte fest: „Da muss Vanessa drauf getreten sein.“ Er untersuchte sie zunächst durch Abtasten. Dann stellte er sich darauf, wie zuvor Vanessa, doch nichts geschah.
    Aber etwas anderes fand statt und das hätte ihre volle Aufmerksamkeit verdient. In der Nähe befand sich eine Gruft. Die schweren eisernen Gittertore öffneten sich und Gestalten in schwarzen Kutten und über den Köpfen gezogene Kapuzen kamen heraus. Ein genauer Betrachter hätte geglaubt, die Gewänder wären leer, aber es schien in ihnen Leben, denn sie schwebten über dem Boden. Rechts, wo

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