Unheimliche Begegnungen (German Edition)
hatte, sein Freund könnte mal wieder in das sogenannte Fettnäpfchen treten.
„Ja, ich kenne euch und weiß so vieles, was im Verborgenen liegt. So weiß ich auch von eurem Auftrag.“ Sie legte, während sie sprach, ihre Hände auf die Kugel, was zur Folge hatte, dass sich ringsum das Umfeld etwas mehr verdunkelte. Sie wirkte durch diesen Lichtwechsel noch mysteriöser.
„Schautin ist mein Name. Ich bin eine Hellseherin und auch Wahrsagerin“, stellte sie sich vor.
„Schautin?“, Vinc zog das Wort in die Länge. Der Name kam ihm bekannt vor, aber er wusste nicht mehr in welchem Zusammenhang.
„Ihr könnt...“
„Ja, ich kann Gedanken lesen“, kam sie Vinc Frage zuvor. Sie sah ihn an und dann zu Tom: „Du hegst Zweifel an mir. Du denkst, ich sei eine Verbündete der finsteren Mächte.“
„Ich, ich...“
Sie unterbrach auch Tom: „Du brauchst keine Ausrede zu suchen. Es ist schon in Ordnung, dass du Misstrauen gegen mich hegst. Aber ich kann dich beruhigen und auch dich, hübsches Mädchen, denn auch deine Gedanken gehen in die Richtung wie die deines Bruders, ich bin von der guten Seite.“
Vanessa aber hatte Zweifel, die sie auch laut äußerte: „Wenn Ihr von der guten Seite seid und eine Bewohnerin Arganons, wieso könnt ihr euch hier aufhalten? Ich dachte, die Aragonier können nicht hierher? Sie können nicht das Tor zur dunklen Seite passieren.“
„Ich werde es dir, natürlich meine ich auch die anderen, also euch, erklären: Ich wurde hierher verbannt. Ich befinde mich eigentlich noch auf der guten Seite, denn hier ist der andere Eingang, den man geschlossen hatte. Er wurde zu einem Geheimnis, weil man nicht wollte, dass man mich hier findet und befreit. Eigentlich sollte ich getötet werden, aber ich stehe unter dem Schutz der Ykliten.“ Sie wurde nachdenklich und sie meinten, in ihrem Gesicht ein wenig Wehmut zu erkennen, als sie seufzte: „Früher war Arganon noch schön. Es nannte sich einmal Zauberwelt Arganon.“ Sie gab noch einmal einen tiefen Seufzer von sich, als sie hinzufügte: „Jaja, früher. Als noch die guten Zauberer und Magier da waren. Aber sie wurden verfolgt und die nicht rechtzeitig entkommen konnten, getötet. Nur ein böser blieb übrig.“
„Xexarus“, entfuhr es Vinc.
„Dein spontaner Ausruf seines Namens beweist mir, dass du bereits Bekanntschaft mit ihm gemacht hast“, sagte sie.
Vanessa war immer noch misstrauisch: „Als Hellseherin müsstet Ihr es doch wissen.“
Die Alte lächelte wieder: „Junge Maid, auch ich kenne nicht alles. Es würde für mich betagte Frau zu viel sein, alles zu meistern. Außerdem, Xexarus hat sein Umfeld so gut abgeschirmt, dass nicht einmal die Ykliten wissen, was er tut. Nur eines ist sicher. Er ist sehr böse.“ Sie bekam einen ängstlichen Ausdruck, als sie weiter sagte: „Und er ist verantwortlich für meine Verbannung. Aber er kann nicht hier an diesen Ort. Die Ykliten haben einen magischen Sperrgürtel um die Höhle gezogen.“ Sie sah ängstlich um sich. „Was keiner weiß, ist, dass diese Höhle...“ Sie unterbrach sich. „Oh, beinahe hätte ich einen großen Fehler gemacht. Ich darf es auf keinen Fall verraten, was es mit der Höhle auf sich hat.“ Erleichtert, sich nicht verraten zu haben, fragte sie Vinc: „Du hattest also mit Xexarus eine Berührung? Erzähle mir davon.“
Vinc berichtete von den Begegnungen mit dem schwarzen Magier und endete mit dem Satz: „Wir sollen das Herz des Wächters zu ihm bringen.“
„Das Herz dieser Bestie will er? Das ist nur ein Trick von ihm. Er will, dass du die Bestie für ihn tötest. Xexarus ist der Wegbereiter für die Armee des Herrn der Finsternis. Er und Raxodus haben sich verbündet. Sie wollen nicht nur das gute Arganon erobern, sondern auch Herren der dunklen Seite werden. Das ewige Spiel der Machtbesessenheit.“ Sie schüttelte dabei ihr Haupt.
„Aber er hat aus dem Buch eine Seite herausgerissen, um uns zu erpressen, das Herz zu bringen“, sagte diesmal Tom.
„Aus einem Buch?“, fragte sie.
„Ja“, sagte Vinc. Er holte den Wälzer aus der Tasche und legte ihn vor ihr auf den Tisch. Er erzählte ihr, unter welchen Umständen das Exemplar in seinen Besitz kam.
Sie schüttelte mehrmals den Kopf. Ihr Gesicht veränderte sich. Sie schien Angst zu haben. War das wirklich diese Frau, für die sie sich ausgab oder nur eine Täuschung der bösen Mächte?
Sie blätterte darin. Unverhofft schlug sie es heftig zu und fegte es mit einer Hand vom
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