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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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meine Worte geachtet hättest, wüsstest du, warum nicht. Ich sagte, sie wurden bekämpft, aber ich meinte damit nicht, getötet. Sie kann man nicht töten. Ja, diese Kinder in der Gefangenschaft von dem Herrn der Finsternis geben ihnen durch ihre Berührung wieder Energie.“
    Sie fuhr mehrmals hektisch mit ihren knochigen Fingern über die Kugel. „Ich spüre, dass ihr euch in großer Gefahr befindet. Das Böse lauert auf euch. Nicht nur im Wald, sondern überall. Doch ich will euch nicht noch mit vielen Worten aufhalten. Hier noch das Wichtigste: Ein großer Fehler war, den Wächter zu verletzen. Wenn es der Herr der dunklen Seite erfährt, wird er nicht eher ruhen, bis er für sein Lieblingstier Rache genommen hat und euch ihm als Fraß vorwerfen kann.“
    Während sie wieder eine Erholungspause einlegte, nutzte Vinc die Gelegenheit, eine Frage zu stellen, die ihn schon längst beschäftigte: „Ich muss noch einmal das Buch erwähnen. Wie kommen wir wieder heim? Uns wurde gesagt, nur die fehlenden Seiten könnten uns heimbringen. Könnt ihr nicht deswegen in die Zukunft schauen?“
    „Junger Mann, ich kann zwar in sie hineinsehen, doch nicht mehr wie früher sehr weit. Ich nehme an, der Herr der Zeit blockiert mir diesen Zugang. Ich nehme auch an, dass ich deswegen verbannt wurde. Damit ich niemanden warnen konnte.“
    Sie fuhr wieder mit ihren Händen über die Kugel und schaute dabei Vinc an: „Ich sehe nur deine Zukunft deutlich, während die deiner Begleitung verschwommen ist. Du wirst einmal auf Arganon berühmt, wenn die Geschichte uns nicht anderes lehren wird. Ich meine den Untergang von Arganon. Diese Vision ist mir verwehrt. Ich glaube, dieser Blick für dich in die Zukunft könnte auch eine Täuschung von Ärons sein. Wenn du es überleben solltest, dann wirst du als Geister- und Monsterjäger in die Geschichte Arganons eingehen. Allerdings wirst du vorher große Opfer bringen müssen.“
    Vinc fragte erschrocken: „Welche Opfer?“
    „Das weiß ich nicht. Aber wie gesagt, es ist nicht sicher, was ich sehe. Ärons wird die Wahrheit nicht zulassen. Sein Einfluss reicht bis in meine Höhle. Es ist daher gefährlich für euch und auch für mich, weiter in die Zeit einzudringen. Ich weiß auch nicht, ob das, was ich noch sehe, Bedeutung hat: Ich sehe euch heimkehren, aber nicht mehr gemeinsam.“
    Vanessa fragte ängstlich: „Wieso nicht gemeinsam? Wie meint Ihr das?“
    Sie gab keine Antwort mehr, sondern sackte in sich zusammen. Es kam ihnen vor, als habe der Herr der Zeit seine Hand im Spiel, um sie nicht weiter in die Zukunft sehen zu lassen. Es schien manchmal, als kämpfe sie innerlich mit jemandem, so jedenfalls deuteten sie ihr Zuckungen.
    Dann aber plötzlich, sichtlich erholt, setzte sie sich aufrecht und sagte in alter Frische: „Ihr werdet auf der Suche nach dem Altar auf dem Todesberg einiges erleben. Daher hört gut zu, was ich zu sagen habe und prägt es genau ein, denn davon könnte einmal euer Leben abhängen.“
    Sie musterte jeden einzeln, um festzustellen, ob sie auch konzentriert waren, dann sagte sie: „Wie bereits erwähnt und auch festgestellt, spielen fünf Elemente eine große Rolle. Vor euch werden fünf Täler sein, die ihr durchqueren müsst. In diesen Regionen werden Zytonen auf euch warten, gegen die ihr kämpfen müsst. Das sind riesige Ungeheuer.“
    Sie schwieg kurz und hob den Zeigefinger: „Nun gebt acht, was ich euch sage. Hört genau hin! Euch werden folgende Ungeheuer begegnen: der Eis-, der Feuer-, der Erd-, der Luft-, der Wasserzyton. Jeder hat die Eigenschaften seines Gebietes. Nur ein Wesen kann euch in der höchsten Not helfen. Aber nur in vier Gebieten. Ruft einfach ihren Namen. Er entspricht ihrer Rasse. Wählt die Reihenfolge der Täler gut. Ordnet sie und ruft den Namen. Ein Tal dürft ihr nicht zählen. Betretet ihr eines zu früh, dann seid ihr tot. Und noch ein Rat: Das Tal, das nicht in der Abfolge steht, wird euch heimtragen. Mehr darf ich euch nicht sagen, denn wenn ich es tue, könnte es sein, dass wir belauscht werden und ihr diese Täler nicht einmal erreichen würdet, denn dann würde man euch am ersten bereits erwarten.“
    Sie deutete zu einer kaum ausgeleuchteten Stelle und sagte: „Dort liegt etwas, was ihr dringend brauchen werdet. Denn diese Höhle grenzt an ein Gebirge. Ihr müsst den Pfad suchen, aber gebt vor der Bestie Obacht. Vinc, du brauchst die Sachen nicht. Deine Kleidung schützt dich auch so. Und nun lebt wohl.“
    Sie

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