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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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und schalt sich selbst einen lächerlichen Narren, dass er glaubte, darin könnte sich jemand verstecken, womöglich eine Gestalt in dieser Größe, die er gegenübergestanden hatte. Aber um sich zu beruhigen, schaute er nach.
    Nachdem er sich überzeugt hatte, dass auch unter seinem Computertisch niemand war, schloss er sein Zimmer ab, um nicht vom Flur her überrascht zu werden.
    Er ging wieder zum Fenster und wollte es schließen, als er meinte, in dem Baum, der fast mit seinen Zweigen heranreichte, ein Wesen sitzen zu sehen, das ihn beobachtete. Aber seine angespannten Nerven und das Wechselspiel der Blätter mit dem dämmrigen Licht konnten wohl diese Einbildung hervorrufen. Obwohl er die leichte Brise des Sommerwindes genoss und froh über eine Abkühlung in seinem Zimmer war, schloss er das Fenster und begab sich zu seinem Computertisch.
    Seine gespannten Nerven verursachten ein leichtes Zittern. Er schaltete die Leuchte ein. Er wollte nicht in der Abenddämmerung sitzen. Ein Geräusch von der Tür zum Flur hin ließ ihn aufhorchen. Dann sah er, wie langsam die Klinke heruntergedrückt wurde. Eines war ihm klar, dass es nicht seine Eltern waren, denn sie hätten geklopft. Er war froh, die Tür verriegelt zu haben. Plötzlich fielen ihm Zublas Worte ein. Die Wesen, die durch das Glasauge kommen könnten, wären unsichtbar. Aber wann waren sie gekommen? Das Glasauge war ja nicht mehr im Raum. Dann hörte er, wie die Tür nach außen zugeschlagen wurde.
    Es klopfte an der Tür.
    „Hallo Vinc!“, hörte er die Stimme seiner Mutter.
    Er sprang auf und eilte zum Eingang, aber bevor er den Schlüssel herumdrehen konnte, hatte sie, sie versucht zu öffnen. Ihm war es peinlich, denn wie sollte er erklären, dass er sich eingeschlossen hatte? Sich einschließen, was er eigentlich nie tat, hieß Geheimnisse zu haben.
    Er atmete tief durch um seine vergangene Aufregung zu verbergen und schloss auf.
    „Seit wann schließt du dich denn ein?“
    Die Frage hatte er zwar erwartet, aber wegen Kürze der Zeit noch keine Ausrede erfinden können.
    „Muss ich unbewusst getan haben“, hastig fügte er hinzu, bevor sie zum weiteren Nachdenken kam, „Wieso wart ihr noch nicht zu Hause?“
    „Warum fragst du? Ich hatte dir doch einen Zettel auf den Computertisch gelegt, dass wir nach der Arbeit kurz zu den Großeltern fahren.“ Sie ging zum Computertisch und deutete auf den Schrieb: „Da liegt er ja.“
    „Ich war noch nicht am PC“, log er, genau genommen sprach er eigentlich die Wahrheit, denn er war ja nur am Tisch. Ihm war es unerklärlich, den Zettel übersehen zu haben. Eigentlich könnte er schwören, dass er nicht dort gelegen hatte. Eine Eigenartigkeit aber stellte er fest: Seine Mutter beachtete nicht die beiden Zettel, die dicht neben ihrem lagen, ja fast schon obenauf. Es schien, als wären sie für sie gar nicht vorhanden.
    „Es war ein anstrengender Tag. Wir werden zu Bett gehen. Ich wollte dir nur eine gute Nacht wünschen, vom Vati auch.“
    Vinc war heilfroh, als seine Mutter ohne weitere Fragen das Zimmer verließ.
    Er zog sein Nachtzeug an und legte sich etwas entspannt aufs Jugendbett. Er ließ die Geschehnisse der letzten Zeit durch seinen Kopf gehen: Angefangen hatte es mit der merkwürdigen Höhle und den eigenartigen Gegenständen, die sie fanden. Herrn Santers Unpässlichkeit und das Geschehen im Waldhaus. Das Verschwinden von Tom und Vanessa und der Angriff dieses Unbekannten. Was aber hatte der Anruf von Herrn Santers zu bedeuten? War es eine unbewusste Warnung des Lehrers? Rettete der Anruf sein Leben oder war es nur eine Ablenkung um ihn töten zu können? Um ihn aus dem Zimmer zu locken? Vinc war fast davon überzeugt, dass ihm der Anruf das Leben gerettet hatte.
    Die Nacht verbrachte er unruhig, begleitet von wilden Träumen. Er hörte sein Handy und sprang auf.
    Er war heilfroh, als er Vanessas Klingelton erkannte.
    „Wo bleibst du?“, fragte sie. Er merkte an ihrer Stimme eine gewisse Erregtheit.
    „Wieso?“, fragte er, noch etwas verwirrt durch seinen Angsttraum, der ihn immer mehr durch den Kopf ging. Bilder, die sich in seinem Hirn erst jetzt richtig zu formen begannen.
    „Bist du krank?“, fragte sie mit sorgenvoller Stimme.
    Er verdrängte die Nachwehen seines Traumes und meinte wieder zum Scherzen aufgelegt: „Ja nach dir.“
    Doch dieser Satz kam bei Vanessa nicht so richtig an, denn sie meinte nur: „Hast verpennt?“
    Vinc hatte eigentlich nie eine lange Leitung, aber

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