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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Zimmer zu gehen.
    „Ist deine Zauberei so geheim?“, fragte Vinc.
    „Nein, aber es könnte auch wieder ein Krokodil dabei herauskommen und ich könnte dich fressen. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass Menschenfleisch roh besonders gut schmeckt.“
    „Ich glaube gebraten oder gekocht auch nicht“, antwortete Vinc mit leichtem Ekel.
    „Woher weiß du das? Hast du es schon einmal probiert?“
    „Können wir nicht das Thema wechseln?“ Vinc bekam immer mehr Brechreiz.
    Er ging aus dem Zimmer und wartete, bis ihn Zubla rufen würde. Doch die Zeit verging und nichts regte sich.
    Er öffnete vorsichtig die Tür und lugte durch den entstandenen Spalt. Der Raum war leer. Er öffnete weiter und trat vorsichtig hinein. Es war weder ein Tier noch Zubla vorhanden. Er rief erst leise und dann lauter werdend den Namen, doch er bekam keine Antwort.
    Vinc fasste sich an den Kopf. Er spürte ein leichtes Stechen. Er sah zum Schulsack und bemerkte, dass dieser geöffnet war. Er ging hin, um ihn zu schließen. Je näher er ihm kam, desto schmerzhafter wurde das Stechen. Ihm fingen die Sinne an zu kreisen. Ringe tanzten vor seinen Augen.
    Er schloss sie und tastete blind in den Sack. Er zog die Bücher heraus, denn er hatte in eines den Zettel getan, den Vanessa gefunden hatte. Er glaubte einer Ohnmacht nahe, als er mit letzter Kraft den Beutel schloss. Dann wurde es schwarz vor Augen und er fiel in Ohnmacht.

 
4. Kapitel
     
    Vinc wusste nicht, wie lange er ohnmächtig auf dem Boden gelegen hatte, nur eines wusste er noch, dass es hell im Zimmer war, als seine Sinne schwanden. Inzwischen befand sich die Umgebung im Düsteren. Sein erster Blick galt den Büchern, die er zuvor aus dem Schulsack gezogen hatte. Er besaß durch seine Besinnungslosigkeit keine Gedächtnislücken, denn ihm vielen die Geschehnisse, die sich vor seiner Ohnmacht ereignet hatten, spontan wieder ein.
    Zubla und der Rucksack waren nicht mehr vorhanden. Dafür aber lagen die beiden Zettel auf dem Boden neben den Büchern. Noch etwas benommen nahm er die Blätter, stand auf und setzte sich an den Computertisch.
    Er erschrak, als sein seitlicher Blick die Bewegung der Gardinen sah. Eigenartigerweise war das Fenster geschlossen und er konnte sich nicht daran erinnern, es zugemacht zu haben, daher wusste er nicht, welcher Umstand die Bewegung verursachte. Die Vorhänge waren lang und dick und hingen bis auf die Erde, er konnte sie des Nachts zuziehen und damit das Licht dämmen, das von der Straßenbeleuchtung hereinstrahlte. Er trat näher an den Vorhang und er meinte, wie sich deutlich eine Figur abzeichnete, so als verstecke sich dahinter eine Person. Er wollte nachschauen, als er im Flur das Telefon läuten hörte. Er ging nicht weiter zum Vorhang, was gut so war. Denn er konnte nicht ahnen, dass sich eine Gestalt dort aufhielt, die einen Dolch erhoben hatte und bereit war, bei seiner Entdeckung zuzustechen.
    Vinc drehte sich um und eilte in den Korridor, in der Hoffnung am Telefon sei Vanessa. Wie überrascht war er, als er am anderen Ende die Stimme hörte: „Ich bin es, Herr Santers. Ist Vanessa bei dir?“
    Vinc erstaunte die Frage, daher forschte er: „Nein. Wieso?“
    „Es ist wegen der Merkwürdigkeiten, hinsichtlich unserer Zusammenkunft im Waldhaus. Ich kann mich wieder an das Gespräch mit ihr erinnern, in dem ich von irgendjemand ausrichten möchte, dass sie bei dem Zauberkönig nach einer Augenbinde und einem Kristall fragen solle. Ich nehme an, ihr werdet euch bereits darüber unterhalten haben. Das Merkwürdige ist, dass ich auf meinem Schreibtisch ein Glasauge vorgefunden habe und nicht weiß, wie es dahin kam. Oder ob sie mir im Waldhaus so eines gegeben hat und ich es in Gedanken einsteckte und dann selbst auf den Schreibtisch getan habe. Nun denke ich, dass es etwas mit der Augenbinde zu tun hat und deshalb wollte ich sie fragen, ob sie schon beim Zauberkönig war und ob auch ein Auge erwähnt worden sei. Eine merkwürdige Forderung, wenn ich nur wüsste, wie ich dazu kam.“
    Vinc kam Herrn Santers Stimme monoton vor.
    „Vanessa ist nicht bei mir. Sie haben ihr doch damals diese Botschaft überbracht, von wem sie stammt und deren Bedeutung müssten sie doch eher wissen als sie“, sagte er. Ihm kam es merkwürdig vor, dass Herr Santers ausgerechnet zu so vorgerückter Stunde Vanessa sprechen wollte.
    Vinc hatte das Gefühl, als würde sich jemand hinter ihm befinden. Er drehte sich spontan um, aber er sah nichts. Ihm fiel

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