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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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es aus dem Schulsack, doch solange er es auch durchblätterte, nichts deute auf den Fund. Er lehrte den Sack und er konnte suchen, soviel er wollte, er blieb verschwunden.
    Was war geschehen? Sie konnten darüber reden, soviel sie wollten, sie kamen zu keinem Ergebnis. Da blieben noch Toms Traum und die Höhle, die auch weiterhin Rätsel aufgaben.
    „Gehen wir doch einfach zu der Felsengruppe und schauen nach der Höhle“, meinte Tom.
    Sie befolgten seinen Ratschlag. Dort lag tatsächlich noch der Baum, den der Sturm entwurzelt hatte. Sie sahen auch Geröll, das herabgefallen war, aber ob sich eine Höhle dahinter befand, konnten sie nicht feststellen. So blieb nur die Ungewissheit, ob es eine Täuschung war oder echt.
    Wieder zurück im Waldhaus, kam die Frage auf, die Vinc Tom schon einmal stellte, als er sagte, er wäre in der Nacht im Regen an der Höhle gewesen.
    „Um ehrlich zu sein, ich habe die Klamotten selber im Bad nass gemacht. Sonst hättet ihr mir meinen Traum nicht abgenommen."
    Nicht nur Vanessa schimpfte mit ihm, auch Vinc machte ihm Vorwürfe.
    „Übrigens, Jim war gar nicht zu spät gekommen, das fällt mir jetzt ein, er ging nämlich mit mir in die Klasse“, sagte Vanessa.
    Und dann geschah etwas Merkwürdiges: Wie dahin gezaubert lag ein Glasauge auf dem Tisch. Sie bekamen gleichzeitig ein Stechen im Kopf.
    Was sie nicht sehen konnten, war auch ein eigenartiger Schein, der über dem Waldhaus lag. Dann kam die Frage von Vinc:
    „Was wollten wir eigentlich hier tun?“
    „Na die Sturmschäden reparieren“, antwortete Vinc.
    „Das muss ja ganz schön gestürmt haben, wenn der Sturm diesen Baum umgelegt hatte“, meinte Vanessa.
    Sie konnten sich plötzlich nicht mehr an die letzten Ereignisse erinnern.

 
5. Kapitel
     
    Der Sommer ging vorüber, ohne dass sich weiter etwas besonders ereignete. Keiner der Beteiligten erinnerte sich noch an das Ungewöhnliche. Wer aber war diese unheimliche Macht, die das geschehen lassen konnte und warum?
    Der November begann mit seinen tristen Tagen. Durch die Ritzen der morschen Bretter des Waldhauses pfiff der Wind.
    Vanessa, die mit ihrem Bruder Tom und ihrer heimlichen Liebe Vinc an einem Tisch saß, zog ihre Jacke, die halb über die Schulter gerutscht war, wieder hoch und knöpfte sie bis oben hin zu. Es fröstelte sie. Mit bibbernder Stimme sagte sie: „Ich glaube, wir sollten unsere Sitzungen woanders abhalten, wo es wärmer ist.“
    Der Zahn der Zeit nagte immer mehr an diesem legendären Haus. Wie bereits erwähnt, soll hier einmal ein Räuber gehaust haben, mit namens Leichtweiß. Obwohl die meisten Geschichten um seine Person als harmlos galten, gab es auch welche der grusligen Art. So auch einige, die besagten, dass er Menschen gefoltert und sogar getötet haben soll. Deswegen würde seine Seele ruhelos umherwandern. Weiter wird in einer anderen Mär behauptet, er sei ein blutsaugender Vampir, der bei Nebel und Vollmond seine Opfer suche. Natürlich glaubten die Freunde aus dem Jahr zweitausend nicht an so etwas. Dennoch, wenn es in dem alten Gebälk knisterte und knarrte, sahen sie sich ängstlich um.
    Hätten sie gewusst, welches Geheimnis diese Blockhütte wirklich hütete und welche seltsame Ereignisse einmal stattfinden würden, die sie sich nicht einmal in ihrer Einbildungskraft ausmalen konnten, dann wären sie wohl nicht hier. Sie würden einen weiten Bogen um dieses Waldhaus machen.
    Die schweren Sommerunwetter und sich anschließenden Herbststürme hatten dem Haus sehr zugesetzt, so dass ohne größeren Aufwand kaum noch Reparaturen möglich waren.
    „Die wollen das Haus sowieso abreißen, weil es angeblich für uns der Aufenthalt hier drinnen zu gefährlich geworden sei. Also, was bleibt uns sonst übrig, als etwas woanders zu suchen“, sagte der korpulente Tom undeutlich, denn er stopfte wieder einmal etwas Essbares in sich hinein. Diesmal aber nicht seine geliebten Süßigkeiten, sondern einen Apfel. Der Grund war nicht sein Gesundheitsbewusstsein, eher ein Mädchen aus der Klasse, in die Vanessa ging. Sie war wie Vanessa auch ein Jahr älter, aber das war Tom egal. Schließlich gab es zwischen seiner Schwester und Vinc auch diesen Altersunterschied. So entschied sich Tom für den Apfel und der Gewichtsreduzierung. Tom biss kräftig in den Apfel und sagte undeutlich: „Na und? Dann tagen wir bei uns oder bei dir.“
    „Das ist nicht das Gleiche. Da fehlt die Atmosphäre. Die flackernde Kerze hier auf dem Tisch, erhellt den

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