Unheimliche Begegnungen (German Edition)
wäre unser Waldhaus?“, meinte Vinc.
„Ist es auch. Es gibt drei Tore. Das Waldhaus, diese Höhle und ein Drittes, durch das du nach Arganon zurückkehren musst. Leider ist das Dritte so geheim, dass ich es selbst nicht weiß,“ sagte Herr König.
„Das macht doch nichts. Dann kehre ich eben durch eines der beiden zurück“, sagte Vinc erleichtert. Erleichtert darüber, dass sein angebliches Hirngespinst langsam wieder als Realität entpuppte.
„Das geht leider nicht. Die Höhle von der Seherin ist inzwischen auch besetzt worden. Und euer Waldhaus ist zu gefährlich, denn um das Bauerngehöft, dass ihr einst erreicht hattet und das zerstört worden war, haben die dunklen Mächte bereits eine flüssige Salzwüste gemacht, gleich wie das magische Moor.“
„Ich denke die dunklen Mächte können nicht auf die gute Seite von Arganon?“, fragte Vinc.
„Sie selber nicht, aber ihre Helfershelfer. Nur um zwei zu nennen, die äußerst gefährlich sind: Xexarus der schwarze Magier und Raxodus, der Herr der Finsternis.“
Vinc berichtete bereits mit dem kuriosen und hochgefährlichen Zusammentreffen mit ihnen. Während seiner Berichterstattung erwähnte er auch das Erlebnis in der Höhle von Schautin. Dabei fiel ihm auf, dass Schautin beinahe etwas verraten hätte, denn sie unterbrach sich, als sie sagte es sein ein Tor. Doch wohin sagte sie nicht. Vinc aber wusste jetzt, was sie damit meinte.
Am Schluss seines Berichtes sagte Herr König: „Da hatten die magischen Ritter wohl eine göttliche Eingebung, indem sie hierher flüchteten.“
„Sie sind doch nicht Herr König“, behauptete Vinc ohne Scheu.
„In der Tat, ich bin es nicht. Herr König liegt wohlbehalten in der Ecke eines kleinen Raumes. Wenn ich wieder meine wahre Gestalt angenommen habe, wird er erwachen und sich an nichts mehr erinnern.“
„Wahre Gestalt?“ Vinc dehnte diese zwei Worte.
„Ja. Ich habe mich gespiegelt.“
Vinc trat einige Schritte von dem Mann weg und meinte erschrocken: „Dann können sie nur Raxodus sein, denn er besitzt den Kristall der Spiegelung.“
Der Mann sah Vinc ängstliche Unruhe und meinte beruhigend: „Keine Angst, ich bin es nicht. Wer ich bin, spielt im Moment keine Rolle.“ Er ging zu einer kleinen Anrichte und holte zwei Sachen. Zunächst hielt er Vinc den Kristall entgegen: „Das ist der Kristall, nachdem du fragen solltest. Er ist der von Liberia. Wir konnten ihn der bösen Seite abjagen. Leider aber war es ihnen gelungen, diesen Kristall zu vervielfältigen. Wie dies vonstatten ging, ist deren Geheimnis. Aber Liberia braucht diesen hier dringend. So werde ich ihn dir geben, damit du ihn ihr überreichst.“
„Warum machen sie es nicht selbst?“, fragte Vinc weiterhin misstrauisch.
„Weil sie ihn holen wird. Sie wird dich am dritten Tor nach Arganon erwarten. Wie ich bereits sagte, ich weiß nicht, wo das ist. Und außerdem kann ich das Haus von dem Zauberkönig nicht verlassen.“
Jetzt wusste Vinc auch, wieso der Mann nicht mit nach draußen zum Schaufenster gegangen war. Und noch etwas fiel ihm ein. Als er mit Vanessa und Tom zu dem Laden geradelt war, hing ein Schild da, wegen Krankheit geschlossen. Jetzt ahnte er auch warum. Er sollte alleine hinkommen. Vinc nahm auch jetzt an, dass es damals auch zu früh war. Er ahnte weiterhin, als Vanessa sagte, wir müssen sie retten, wohl, damit diese Ritter gemeint waren. Eines aber war ihm bewusst, diese Geschichten, die er bisher erlebte und im Moment erlebt, dürfe er niemanden erzählen. Denn einmal im Irrenhaus immer im Irrenhaus dachte er.
Er gab ohne weiteren Worte Vinc den Kristall mit der Bemerkung: „Hüte ihn gut. Nicht auszudenken, wenn er verloren geht. Bei dir wird man ihn wohl nicht vermuten. Verstecke ihn, bis du das dritte Tor gefunden hast.“
Dann gab er Vinc die Augenbinde. „Diese magische Binde wird dir einmal von nutzen sein. Auch hüte sie wie deinen eigenen Augapfel. Ich kann dir ihre Fähigkeiten nicht nennen, denn allzuleicht könnten die bösen Mächte ihrer habhaft werden und deren Eigenschaften aus dir herauspressen. Was du nicht weißt, kannst du nicht verraten. Wann und wie du sie benutzen kannst, wirst du eines Tages selbst herausfinden. Und noch etwas und das solltest du dir merken: Hüte dich vor den kleinen Augen. Du bist zwar durch eines auf die Erde zurückgekommen, jedoch sind sie ab jetzt eine Gefahr für dich. Blickst du sie an, dann löschen sie Ereignisse aus deinem Gedächtnis.“
Vinc hatte noch
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