Unheimliche Begegnungen (German Edition)
lag für ihn klar auf der Hand. Überhaupt war der Laden nicht wie sonst. Es lag etwas Mystisches um ihn herum, aber auch innen war ein magisches Flair des Übernatürlichen.
„Möchtest du etwas kaufen?“, fragte Herr König mit einem sanften Ton, der ganz zum Gegensatz war, wie zuvor der ungehaltene.
„Ja. Ich suche eine Augenklappe und ein Kristall“, sagte Vinc und beobachtete den Mann genau.
„Ein merkwürdiges Verlangen. Ein Kristall hätte ich wohl. Aber eine Augenklappe? Die findest du eher in einem gewöhnlichen Kaufhaus“, sagte Herr König verwundert.
„Und wenn sie magisch wäre?“, fragte Vinc.
„Ich wüsste zwar nicht, was sie bezwecken sollte, aber ich könnte bei meinem Großhändler nachfragen. Also in seinem Angebot war so eine noch nicht gewesen.“
Und plötzlich fiel Vinc wieder das Wort ein, das ihm im Kopf umherspukte und das auch Vanessa von Herrn Santers aufgetragen bekommen hatte. „Arganon“, sagte Vinc.
Herrn König Gesicht veränderte sich. Aus seinen Augen schien eine Eiseskälte zu kommen. Oder bildete es sich Vinc nur ein?
Herr König schloss den Laden ab und deutete Vinc an, er möge ihm folgen.
Sie schritten durch ein dusteres Hinterzimmer einen ebenso dunklen kurzen Gang entlang und dann eine steile Treppe hinunter deren Beleuchtung aus einer einzigen Fackel bestand, die rechts an der Wand fast in der Mitte des Abgangs steckte. Vinc wunderte sich zwar, warum ein Kienspan und keine elektrische Lampe als Lichtquelle genutzt wurden, aber sein Augenmerk auf die Treppe beschäftigte ihn mehr. Wenn hier jemand stolperte, dürfte er sich wahrscheinlich den Hals brechen, denn so einen Sturz nach unten würde dieser nicht überleben. Am Ende der Stufen befand sich eine kleine Fläche, die kaum Platz für zwei Personen bot, so dass Vinc auf der letzten Stufe stehen bleiben musste.
Er hörte, wie Herr König in einem gewissen Rhythmus klopfte und wie es in dem gleichen geantwortet wurde. Dann öffnete sich quietschend eine eiserne Tür.
Vinc folgte ihm in das Innere eines großen Raumes, der in einem grünen Licht gehalten war. Er stellte wieder fest, dass diese grüne Beleuchtung etwas Mysteriöses auf sich hatte und wohl eine Bedeutung spielen musste.
Er sah auf der Erde ein Zeichen, das aussah wie ein zwölfzackiger Stern und in beachtlicher Größe war. An den Spitzen der Zacken standen schattenartige Wesen, außer an einer, das musste derjenige sein, der sich in der Mitte befand. Ihre Kleidung konnte er nicht erkennen, denn dafür war er noch zu weit von ihnen entfernt. Nur dieses eigenartige Zeichen auf dem Boden leuchtete und vermutlich erhellte er damit den Raum.
Als Vinc näher hingehen wollte, hielt ihn Herr König mit den Worten zurück: „Das sind die Ritter der magischen Zwölf, Diener der yklitischen Gottheit.“
Vinc hatte von ihnen bereits gehört. „Sie sollten doch gefährliche Geister im magischen Moor sein“, entfuhr es ihm.
„Das wird auf Arganon erzählt. Kann sein, dass sie als Geister angesehen werden, aber ihre göttliche Aufgabe ist es, ihre Festung zu bewachen, die von der dunklen Seite erobert worden war. Diese Festung befindet sich eigentlich in der Wüste, aber um Lebewesen von ihr fernzuhalten, wurde das magische Moor erschaffen. Wer dies tat, wissen wir nicht.“
Vinc musste zugeben nicht nur ein bisschen verwirrt zu sein, er begriff total nichts und das sollte bei seiner Intelligenz schon etwas heißen. Er erinnerte sich aber plötzlich daran, dass er ja mit Vanessa und Tom in dieser Festung war, damals als schemenhafte Wesen. Er wollte es Herrn König mitteilen, doch kam er nicht dazu, denn der Mann sprach weiter:
„Ich sollte etwas erklären: Die magischen Zwölf sind für die Monate auf Arganon verantwortlich. Gewissermaßen für die Zeit. Den Ritter, den du in der Mitte des Symboles siehst, der steht für diesen Monat. Würde er diesen Kreis verlassen, bevor der Monat um ist, würde auf Arganon die Zeit stehen bleiben und während dieser Spanne in ein Chaos gestürzt werden. Dies ist das Ziel der dunklen Mächte. Den Rittern war es gelungen, bevor die dunklen Mächte ihrer habhaft werden konnten, zu fliehen und durch Magie, diesen Zirkel der Monate mitzunehmen. Sie flohen in die Höhle von Schautin, aber das war keine Lösung, denn zu sehr bestand die Gefahr, dass sie auch hier gefährdet waren. Die Ykliten schafften einen Zugang in diese Höhle hier unten. Du befindest dich vor einem Tor nach Arganon.“
„Ich dachte, das
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