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Unirdische Visionen

Unirdische Visionen

Titel: Unirdische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Groff Conklin
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von einem tätowierten Fuß abzuziehen. Und du gehst und besorgst ein Haarfärbemittel und ein paar Jungenshosen für zwei Jahre. Peony bekommt einen Bürstenschnitt und heißt von jetzt an Mike.«
    »Terry, wir sind Klasse C. Wir können sie nicht für unser Kind ausgeben.«
    »Wir sind Klasse A, Liebling. Ich fälsche ein Vererbungszertifikat.«
    Sie schlug die Hände vors Gesicht.
    »Mache dir keine Gedanken, Liebling! Es war Franklin oder ein kleines Mädchen. Und von jetzt an ist es die Gesellschaft oder die Norrisons. Wir gehen nach Atlanta, und ich fange bei Anthropos an.«
    Er streckte sich auf dem Sofa aus.
    »Der Geistliche … Wenn er …«
    »Dann wittert die Polizei ein Motiv, und wir sind erledigt. Lassen wir es darauf ankommen. Und jetzt sind wir still. Ich bin todmüde. Wir müssen noch auf Miller warten.«
    Anne begann, seine Schläfen zu streicheln, und er lächelte sie glücklich an.
    »Also warten wir«, sagte sie einfach.

 
Raymond Z. Gallun
VORSICHT GEBOTEN!
     
    Raymond Z. Gallum, der 1931, mit zwanzig Jahren, Science Fiction zu schreiben begann, veröffentlichte diese Geschichte im August 1953, vier Jahre, bevor Sputnik I bewies, daß es möglich war, zumindestens die dichteren Schichten der Erdatmosphäre zu überwinden. Jedoch interplanetarischer Verkehr für die Öffentlichkeit? Noch nicht! Wir befinden uns sozusagen noch auf hoher See – kein Land in Sicht.
    So mußte auch kein einziges Wort geändert werden, um die Story auch heute »lesbar« zu machen. Sie werden natürlich bemerken, daß Gallum einen Hydrogenfusionsreaktor als Voraussetzung für einen bemannten Marstrip ansah; eine Annahme, die sich im Endeffekt als richtig erweisen kann.
     
    *
     
    Zehn Minuten nach dem Absturz rief jemand die Armee an. Und da setzte man uns ein. Der schwarze Rauch und die öligen Rückstände, die später chemisch untersucht wurden, sprachen für ein umgewandeltes Petroleumsubstrat. Das Öl war schwer radioaktiv. Wahrscheinlich war es Treibstoff von den merkwürdigen, seemuschelartig gewundenen Reaktoren, deren Funktionsprinzip nach dem Aufprall für uns nicht mehr ersichtlich war.
    Das Schiff bestand hauptsächlich aus Aluminium, Magnesium und einer Art Stahl, was bewies, daß die Außerirdischen, mit ähnlichen Problemen wie wir konfrontiert, sie auch auf ähnliche Weise lösten. An dem verbogenen, zerbeulten Wrack, das wir aus einem Hügel am Missouri ausgruben, stellte Klein sogar eine vertraute Methode, Träger und Streben leichter zu machen, fest.
    In regelmäßigen Abständen waren runde Löcher in das Metall gestanzt.
    Zum erstenmal seit geschichtlicher Zeit durften wir einen Blick hinter den Schleier eines fremden Planeten tun. Das war der Beginn einer neuen Ära mit unermeßlich erweitertem Horizont und voll abenteuerlicher Romantik – mit einer dunklen Kehrseite natürlich. Der Himmel stellte nicht länger eine natürliche Grenze dar. Und mit den unbekannten Gefahren dahinter mußte gerechnet werden. Und wie würden sich Unbekannt und Unbekannt gegenüberstehen? Wenn man keine Hand zum Schütteln hatte.
    Von dem Wrack stieg schwarzer Rauch auf wie von einem Abfallhaufen. Klebriges, dunkles Zeug sonderte sich ab. Wir fanden plattgewalzte Stücke kalzinierten Metalls, das an Sepia erinnerte. Dünne, verkohlte Platten sahen wie in der Hitze geschrumpelter Karton aus. Die fußlangen Tuben, die mit einer dünnen Zinnschicht ausgekleidet waren, enthielten kombinierte Chemikalien. Proteine, Kohlenhydrate und Fette. Nahrung, entschieden wir.
     
    *
     
    Craig, unser Biologe, stellte sorgfältige Untersuchungen an. Er fand dünne Flocken und segmentierte Zylinder, die zellulares Pflanzengewebe sein mußten. Aber das meiste war homogene, gallertartige Masse.
    Offensichtlich hatte das Schiff drei Insassen beherbergt. Craig definierte die kärglichen Überreste als ein Stückchen hornige Epidermis, Nerven- oder Gehirnmasse, Knochensubstanz und Muskelteilchen eines Sinnesorgans – das Original schien dünn wie Spaghetti und stark durchblutet gewesen zu sein.
    Unter dem Mikroskop erwiesen sich die Nervenzellen als sehr lang und dünn, aber unglaublich komplex.
    Ich versuchte mir vorzustellen, wie ein Wesen einer anderen Welt sich einen Rasierapparat oder einen Lippenstift erklären sollte. Uns ging es nicht anders. Mit den meisten bis zur Unkenntlichkeit beschädigten Bruchstücken konnten wir nichts anfangen. Obwohl die Griffe dieser Werkzeuge keine Hand-Griffe waren, konnten wir Hebel und

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