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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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Admiral gab dem Maat den Hörer zurück. „Danke.“
    Er nahm das Mikrophon des Kommandanten. „Zentrale, hier Admiral Bennet. Geben Sie sofort an alle Einheiten des Verbandes durch: Sofortige Einstellung aller Feindseligkeiten. Es muss alles unterbleiben, was von dem fremden Unterseeboot als Angriff oder auch nur als Ortungsversuch angesehen werden kann. Vorbereitungen zum Kurswechsel treffen, genauer Kurs folgt in Kürze. Ende.“ Er hängte das Mikrophon ein.
    Er wandte sich dem verblüfften Kapitän zu und erklärte: „Es handelt sich um ein stark verbessertes Modell auf Basis der deutschen 212A-Klasse.“ Der Kapitän wusste sofort bescheid. Er kannte grob die Leistungsdaten der Klasse 212A. Ihm wurde noch einmal flau im Magen. Der Admiral fuhr fort: „Es hat zusätzliche Waffen für verdeckte Operationen, Drohnen, neuartige Flugabwehrraketen und möglicherweise sogar Harpoon an Bord.“
    Die Gesichtsfarbe des Kapitäns wechselte von Rot zu Weiss. „War das wirklich der Präsident?“, fragte er nach ein paar Sekunden gedankenverloren. Einen Träger zu versenken war mit nicht-nuklearen Waffen nicht einfach, aber eine Kombination aus Schwergewichtstorpedos und Harpoon-Raketen wäre schlimm geworden, dachte er. Insgeheim dankte der Kapitän dem gegnerischen U-Boot-Kommandanten für die Warnung. Er war Profi genug, um zu wissen, welches Risiko dieser damit eingegangen war. Aber er wusste auch ganz genau, dass dies die letzte Warnung vor einem massiven Angriff gewesen war.
    Der Admiral nickte und unterbrach die Gedanken des Kapitäns. „Ja, das war der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, unser Oberbefehlshaber höchst persönlich. Über das Büro von Admiral Harris.“
    Der Kapitän wunderte sich, wieso das Ganze nicht über den offiziellen Weg gekommen war. Das konnte nur eines bedeuten, der Präsident traute der Führung der US-Navy nicht mehr! Was ging da drüben bloß vor? Der Admiral unterbrach seinen Gedankengang. „Wir sollen sofort zurück verlegen, und zwar so laut und auffällig, wie es nur geht. Berechnen Sie bitte sofort einen neuen Generalkurs und geben Sie ihn an den Verband weiter. Hoffen wir, dass unsere U-Boote ebenfalls noch rechtzeitig benachrichtigt werden.“
    Der Admiral wirkte immer noch bestürzt. Jetzt aber weniger über die Rakete oder das nicht zu ortende U-Boot. Was ihm noch ernstere Sorgen bereitete war, dass ihm der Präsident der Vereinigten Staaten direkt Befehle gab. Was ging in seiner Marine bloß vor?

U 37
    „Die Aktivsuche wurde soeben schlagartig eingestellt. Von allen Zielen.“ Dem Sonarmeister auf U 37 hörte man Erleichterung in seiner Stimme deutlich an.
    Hansen verspürte nichts dergleichen. „Passen Sie nur gut auf! Es sind garantiert noch U-Boote in der Nähe und ich traue dem Frieden nicht. Das riecht verdammt nach einer Falle.“ Er dachte einen Augenblick nach. „Nun gut, unser Warnschuss ist zumindest angekommen, es ist nur die Frage, wie die Amerikaner darauf reagieren werden.“
    Hansen war, wie alle seine Leute, mit seinen Nerven ziemlich am Ende. Die letzten zwanzig Stunden waren eine furchtbare Tortur gewesen. Im Nachhinein fragte sich Hansen, wie viel Glück sie im Laufe der letzten Stunden wohl aufgebraucht hatten.
    Nach dem Torpedotreffer durch den DM2A5 war zuerst alles wie geplant gelaufen und sie konnten tatsächlich durch eine ziemlich große Lücke in der Front der Kampfschiffe stoßen. Aber dann ging es los. Sie mussten etlichen Unterseebooten ausweichen. Mehrmals kamen ihnen Zerstörer, die tatsächlich lautlos an den Flanken und im Rücken Kampfverbandes gelauert hatten, in die Quere. Offenbar hatten die Amerikaner nach Stunden erfolgloser Suche und mehren hundert zielsuchenden Torpedos den Braten gerochen und einen Durchbruch von U 37 vermutet. Ein Teil des Verbandes hatte offenbar kehrt gemacht und zusammen mit anderen Einheiten, die als Reserve im Rücken des Verbandes lauerten, nach dem deutschen U-Boot gesucht.
    Und nun hatten sie dem Kommandanten des US-Kampfverbandes ihre klare, unmissverständliche Botschaft übermittelt. Anscheinend hatte er sie begriffen, zumindest war dies der erste Eindruck.
    Hansen wandte sich an seine Leute. „Jungs, wir müssen jetzt wieder ein Loch im Wasser sein. Warten wir ab, was passiert.“

USS Seawolf
    An Bord der USS Seawolf herrschte angespannte Stille. Das Boot, eines der wenigen Modelle und das Typboot der Seawolf-Klasse, war ganz in der Nähe, als U 37 seine IDAS-Rakete startete und

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