Unit Kill
Gefühl, dass der Gegner dort unten war. Das würde auch zu dem kurzen Radarkontakt vor knapp drei Stunden passen. Da hatte man einen schwachen „Wischer“, möglicherweise von einem Periskop, auf dem Schirm. Aber auch dieser Kontakt war zu kurz und nicht eindeutig gewesen. Auch eilig zu diesem Punkt hin geflogene Hubschrauber konnten den Kontakt nicht bestätigen.
Und nun konnte er vorerst nichts weiter tun, als zu warten und darauf zu hoffen, dass die amerikanischen Jagd-U-Boote mehr Erfolg haben würden. Beim Stab des Verbandes machte man sich offenbar keine großen Sorgen, seine Kontakt-Meldungen, gut, es waren nur vermeintliche Kontakte, wurden einfach nur bestätigt. Auch sein Hinweis, dass die Verbindungslinie zwischen dem Radar- und späteren Sonarkontakt ziemlich genau in die Richtung der Trägergruppe zeigte, schien dort niemand weiter zu stören. Das Einsatzprofil seiner Gruppe wurde jedenfalls nicht geändert.
U 37
„Geräusch, Peilung in Eins-Null-Null, noch nicht klassifiziert, wird Sierra-Einundzwanzig.“
„Ja.“ Hansen nickte leicht vor sich hin und blickte wieder auf sein taktisches Display. Sie waren jetzt seit fast fünf Stunden in die vermutete Richtung der Trägergruppe gefahren. Auf dem taktischen Display waren nur noch drei Sonar-Kontakte zu sehen, der geraden eben gemeldete und zwei Jagd-U-Boote der Los-Angeles-Klasse, die man vor einiger Zeit unentdeckt passiert hatte.
„Sierra-Einundzwanzig als Los-Angeles-Klasse identifiziert“, meldete ein Sonarmeister mit ruhiger Stimme. Das klang ja schon fast gelangweilt, dachte Hansen, als er bestätigte. Auf U 37 hatte das Selbstbewusstsein der Mannschaft schon fast gefährliche Züge angenommen. Man war sich mittlerweile der Nicht-Ortbarkeit des Bootes so sicher geworden, dass auch diese Meldung des Sonars niemanden mehr richtig aufregte. Der Kommandant hatte vor zwei Stunden von Gefechtsstation abtreten lassen, um seinen Leuten etwas Ruhe zu gönnen, bis es wieder ernst werden würde.
Das Sonar hatte mittlerweile auch die aktiven Bojen verloren, die über der Thermokline platziert waren. Hansen nahm an, dass sie den betreffenden Operationsbereich langsam verlassen hatten und sich möglicherweise der Trägergruppe näherten. Es wurde Zeit, wieder mal nach oben zu gehen und einen Rundblick zu nehmen.
Der IWO dachte in ähnlichen Bahnen, kam aber zu einem völlig anderen Resultat. Hoffentlich will der Alte nicht wieder auftauchen und sich an der Oberfläche umsehen, dachte er.
„Maschine voraus fünfzig. Schleppsonar einholen. Auf Sehrohrtiefe gehen!“
Maier verdrehte die Augen. Hansen, der das Gesicht des IWO nicht sehen konnte, aber dessen Einstellung zum Thema Periskoprundblick langsam kannte, lächelte amüsiert und erklärte: „Das aktive Peilen über der Schicht hat aufgehört, wir sollten da keine Probleme bekommen.“
Maier holte tief Luft und nickte nur. „Achtzig Meter, Boot steigt“, hörte der Kommandant die Ansagen.
„An Kommandant, Boot ist eingesteuert, Voraus fünfzig, Auf Sehrohrtiefe, Null-lastig, Peilung wird notiert!”
“Ja! Maschine stopp!”
“Maschine stopp.”
Hansen gab dem Sonar ein paar Minuten Zeit mögliche Geräuschquellen zu entdecken. Dann ließ er Periskop und ESM-Mast ausfahren und nahm einen schnellen Rundblick.
„Nahbereich ist frei“, sagte er, nachdem er den kompletten Umkreis abgesucht hatte. Von der ESM-Konsole wurde verstärkte Radartätigkeit aus ihrer Fahrtrichtung gemeldet. Hansen blickte jetzt nochmals ganz langsam in die Runde und konzentrierte sich dabei vor allem auf den Sektor, aus dem Radarsignale kamen.
„Kontakt Romeo-Fünf identifiziert als schiffgestütztes Radar vom Typ SPY-1. Kontakt Romeo-Sieben als S1-Hawkeye klassifiziert. Peilung in Eins-Fünf-Null“, meldete der Mann an der ESM-Konsole.
Hansen drehte langsam das Persikop und suchte angestrengt den Horizont ab. Das Ganze war einem Display in der Zentrale zu sehen und wurde aufgezeichnet. Plötzlich hielt der Kommandant einen Augenblick die Luft an. Was ist denn das, dachte er. Er stellte das Zoom des Periskops auf maximale Vergrößerung und sah einen schwachen Schemen am Horizont.
„Was haben wir denn in Null-Neun-Fünf?“, fragte er, nachdem er auf die Richtungsanzeige geschaut hatte.
„Das ist die Richtung von Kontakt Romeo-Fünf, der jetzt als Lenkwaffenkreuzer der Aegis-Klasse identifiziert ist. Richtung Null-Neun-Fünf“, meldete der Obermaat, der die ESM-Konsole bediente, sofort.
Sieh mal an,
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