Unit Kill
ein Aegis-Kreuzer, dachte Hansen befriedigt. Also handelte es sich bei den Kontakten mit ziemlicher Sicherheit um die Begleit- und Sicherungsfahrzeuge des Flugzeugträgers. Endlich!
„Alle Masten einfahren. Auf hundertfünfzig Meter gehen, Kurs Eins-Null-Null, Maschine voraus hundert. Schleppsonar ausfahren!“, befahl Hansen mit ruhiger Stimme. Dann lies er seinen Blick langsam über die Leute in der Zentrale schweifen. Alle blickten ihn mit erwartungsvoll gespannten Gesichtern an. Hansen griff zu seinem Mikrophon.
„Auf Gefechtsstation!“
Indischer Ozean
„Alarm! Raketenstart, eine halbe Seemeile Nord/Nordost!“
Dem Kapitän des Flugzeugträgers USS Nimitz wurde flau im Magen. Admiral Bennet, der Kommandeur der Trägerkampfgruppe, der zufällig gerade auf der Brücke war, rannte an das Steuerbord-Fenster der Brücke und sah tatsächlich einen Flugkörper auf den Flugzeugträger zu rasen.
„Alarm! Raketenwarnung!“, tönte es jetzt aus allen Lautsprechern an Bord des riesigen Schiffes. Alarmsiren begannen loszuheulen. Die Rakete, die nur eine geringe Rauchschleppe hinter sich her zog, raste genau auf die Brücke zu, wich kurz vorher aus, passierte sie in weniger als zehn Metern und flog weiter quer über das Flugdeck. Auf der Backbordseite des riesigen Flugzeugträgers beschrieb sie eine große Schleife und raste anschließend längs über das Flugdeck der USS Nimitz. Auch hier passierte die mittelgroße Rakete wieder in etwa zwanzig Meter Abstand die Brücke. Nach einer weiteren Schleife raste sie nochmals auf die Brücke zu, zog aber unmittelbar vor dem Aufschlag hoch und überflog abermals das Schiff. Etwa eine Meile von der USS Nimitz entfernt explodierte die Rakete in einem Feuerball.
„Was war das?“ Der Admiral hatte Mühe sich zu beherrschen.
„Verdammt, das war ein Warnschuss!“, fauchte der Kapitän wutentbrannt. „So ein Mist, wir hatten Null Zeit zum reagieren!“ Er hatte einen zornroten Kopf bekommen.
„Ein Warnschuss?“, wunderte sich der Admiral. Er war immer noch wie vor den Kopf geschlagen. Ein Telefon begann zu läuten.
„Klar, das war eine Warnung. Ein klassischer Schuss vor den Bug!“ Der Kapitän war nicht etwa verängstigt, sondern vielmehr stinksauer. „Eine Warnung, dass dieses verdammte U-Boot da unten nach Belieben jeden von uns versenken kann, ohne dass wir auch nur das Geringste dagegen tun können. Noch nicht mal unsere CIWS hatten eine Chance überhaupt aktiviert zu werden! So eine verdammte Scheiße! Haben Sie das gesehen? Das war eine unter Wasser gestartete, ferngelenkte Rakete! Sir, ich fürchte, man hat uns über die Fähigkeiten des Gegners nicht ausreichend oder sogar falsch informiert!“
„Sir?“ Ein Maat hielt dem Admiral einen Telefonhörer hin.
„Was wollen Sie?“, schrie er den Mann unbeherrscht an.
„Der Präsident für Sie, Sir.“
„Was für ein Präsident?“ schnauzte der Admiral. Im Gegensatz zum Kapitän hatte er sich noch immer nicht gefasst.
„Sir, Admiral Harris hat den Präsidenten der Vereinigten Staaten für Sie in der Leitung, Sir“, sagte der Maat formell. Mit einem ungläubigen Blick nahm der Admiral endlich den Hörer entgegen.
„Admiral Bennet hier.“ Er lauschte kurz den Worten und sagte dann beflissen: „Guten Tag Mr. President. Jawohl, Sir. Wir wurden gerade von einem Flugkörper attackiert. Nein, es gab keine Verluste. Der ferngelenkte Flugkörper wurde offenbar nicht in der Absicht gestartet, uns zu treffen, sondern um uns zu warnen. Korrekt Mr. President, es war gewissermaßen eine Art Schuss vor den Bug.“ Er lauschte einen Augenblick und antwortete stirnrunzelnd: „Eine Harpoon? Nein, Sir, definitiv nicht, das war ein kleinerer Flugkörper, der im Gegensatz zu einer Harpoon während seiner Flugphase ferngelenkt wurde. Allerdings wäre die Brücke vermutlich zerstört worden. Wissen wir das genau? Das wäre eine völlig neue Lage. Verstehe, jawohl, Mr. President, das sehe ich exakt so wie Sie. Jawohl, ich werde das sofort anordnen. Und was ist mit den U-Booten? Nun Sir, unsere U-Boote können wir nicht erreichen, solange sie getaucht sind, denn wir haben nicht die erforderlichen, leistungsstarken Ultra-Langwellen-Sendeanlagen an Bord. Diese riesigen Anlagen sind nur an Land zu installieren. Ja Mr. President, es sind bis jetzt neun Tote und noch drei Vermisste. Nein, da besteht nach dieser Zeit leider nur noch wenig Hoffnung, aber wir suchen weiter. Das werde ich, Mr. President. Vielen Dank, Sir.“
Der
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