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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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abgeschossen und hielt ein zweites Projektil bereit, falls das erste nicht treffen sollte.
    „Torpedosonar hat jetzt Signalstärke Orange!“ In Kürze würde der angreifende Torpedo sie erfassen.
    „Detonationsgeräusch, Peilung Null-Vier-Fünf!“
    „Ja!“
    In der Zentrale war es totenstill. Jeder wartete auf die nächste Meldung des Sonars. Nach zwei unendlich lange erscheinenden Minuten kam die Erlösung: „Torpedo ist nicht mehr akustisch!“
    Hansen fiel ein Stein vom Herzen. Er seufzte für alle hörbar und sagte: „Kein Torpedo mehr!“ Er nahm sein Mikrophon. „Zur Information: Beide Gegnertorpedos wurden von unserem aktiven Torpedoabwehrsystem vernichtet. Der Gegner weiß nicht, was sich hier abgespielt hat. Ich nehme an, die gegnerischen Einheiten haben keinen harten, sondern nur einen vermuteten Kontakt gehabt und sofort darauf geschossen. Sie haben nur zwei Explosionen gehört und sonst nichts. Wir werden die Verwirrung zu unserem Vorteil ausnutzen. Schleichfahrt, IWO. Gehen Sie bitte wieder auf unseren alten Kurs.“
    Der IWO bestätigte den Befehl. Hansen hörte befriedigt, wie Maier die notwendigen Befehle gab.
    „Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass sie in dieser Gegend unter der Thermokline ein Jagdrevier für ihre U-Boote reserviert haben“, bemerkte Hansen nach ein paar Minuten zu seinem Ersten Wachoffizier.
    „Deshalb bleiben die aktiven Bojen auch alle über der Thermokline“, stimmte der IWO nickend zu. „Die sollen uns weniger orten, als vielmehr von da oben vertreiben. Wir sollen unter die Schicht gedrückt werden, da wo uns die U-Boote orten und angreifen können.“
    Hansen nickte. „Ja. Aber da werden sie sich verdammt anstrengen müssen.“
    „Sie haben aber bestimmt auch massenweise passive Sonarbojen abgeworfen und werden mit hubschraubergestütztem, passivem Tauchsonar unter der Schicht nach uns suchen“, warf Maier ein.
    „Wir sind ein Loch im Wasser“, erwiderte Hansen trocken. „Sie werden uns nicht orten. Bestenfalls wenn wir eine Sonarboje rammen sollten.“

USS McFaul
    Die USS McFaul, ein Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse lag mit gestoppten Maschinen im Wasser. In der Operationszentrale standen der Kommandant, Commander Robbins, und sein Sonaroffizier ratlos vor ihrem Zieldisplay. Seit den beiden Unterwasserexplosionen war schon eine viertel Stunde vergangen und man konnte sich noch immer keinen Reim darauf machen, was sich dort unten genau ereignet hatte.
    Angefangen hatte es, als einer der zahlreichen Hubschrauber, die in diesem Gebiet patroullierten, routinemäßig eine aktiv arbeitende Sonarboje abgesenkt hatte, die ganz kurz einen extrem schwachen Kontakt hatte, der aber nach ein paar Sekunden wieder verschwunden war. Der Kommandant ordnete sofort einen Angriff an und eine andere P3 warf darauf hin einen Mark-46-Torpedo auf den vermeintlichen Kontakt ab. Fast gleichzeitig ortete man einen aktivierten Mark 48 ADCAP. Offenbar hatte auch ein amerikanisches U-Boot auf den Kontakt gefeuert. Und dann hörten sie die beiden Explosionen. Und dann gar nichts mehr, keine Geräusche eines sinkenden U-Bootes, nichts, was auf zwei oder auch nur einen einzigen Treffer hin deutete. Auch die eilig herbei gerufenen P3 und die Hubschrauber, die über dem Gebiet kreisten, sahen auf dem Wasser keine Wrackteile, Ölspuren oder sonstigen Hinweise auf ein versenktes U-Boot. Aber irgendetwas mussten die beiden Torpedos doch getroffen haben. Ohne Grund explodieren die doch nicht, dachte der Kommandant der USS McFaul zum wiederholten Mal. Ein defekter Torpedo der grundlos hochgeht, ja. Aber gleich zwei?
    Robbins verzog sein missmutig sein Gesicht. Irgendwie waren sie jetzt in ihrer eigenen Falle gefangen. Unter anderen Umständen hätte man sofort unter der Thermokline aktiv mit dem Sonar weiter gesucht, aber das verbot sich, da dieser Bereich für die amerikanischen Jagd-U-Boote reserviert war. Eine aktive Suche unter der Schicht würde diese Boote unter Umständen auch dem Gegner verraten. Die zahlreichen passiven Sonarbojen, die von den P3 Orion und den ganzen Bordhubschraubern in diesem Gebiet verteilt waren, zeigten nicht das Geringste an. Weder ein gegnerisches noch ein eigenes U-Boot. Das einzige, was Robbins sicher wusste, war, das dort unten Atom-U-Boote der Los-Angeles- und Virginia-Klasse lauerten. Und die durfte man nicht gefährden.
    Na gut, dachte Robbins frustriert, dann werden wir halt weiter die Ohren offen halten. Er hatte aber trotzdem das sichere

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