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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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Ganze“, unterbrach Maier die Stille.
    „Anscheinend möchte jemand das Verhältnis zwischen dem Iran und Israel noch etwas weiter verschlechtern“, überlegte Hansen laut. „Wobei ich offen gestanden nicht weiß, ob das überhaupt noch möglich ist.“
    „Das könnte auch möglicherweise einen militärischen Schlagabtausch provoziert haben“, warf einer der Kampfschwimmer in die Runde. „Ich glaube nicht, dass der Iran auf die Versenkung von zweien seiner Schiffe nur mit verbalen Attacken reagiert hätte.“
    „Egal. Aber zumindest ergibt jetzt alles einen Sinn. Oder zumindest fast alles.“
    „Ja, leider. Und die USA wollen jetzt die Zeugen loswerden. Jetzt wird mir auch klar, warum die uns so verbissen jagen.“
    Borstorff meldete sich noch mal zu Wort. „Sie befürchten vermutlich, dass das Ganze durch uns publik gemacht wird.“
    „Was passiert eigentlich, wenn der Iran das amerikanische U-Boot in der Nähe seiner versenkten Boote entdeckt?“, fragte einer anderer Kampfschwimmer mit nachdenklichem Blick in die Runde.
    Maier überlegte kurz und meinte: „Die Stelle ist ein ganzes Stück tiefer, als die ursprünglich geplante. Da wird es schwer, etwas zu finden.“
    „Aber nicht unmöglich, oder?“
    „Nein, möglich ist es schon. Mit entsprechender Technologie geht das schon. Dann können sich die Amis warm anziehen.“
    Hansen blickte mit einem harten, entschlossenen Gesichtsausdruck auf seine Leute. „Wie dem auch sei, wir haben jetzt eine ungefähre Ahnung was gespielt wird. Wir spielen allerdings nicht mehr mit. Wir werden vielmehr nach Hause fahren und dafür sorgen, dass so eine Schweinerei niemals wieder passieren wird.“
    „Geräusch in Null-Acht-Null. Kommandant in die Zentrale“, tönte es plötzlich aus dem Bordlautsprecher. Hansen verdrehte die Augen und stand auf.
    Inzwischen hatte sich der Kurs von U 37 immer mehr in eine nördliche Richtung verändert und das Boot überquerte schließlich den Äquator.

Kapverdisches Becken
    An Bord der Jagd-U-Boote und U-Jagd-Flugzeuge wurde die Spannung langsam unerträglich. Seit Tagen war intensiv gesucht worden. Ohne jedes Ergebnis. Man rechnete jetzt fast sekündlich mit dem ersehnten Kontakt, denn die Batteriekapazität von U 37 müsste langsam erschöpft sein. Und dann würde das Hydrophon eines U-Bootes oder einer Sonarboje den verräterischen Klang des Dieselgenerators aufnehmen. Die Sonarleute in den amerikanischen U-Booten, in den Hubschraubern und Seeaufklärern hatten sich das von der USS Vandegrift aufgezeichnete Dieselgeräusch bis zum Überdruss anhören müssen - aber seit Tagen hörten sie nichts, was dem auch nur entfernt ähnelte. Aber jeder wusste, es musste irgendwann ertönen und die Wahrscheinlichkeit wuchs mit jeder Minute.
    In der Operationszentrale der USS Abraham Lincoln werteten aus den USA eingeflogene Spezialisten der NSA die Satellitenbilder aus. Es waren massenhaft Wärmespuren getauchter U-Boote zu sehen, die aber alle an den bekannten Positionen der getauchten US-Boote entstanden. Eine andere Spur, eine die sich in Richtung Norden bewegen musste, war nicht zu entdecken.

U 37
    „Auf Sehrohrtiefe gehen!“
    Nachdem das Boot dicht unter der Wasseroberfläche eingependelt war, schob sich das Periskop durch die Wasseroberfläche und der Kommandant wagte einen schnellen Rundblick. Nichts. Das Sonar hatte auch keine Geräusche gemeldet. Der Kommandant suchte nun in aller Ruhe den Luft- und Seeraum ab, es war weit und breit nichts zu sehen. Die Wolkendecke hing ziemlich tief. Der Radarmast wurde ausgefahren und passiv betrieben. Keinerlei Radarsignale! Das war Hansen schon fast unheimlich.
    „IWO, Schnorchelfahrt. Sobald die Batterien ihren vollen Ladestand erreicht haben, gehen wir wieder auf Tiefe.“
    Der Erste Wachoffizier bestätigte den Befehl und Hansen hörte mit halbem Ohr wie seine Besatzung ihn umsetzte. Die Schnorchelphase war die Zeit, in der das Boot am verwundbarsten war. Hansen blickte auf sein Display, sie fuhren jetzt fast genau nach Norden.
    Die Batterien waren relativ weit entladen und es war daher Zeit gewesen, wieder zu schnorcheln, damit der Dieselgenerator sie wieder aufladen konnte. Der Diesel sprang an und U 37 setzte mit langsamer Fahrt seine Reise fort. Die Boje empfing wieder GPS-Signale und die Karten wurden auf den aktuellen Stand gebracht.
    „Wir überqueren gerade den zehnten Breitengrad“, meldete der Obersteuermann.

Weißes Haus, Washington DC, USA
    Admiral Riedel stand

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