Unit Kill
sofort über unseren Kontaktmann in Deutschland feststellen, ob U 37 Sub-Harpoon an Bord hat. Egal wie! Und kommen Sie mir jetzt nicht mit Geheimhaltung!“ Blank kniff kurz die Lippen zusammen und nickte. „Ja, Mr. President.“
Admiral Harris ergriff das Wort. „Vielleicht können wir das ja indirekt bestätigen. Die Flugkörper wurden nicht speziell für U 37 geordert. Vielleicht können wir über die Herstellerfirma Kontakt aufnehmen und so rauskriegen, wo die Raketen lagern, ob sie erprobt wurden und wie viele sie noch haben. Wenn wir wissen, dass die acht Raketen bei irgend einer Erprobungsstelle liegen oder verschossen wurden, dann können sie nicht an Bord von U 37 sein.“
„Egal! Hauptsache, wir wissen bescheid, ob welche an Bord des Bootes sind oder nicht. Was können wir sonst noch tun?“, fragte der Präsident in die Runde.
„Wir müssen hier weg“, ließ sich der Nationale Sicherheitsberater unsicher vernehmen. Die Möglichkeit, dass demnächst eine Rakete im Weißen Haus einschlagen könnte, hatte ihn sichtlich erschüttert. Die anwesenden Offiziere blickten ihn ungläubig an.
„Quatsch!“, fuhr ihn der Präsident unwirsch an. Der Nationale Sicherheitsberater bekam einen roten Kopf.
„Wir kennen die Reichweite der Harpoon“, dachte Admiral Harris laut nach. „Wenn Washington das Ziel sein sollte, dann ist klar, aus welchem Seegebiet heraus die Rakete abgeschossen werden muss. Dieses Gebiet können wir mit Jagd-U-Booten und fliegenden U-Jagd-Einheiten überwachen. Außerdem könnten wir ein paar Patriot-Batterien an die Küste verlegen. Mit diesem Luftabwehrsystem haben wir eine gewisse Chance eine Harpoon abzufangen.“
„Und wenn nicht Washington, sondern eine andere Stadt das Ziel ist?“
„Mr. President, wir können nicht die gesamte Ostküste so dicht überwachen, wie wir es bei U 37 tun müssten. Zumindest nicht so schnell und nicht, ohne das Ganze auffällt.“
„Und wir müssten nicht nur die Ostküste überwachen“, ergänzte Paulson mit sorgenvollem Gesicht. „Sie können theoretisch auch vom indischen Ozean in östlicher Richtung gelaufen sein, in Richtung unserer Westküste.“
Der Präsident schüttelte unmerklich den Kopf. Was ist das nur für ein Albtraum?, fragte er sich. Niemand weiß, wo das Boot steckt. Es kann überall auftauchen und zuschlagen. Und wir können anscheinend nichts dagegen tun. Unsere zig Milliarden Dollar teure Navy kann ein kleines U-Boot für fünfhundert Millionen nicht zur Strecke bringen. Der Präsident schüttelte seine trüben Gedanken ab und erhob sich. Die Anwesenden standen ebenfalls auf und blickten den Präsidenten erwartungsvoll an.
„Meine Herren, die Navy wird das fragliche Seegebiet vor Washington unauffällig, also nur mit U-Booten, überwachen. Keine Patriot-Batterien an der Küste. Das fällt auf und wir müssten die Army einweihen. Ansonsten werden wir unter der Annahme weiter operieren, dass U 37 in Richtung Deutschland unterwegs ist. Das halte ich für am wahrscheinlichsten. Falls sonst nichts mehr anliegt, werden wir uns morgen wieder hier treffen. Guten Abend.“
USS Abraham Lincoln
Nach einer Stunde war es allen klar. Nachdem von der NSA in Fort Meade die lückenlosen Überwachungsfotos des Horns von Afrika der letzten Tage angefordert wurden, hatten sie auf zwei Infrarot-Aufnahmen ein aufgetauchtes U-Boot neben dem deutschen Versorger Augsburg liegen sehen. Mit vollen Dieseltanks konnte U 37 einen sehr großen Bogen an Süd- und Nordamerika vorbei schlagen und dann mit Hilfe seiner Brennstoffzellen lautlos durch die GIUK-Enge schlüpfen. Kein Wunder, dass sie U 37 hier vor der afrikanischen Küste nicht geortet hatten.
Der Admiral wandte sich an den Air Boss, den für die Flugoperationen verantwortlichen Offizier seines Verbandes. „Beordern sie sofort alle fliegenden Einheiten in dieses Gebiet hier östlich von Cabo Branco.“ Er zeigte auf der Seekarte auf den östlichsten Punkt Brasiliens. „Der Kontakt wurde offenbar doch mit Diesel-Treibstoff versorgt und nimmt die lange Route durch den westlichen Atlantik. Vermutlich fährt er ganz dicht an der Süd- und Mittelamerikanischen Küste entlang und will später durch die GIUK-Enge schlüpfen. Dafür braucht er dann seine ganze Brennstoffzellen-Kapazität. Hier im Atlantik muss er deshalb schnorcheln. Die U-Boote schicke ich hinterher. Jetzt haben wir Ihn.“
Der Kommandeur hörte, wie die entsprechenden Befehle gegeben wurden und beugte sich über die
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