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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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Papiere, der Flugplan wurde inzwischen auch genehmigt.“
    Der Leiter des BND wurde immer bleicher. Würden die sich das tatsächlich trauen? Bei dem, was auf dem Spiel stand, wäre es möglich. Er wurde immer unsicherer und machte noch einen Versuch: „Das werden Sie nicht wagen! Was glauben Sie was geschieht, wenn bekannt wird, dass die Bundesregierung einen deutschen Staatsbürger foltern lässt!“ Der Minister unterbrach ihn kalt.
    „Das wird nicht bekannt werden.“
    Klaasen rutschte das Herz in die Hose. Er sollte gefoltert und dann getötet werden! Das war unglaublich! Das war absurd! Aber er bekam trotzdem Todesangst.
    Der Minister wandte sich an die beiden Männer. „Jetzt aber raus mit ihm, ich kann dieses Geschwätz nicht mehr hören!“ Er ahnte, dass er gewonnen hatte aber der Leiter des Bundesnachrichtendienstes war noch nicht da, wo er ihn haben wollte.
    „Moment! Warten Sie! Ich glaube ich weiß, was Sie meinen! Das war doch eben nur ein Missverständnis!“ Seine Stimme überschlug sich.
    Der Minister tat, als ob er nicht mehr zuhörte. Die beiden Männer packten Klaasen an den Armen. Sie drückten dabei sehr fest zu.
    „Um Gottes Willen, Herr Minister. Ich erzähle Ihnen doch alles!“
    Der Minister gab den beiden einen Wink und sie warteten noch etwas, allerdings ohne den Druck ihrer Hände zu reduzieren. Der Minister tat, als ob er sich mühsam zu einer Entscheidung durchringen musste. Mit widerwilligen Gesichtsausdruck sagte er schließlich zu den Beiden: „Na gut, warten Sie bitte draußen“.
    Als sich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte, setzte sich der Minister wieder hinter seinen Schreibtisch und bedeutete dem Leiter des BND zu sich ebenfalls zu setzen.
    „Nun?“ fragte er.

Kanzleramt, Berlin, Deutschland
    Klaasen war mit seinen Ausführungen fast am Ende angelangt. „Und jetzt, da U 37, wie gesagt ein Unterseeboot mit israelischen Hoheitsabzeichen, versenkt wurde, werden die Amerikaner dem Iran über eine sorgfältig vorbereitete Desinformationskampagne stecken, dass die Israelis den iranischen Frachter mit einem U-Boot versenkt hätten. Es wurde arrangiert, dass sich, natürlich rein zufällig, ein kanadisches Tiefsee-Forschungsboot mit Tauchrobotern im persischen Golf aufhält. Die Besatzung besteht teilweise aus CIA-Leuten, die dem Iran auf Anfrage selbstverständlich helfen werden, ihren Frachter zu suchen und die dabei garantiert auch ein U-Boot-Wrack mit israelischen Hoheitsabzeichen entdecken werden.“
    „Und dann?“
    „Nun wir, also die CIA und wir, ich meine die CIA und der BND, nehmen an, dass der Iran Israel darauf hin massiv bedrohen wird und dabei unter Umständen sogar das Wort ‚Atomwaffen’ gebraucht oder sich in entsprechenden Andeutungen ergeht. Israel weiß natürlich ganz genau, dass sie dort kein U-Boot verloren haben und vermutet daher einen Trick des Iran, um einen Grund für einen Angriff auf Israel zu konstruieren. Die aus unserer Sicht logische und wahrscheinliche Reaktion von Israel ist ein Präventivschlag gegen den Iran, speziell gegen seine Nuklearanlagen und eventuell sogar gegen Militärflughäfen, Raketenbasen und militärisch relevante Industrieanlagen. Als Reaktion auf eine atomare Drohung kämen sie vielleicht sogar vor der UN und dem Sicherheitsrat mit einem blauen Auge davon. Und damit wäre ein großes Problem im Nahen Osten gelöst. Das iranische Atomprogramm wäre erledigt. Die Führungsrolle des Iran in der arabischen Welt wäre stark beschädigt und der Irak wäre unter Umständen in der Lage, wieder die vollständige Kontrolle über den schiitischen Süden zu übernehmen. Sie wissen, welche Erdölvorkommen es dort gibt? Und das alles, ohne dass der Westen offiziell involviert ist.“
    Der Leiter des BND war im Laufe seines Berichtes zunehmend gefasster geworden und hatte seine Sicherheit und Selbstkontrolle wieder zurück gewonnen. Jetzt, da man in Berlin wusste, was für eine geniale Operation von BND und CIA durchgeführt wurde, würde seine Position endlich eine ganz andere sein.
    „Und wenn U 37 nicht mit seiner ganzen Besatzung versenkt worden wäre? Wenn man die Leute, junge und mutige deutsche Männer, die einfach nur ihrem Vaterland dienen, hätte leben lassen? Wenn sie vorher das Boot verlassen hätten?“ fragte der Minister.
    Was war das denn für eine blöde Frage? Politiker, dachte Klaasen verächtlich, auf Zeit in ein Amt gewählt, für das sie nicht im Mindesten qualifiziert sind. Er antwortete: „Wir

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