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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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bedeutete, dass der Präsident ihr nicht traute. Aber Agenten vor Ort waren ein wesentlicher Bestandteil seines Planes. Und Agenten vor Ort hatte nur die CIA.
    Der Präsident ahnte die Gedanken Paulsons und bestätigte seine Befürchtungen. „Commander, ich weiß nicht, inwieweit der Leiter der CIA für diesen unsäglichen Schlamassel verantwortlich ist. Deshalb müssen Sie bis zur vollständigen Klärung dieser Frage ohne die Hilfe der CIA auskommen. Ich weiß, das wird nicht einfach, aber es muss eben improvisiert werden. Sie drei sind die Leute, denen ich in dieser Sache im Augenblick am meisten vertraue und auch am meisten zutraue. Sie haben alle Ressourcen der NSA und der Marineaufklärung zu ihrer Verfügung. Und mich. Ich werde den politischen Part übernehmen und gegebenenfalls da Druck machen, wo immer Sie ihn brauchen. Ich werde jetzt alle Beteiligten informieren und dann treffen wir uns wieder im Lageraum. Wir müssen zuerst abstimmen, was ich dem deutschen Bundeskanzler mitteilen werde. Übrigens, Commander Paulson, sprechen Sie norwegisch?“
    Paulson, der schlimmes zu ahnen begann, nickte zögernd. „Ja, Mr. President.“

Kanzleramt, Berlin, Deutschland
    Der Chef des Bundeskanzleramtes saß hinter seinem Schreibtisch und wartete auf seinen Besucher, der bereits von der Pforte gemeldet und auf Weg in sein Büro war. Er dachte kurz an sein Gespräch mit dem Bundeskanzler zurück. Er war immer noch wie vom Donner gerührt. Der Kanzler war stinksauer und wollte Köpfe rollen sehen. Im weiteren Verlauf des erregt geführten Gespräches war man aber übereingekommen, dass dies zwar in der Tat dringend notwendig, aber in der gegenwärtigen Situation zweitrangig sei. Zuerst musste man alles tun, um einen Deckel auf diesen Schlamassel zu setzten, um größeren Schaden von der Bundesrepublik abzuwenden.
    Die Sprechanlage summte und seine Assistentin kündigte seinen Besucher an. „Herr Minister, der Leiter des BND für Sie.“
    „Danke, er möchte sich bitte noch einen Augenblick gedulden, ich konferiere noch mit dem Bundeskanzler.“ Das war zwar gelogen, aber es sollte seinem Besucher, der die Antwort im Vorzimmer mithören konnte, deutlich machen, dass der Minister nachher im Namen des Bundeskanzlers sprach. Außerdem demütigt das Wartenlassen den Wartenden immer ein klein wenig.
    Draußen setzte sich Dr. Klaasen auf eine Couch. Gegenüber von ihm saßen zwei athletisch gebaute Männer, die er für Leibwächter hielt. Er wunderte sich, was die hier drinnen zu suchen hatten, aber von Politikern war er einiges gewöhnt.
    Der Minister überlegte indes noch einige Minuten, wie er den Leiter des BND knacken sollte. Schließlich drückte er auf den Sprechknopf und sagte bewusst unhöflich: „Er soll jetzt reinkommen!“
    „Guten Abend Herr Minister.“ Der Leiter des BND war offensichtlich völlig unbeeindruckt und unterlegte seinen Gruß mit einem verbindlichen Lächeln. Auch er beherrschte diese Spielchen.
    Der Minister erwiderte die Begrüßung nicht. „Bitte klären Sie mich umfassend über die Operation ‚No Nukes’ und die Verwicklung Ihrer Behörde darin auf. Des weiteren informieren sie mich über die Verbindung dieser Operation mit unserer Operation ‚Persischer Hammer’.“ Er machte eine kurze Pause. „Der Herr Bundeskanzler verlangt einen ausführlichen Bericht.“
    „No Nukes?“ fragte Klaasen mit Unschuldsmine.
    Der Minister erwiderte nichts sondern wartete auf eine Antwort. Es entstand eine unbehagliche Stille. Wer sie zuerst brach, hatte im weiteren Verlauf des Gespräches die schlechteren Karten, das wussten beide.
    Schließlich brach der Leiter des Kanzleramtes die Stille. Der stille Triumph des Leiters des BND währte jedoch nur kurz.
    „Sie werden von den beiden Herren in meinem Vorzimmer in ein befreundetes, ehemaliges Ostblockland verbracht. Dort wird man Ihre Befragung mit erheblich höherer Effizienz fortsetzen.“ Er beugte sich vor und drückte Knopf seiner Sprechanlage und schnauzte: „Die Beiden sollen ihn jetzt abführen!“ Er lehnte sich zurück und blickte Klaasen kalt an.
    „Das ist ein Bluff, was glauben Sie, wen Sie vor sich haben.“ Der Leiter des Bundesnachrichtendienstes war sich aber nicht mehr ganz so sicher. Er hatte größte Mühe gelassen zu klingen.
    Sein Gegenüber sagte nichts. Die Tür öffnete sich und die beiden Männer traten wortlos ein. Der Minister übergab ihnen einige Papiere und sagte: „Sie wissen bescheid? Gut, hier sind die restlichen

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