Unit Kill
der in einiger Entfernung explodierenden Rakete riss ihn zurück in die Wirklichkeit. Er hob seine Maschinenpistole und leerte mit einigen, präzise gezielten Feuerstössen sein ganzes Magazin. Der Wagen war völlig durchsiebt, keine einzige Kugel war daneben gegangen. Krüger rannte zu dem Wagen während er sein Magazin wechselte. Als er an dem Fahrzeug ankam und hinein spähte, sah er niemanden. Er ging auf die andere Seite des Fahrzeugs und sah dass die Tür halb offen stand. Aber auch hier war niemand zu sehen. Er schaute den Straßengraben entlang. Nichts. In diesem Moment rief ihn Lacombe zurück. Krüger zögerte einen Augenblick unschlüssig, drehte sich dann aber um und lief zu seinem Anführer zurück.
Jackson und Lille waren perplex. Beide hatten den Wagen in ausreichendem Abstand verfolgt und wussten was gleich in dem Wäldchen passieren würde. Plötzlich sahen sie eine Explosion weit rechts des kleinen Wäldchens. Was sollte denn das? Offenbar hatten die Insassen des Wagens vor ihnen das ebenfalls beobachtet, denn nun leuchteten seine Bremsleuchten auf. Lille nahm den Fuß vom Gaspedal, bremste aber noch nicht. Das Fahrzeug vor ihnen kam etwa einen halben Kilometer entfernt zum Stehen. Drei offensichtlich bewaffnete Gestalten sprangen aus dem Wagen und liefen gebückt auf das Wäldchen zu.
Jackson nahm das Funkgerät und informierte Lacombe über den Stand der Dinge bei ihnen. Der wollte sofort wissen, wie viele Männer sich auf ihn zu bewegten. „Keine Ahnung, in dem Auto waren fünf zu sehen, auf unserer Seite sind drei raus, die andere Seite können wir nicht einsehen“, antwortete Jackson. Lille hatte mittlerweile angehalten, sie waren jetzt nur noch etwa dreihundert Meter von dem anderen Fahrzeug entfernt.
Jackson lauschte noch einen Augenblick in den Hörer. Dann wandte er sich an Lille. „Wir sollen das Auto da vorne checken und wenn die Lage dort geklärt ist, Lacombe zu Hilfe eilen. Offenbar kam denen ein Fahrzeug aus der anderen Richtung in die Quere.“ Beide nahmen ihre MP5, hängten sich ihre Granatwerfer um und stiegen aus.
„Beide sind bewaffnet“, hörte Schmidt in seiner Sprechgarnitur. „Ausschalten“, flüsterte er zurück und schlich mit seinen beiden Kameraden weiter auf die vermutete Abschussstelle der Rakete zu. Auf der etwa hundert Meter entfernten Straße sahen sie etwas schimmern, anscheinend standen dort Fahrzeuge. Etwas bewegte sich zwischen den Autos. Alle gingen in volle Deckung. Schmidt wollte sichergehen, dass dort unten auch tatsächlich Feindkräfte waren, bevor er losschlug. Er robbte ganz vorsichtig und leise weiter nach vorne, wo er sich bessere Sicht erhoffte.
Lille war auf der Stelle tot. Das Geschoss traf ihn über dem linken Auge in die Stirn und raste, vom Aufschlag und dem Widerstand seiner Gehirnmasse bereits stark verformt, weiter. Beim Austritt aus seinem Kopf wurde ein Teil seiner Hirnschale weggerissen. Er brach sofort zusammen und fiel dabei gegen Jackson. Der wurde halb weggestoßen, halb sprang er beiseite. Er stolperte und stürzte in den Straßengraben.
Fast im gleichen Augenblick wurde ihr Fahrzeug an der Stelle, an sie beide gerade noch gestanden hatten, von unzähligen Geschossen durchsiebt. Jackson robbte instinktiv in dem Straßengraben weiter. Ein paar Sekunden später hörte er hinter sich eine Granate explodieren. Splitter sausten um ihn herum, trafen ihn aber nicht. Jackson war entsetzt. Ein paar Sekunden früher und ich wäre auch tot, dachte er. Er robbte weiter weg von dem Fahrzeug und verließ den Straßengraben. Er kroch weiter in die hoch bewachsene Wiese und nahm seine Maschinenpistole von der Schulter. Plötzlich merkte er, dass seine Sprechgarnitur fehlte. Offenbar hatte er sie bei seinem Sturz verloren. Sein Granatwerfer war auch weg. Er geriet langsam in Panik. Lille war tot, er war von seinen Kameraden abgeschnitten und seine Gegner waren augenscheinlich von einem Kaliber, dem er bisher noch niemals im Kampf gegenüber gestanden hatte.
Schröder schob eine neue Patrone in sein Präzisionsgewehr und schaute wieder durch die Zieloptik. Er konnte jedoch niemanden mehr sehen. Neben dem Fahrzeug lag eine Gestalt. Schröder wusste, dass der Mann tot sein musste. Er suchte die Gegend weiter durch sein Zielfernrohr ab.
„Der andere Typ ist in Deckung gegangen und verdrückt sich bestimmt, so bringt das nichts. Ich gehe nach vorne, deck mich bitte“, flüsterte Kleinfeld. Der kleine Fluss, die Otta, der keine fünfzig
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