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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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inzwischen mit Hilfe von Interpol als Söldner identifiziert, das hat die Norweger dann richtig auf die Palme gebracht. Sie haben den Mietwagen von Paulson zurück verfolgen können, aber mittlerweile festgestellt, dass er mit falschen Papieren und Kreditkarten angemietet wurde. Momentan gleichen sie die Daten der Ankünfte auf dem Flughafen mit der Anmietung des Wagens ab. Paulson ist zwar offiziell eingereist, hat aber auf seinen eigenen Namen bei einer anderen Mietwagenfirma einen zweiten Wagen gemietet, den er irgendwo abgestellt hat. Da kommen die Behörden vorerst nicht weiter, zumindest nicht, bis der andere Wagen irgendwann als vermisst gemeldet wird. Wenn er aber wieder abgegeben wird, kommt über diese Spur niemand auf Paulson.“
    Der Präsident war keineswegs zufrieden. „Und was ist jetzt mit Paulson?“
    Admiral Harris meldete sich zu Wort. „Nun, Mr. President, wenn er bei der Schießerei dabei war, jetzt aber nicht tot auf der Straße liegt, dann bleibt eigentlich nur eine Erklärung übrig.“ Er machte eine kleine Pause. „Commander Paulson lebt und hat zusammen mit den Kampfschwimmern, die meiner Einschätzung nach jetzt wieder an Bord von U 37 sein dürften, den Ort dieses Kampfes verlassen. Ich weiß nur nicht, ob das jetzt gut oder schlecht für Paulson ist.“
    „Hauptsache er lebt“, meinte der Präsident, der mittlerweile ein schlechtes Gewissen hatte, weil er Paulson nach Norwegen geschickt hatte.
    Der Pager des CIA-Direktors meldete sich. Er sah kurz drauf, entschuldigte sich und ging an das andere Ende des Lageraums, wo einige Telefone standen. Er wählte eine Nummer, meldete sich kurz, und hörte eine Minute schweigend zu. Dann bedankte er sich und legte auf.
    Der Präsident, der in den letzten Wochen ein hochsensibles Gespür für schlechte Nachrichten entwickelt hatte, holte tief Luft und fragte den zurück gekommenen CIA-Direktor seufzend: „Und?“
    „Mr. President, der Leiter des Bundesnachrichtendienstes ist tot. Er starb bei einem Unfall auf der Autobahn.“
    „Ein Unfall?“, fragte der Präsident zweifelnd.
    „Das offizielle Statement lautet, dass er bei einer Geschwindigkeit von zweihundert Kilometern pro Stunde die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und frontal gegen den Pfeiler einer Brücke gerast ist. Das kann natürlich alles gewesen sein, Mord, Selbstmord oder wirklich ein Unfall. Offiziell ist es ein Unfall, ich persönlich glaube an Selbstmord.“
    Er schwieg einen Augenblick bedrückt. „Ich kannte Dr. Klaasen persönlich aus etlichen Treffen, Mr. President. Es war bestimmt Selbstmord.“
    Langes Schweigen. Alle dachten über die Konsequenzen nach. Der Direktor der NSA brach als erster das Schweigen.
    „Haben wir den Namen des leitenden Operationsoffiziers inzwischen feststellen können?“
    „Nein“, antwortete der Direktor der CIA, „noch nicht. Aber wir haben mittlerweile in Eckernförde ein ziemlich großes Team vor Ort, dass die sechs übrig gebliebenen Söldner observiert. Wir warten immer noch auf eine Meldung von unserem Mann, anscheinend kann er gerade nicht ohne weiteres alleine telefonieren. Ich werde jetzt als erstes feststellen lassen, wer Dr. Klaasen jetzt vertritt und dann Kontakt aufnehmen.“

Kanzleramt, Berlin, Deutschland
    „Sagen Sie das noch einmal“, stöhnte der Bundeskanzler mit geschlossenen Augen. Am Telefon war der Kanzleramtsminister.
    „Der Leiter des BND ist tot. Selbstmord. Mit zweihundert Sachen gegen einen Brückenpfeiler gerast. Der BND war zum Glück geistesgegenwärtig und hat seinen Abschiedsbrief sicherstellen können, bevor ihn jemand anderes gefunden hat. Offiziell bleibt es also bei einem Autounfall.“
    „Vielleicht ist es das Beste so“, murmelte der Bundeskanzler.
    „Ich fürchte nein. Wir haben da nämlich jetzt ein ziemliches Problem. Wir wissen nicht, wer auf Deutscher Seite die andere Operation, also ‚No Nukes’, leitet und wer von BND- und Marineseite sonst noch involviert ist. Das wusste nur Dr. Klaasen.“
    Der Bundeskanzler schwieg, das Ganze überstieg langsam sein Vorstellungsvermögen. Was jetzt, dachte er. Das eigentliche Problem an der ganzen Sache war, sie zu stoppen, ohne sie damit auch gleichzeitig publik zu machen. Er wusste, das U 37 nicht an die Öffentlichkeit wollte. Das war schon mal positiv. Er wusste auch, dass sie vermutlich zurück nach Deutschland wollten. Das war auch gut. Auch die Tatsache, dass sie vermutlich mit bestimmten Leuten eine Rechnung begleichen würden,

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