Unit Kill
herrschte konzentrierte Anspannung. Man schlich gerade in Richtung Ostsee. Paulson stand hinter den Sonarleuten und sah ihnen bei der Arbeit zu. Die Sonarleistung übertraf seine Erwartungen bei weitem. Die Stimmung an Bord hatte sich stark verbessert. Die Nachricht, nicht mehr von der US Navy gejagt zu werden und die Nähe zu ihrer Heimat hatte eine große Last von den Schultern der Besatzung genommen.
Militärisches Sperrgebiet in der Nähe von Putlos, Deutschland
Röder stand vor seinem Wagen und überlegte fieberhaft. Er war immer noch tief schockiert. Der Tod seines Chefs hatte ihn schwer getroffen. Nicht etwa weil er ihn besonders gemocht oder respektiert hatte, sondern weil er nicht wusste, ob dessen Tod ein Unfall war oder nicht. An Selbstmord dachte er nicht. Er hatte sich vorhin ausführlich mit seinem Kontakt bei der Marine unterhalten. Sie waren beide davon ausgegangen, dass U 37 demnächst in der Ostsee auftauchen müsste und wollten das Boot südöstlich des Skagerrak abfangen. Dazu würde eine P3-Orion der Marineflieger das Seegebiet überwachen. Sie würde mit U-Jagd-Torpedos und zwei Harpoon-Raketen bewaffnet sein und den Auftrag bekommen, U 37 ohne Vorwarnung zu versenken. Sein Gesprächspartner versprach alles erforderliche in die Wege zu leiten. Röder würde inzwischen die beiden Offiziere ausquetschen lassen. Er stieg in seinen Wagen.
Etwa hundertfünfzig Meter entfernt, im dem hohen Gestrüpp, das zwei Felder auf der dem Stützpunkt abgewandten Seite der Straße voneinander trennte, lagen drei Männer gut getarnt auf dem Bauch und beobachteten intensiv die Vorgänge auf dem Sperrgebiet. Einer der drei CIA-Agenten hatte Röder die ganze Zeit mit einer mit einem extrem starkem Zoomobjektiv ausgerüsteten, digitalen Videokamera gefilmt, auch während seines längeren Telefonats. Die Bewegungen seiner Lippen waren fast die ganze Zeit eindeutig zu erkennen. Der dritte Agent hatte bereits die NSA informiert, in welchem geographischen Bereich das Telefonat stattfand. Sie hatten auch die sechs Leute, zwei Offiziere und vier zivil gekleidete Männer, die kurz vorher das Gelände verlassen hatten, noch kurz filmen können, bevor sie in einen wartenden Mercedes-Kleinbus stiegen und weg fuhren.
Als Röder losfuhr, schaute einer der Agenten befriedigt auf sein Notebook. Die beiden Minisender an Röders Wagen funktionierten einwandfrei und ermöglichten eine fast metergenaue Lokalisierung des Fahrzeugs. Etliche Fahrzeuge der CIA, würden überlappend die Verfolgung aufnehmen, sobald Röder wieder auf der Bundesstraße war. Inzwischen waren alle Daten inklusive der Filmsequenzen nach Fort Meade zur NSA übertragen. Die drei Agenten erfreuten sich einer besonders hochwertigen, leistungsfähigen und sündhaft teuren Kommunikationsausrüstung.
National Security Agency, Fort Meade, Maryland, USA
„Sir, wir haben die Verbindungsdaten bekommen. Gleich haben wir auch den Teilnehmernamen.“ Der Techniker starrte auf seinen Bildschirm und wartete. Sein Abteilungsleiter stand hinter ihm und war bereits mit General Nichols verbunden, der im Lageraum des Weißen Hauses war. Ein anderer Techniker kam hinzu und gab seinem Chef ein Blatt in die Hand. Der überflog den Text und sagte laut: „Scheiße!“
„Wie bitte?“, fragte General Nichols auf der anderen Seite der Leitung.
„Entschuldigen Sie General, aber ich habe gerade die Abschrift der Lippenleser bekommen.“ Er sah auf das Terminal. „Sie geht gerade elektronisch zu Ihnen rüber.“ Er schaltete das Telefon stumm.
Der erste Techniker meldete sich wieder. „Sir, hier haben wir jetzt auch den Namen des Teilnehmers.“
Sein Chef sah ihm über die Schulter auf den Bildschirm und stieß einen leisen Pfiff aus. Er schaltete die Stummschaltung seines Telefons wieder ab und sagte „General, wir haben jetzt auch den Kontakt in der deutschen Marine identifiziert.“
„Schießen Sie los!“
Der Abteilungsleiter nannte ihm den Namen. Auf der Leitung herrschte sekundenlange Stille.
„Sagen sie das bitte noch einmal!“
Der Abteilungsleiter wiederholte den Namen und fügte hinzu „Die anderen Personen, vor allem die beiden Marine-Offiziere, den Rangabzeichen nach ein Kapitän zur See mit U-Boot-Abzeichen und ein Fregattenkapitän mit Kampfschwimmerabzeichen, die irgendwie unter Arrest zu stehen schienen, haben wir leider noch nicht identifizieren können. Aber wir sind dran.“
„Danke. Informieren sie mich bitte sobald sie die Namen haben und wenn
Weitere Kostenlose Bücher