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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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Borstorff?“, fragte der Kommandant seinen besten und erfahrensten Sonar-Mann. Der zögerte.
    „Heraus damit!“
    „Nun Herr Kapitän, auf der letzten Nato-Übung im Nordatlantik hatten wir mehrere Stunden ein amerikanisches U-Boot der Los-Angeles-Klasse verfolgt. Das hatte sich mit langsamer Fahrt fast genau so angehört. Keine aktiven Reaktorkühlpumpen, aber die Geräusche der Konvektionskühlung waren deutlich erkennbar.“
    „Also kein dieselelektrisches Boot?“
    „Nein, Herr Kapitän, definitiv nicht. Bei dem Geräusch handelt es sich ziemlich sicher um die Konvektionskühlung eines Druckwasser-Reaktors, meiner Meinung nach amerikanischer Bauart.“
    Hansen sah Borstorff stumm an.
    „Aber wie gesagt, für eine eindeutige ...“ Hansen brachte den Sonarobermeister mit einer abschneidenden Handbewegung zum Schweigen.
    Was sollte er jetzt tun? Ein iranisches U-Boot anzugreifen und zu versenken, wäre von seinem letzten Befehl prinzipiell mit abgedeckt gewesen. Aber er konnte sich der Identität des Bootes nicht sicher sein, insbesondere wenn der Sonar-Spezialist, und der war tatsächlich einer der Besten, ein amerikanisches Atom-U-Boot vermutete. Hansen ließ leichte Anzeichen der Nervosität erkennen. Die Situation war fatal, insbesondere, da er nicht wusste, ob ihn das andere U-Boot auch geortet hatte. Er hatte plötzlich die wahnwitzige Idee, sich einfach davon zu schleichen, etwas was mit U 37 überhaupt kein Problem gewesen wäre. Aber dann gewann seine ruhige, besonnene Art wieder die Oberhand und er dachte wieder an ihren Auftrag. Nun gut, die beiden Überwasserziele würden noch eine Galgenfrist bekommen, zuerst musste er mit der potenziell größeren Gefahr, dem anderen U-Boot fertig werden. Aber dazu musste er zuerst einmal genau wissen, um wen es sich da draußen tatsächlich handelte.
    „Wenn wir uns noch etwas näher heran schleichen, können Sie ihn dann eindeutig identifizieren?“, fragte er den Sonarspezialisten.
    „Jawohl, Herr Kapitän.“

USS Boise
    Auf der USS Boise wurde die Lage immer gespannter. Eigentlich hätten die beiden Überwasserschiffe da oben schon längst in die Luft fliegen müssen, dachte Simmons mit wachsender Ungeduld. Wo war das verdammte deutsche U-Boot? Warum tun die nichts? Waren sie denn überhaupt hier? Die Tatsache, dass man kein einziges Geräusch von dem Boot hörte, konnte ja auch bedeuten, dass es überhaupt nicht da war. Simmons konnte seine aufkommende Nervosität kaum noch verbergen. Der Frachter fuhr neben dem iranischen Zerstörer jetzt wieder etwas schneller und entfernte sich immer weiter von den extrem seichten Gewässern, in denen er eigentlich hätte versenkt werden sollen. Simmons lies etwas die Geschwindigkeit erhöhen, um die Schiffe nicht zu weit weg fahren zu lassen. Im Reaktorraum wurde die Leistung des Druckwasser-Kernreaktors gesteigert.

U 37
    U 37 war jetzt nahe genug an dem fremden U-Boot. Der Sonarmeister bestätigte den Unterwasserkontakt eindeutig als amerikanisches Jagd-U-Boot der Los-Angeles-Klasse. Jetzt war auch plötzlich das charakteristische Geräusch der Kühlpumpen zu hören. Hansen war fassungslos. Ein Amerikaner? Ein Amerikaner! Das Auftauchen des iranischen Zerstörers hatte Hansen gerade noch so als Ärgernis durch gehen lassen. Aber dass da draußen, gewissermaßen auf einem Logenplatz, ein amerikanisches Atom-Jagd-U-Boot das Geschehen mit verfolgte, konnte nun wirklich kein Zufall mehr sein. Was geht hier vor, fragte sich Hansen zum wiederholten Mal. Ist die Einsatz-Zentrale darüber informiert? Habe ich Zeit rück zu fragen, ob sich eine andere Lage ergeben hat? Dann fiel ihm etwas anderes ein.
    „Abstand zu Sierra-Eins und Zwei?“, fragte Hansen hastig.
    Auf die Antwort des Sonarmanns fiel im nur ein herber Fluch ein Er wägte die Situation kurz ab und traf eine Entscheidung. „Ruder hart steuerbord, Kurs Zwei-Null-Null, AK!“

USS Boise
    „Neuer Kontakt in Zwei-Sechs-Null!“, entfuhr es dem Sonar-Operator auf der USS Boise, der regelrecht in seinem Sitz hoch geschreckt war. Der Kommandant wurde bleich. Zum ersten Mal in seiner Dienstzeit auf dem Boot durchzuckte ihn ein kurzes Gefühl der Angst.
    „Eine Schraube, kavitiert minimal, klingt nach einem Sichelpropeller, jetzt mit sehr hoher Umdrehungszahl. Leichte Richtungsänderung des Kontakts, peilt jetzt in Zwei-Fünf-Null.“
    Simmons stieß hörbar die Luft aus. Das war nahe! Offenbar hatten ihn die Deutschen doch geortet. Und sich heimlich ran geschlichen

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