Universalheilmittel

sie nicht essen.
    Heilende Wirkung: innerlich gegen Brechreiz, auch auf Reisen, bei Krebspatienten oder Schwangeren (wobei Schwangere vorsichtig sein müssen, siehe »Gut zu wissen«). Gegen Blähungen, allgemein gegen Darmprobleme; tötet Salmonellen und Parasiten. Wirkt gegen Bakterien. Gegen Frösteln, Husten, Erkältungen, Grippe, rheumatische Schmerzen, gegen Steifigkeit und Wechseljahresbeschwerden. Senkt Fieber, senkt den Cholesterinspiegel, stimuliert das Immunsystem, steigert die Produktion von Gallensaft, fördert die Durchblutung, reinigt das Blut, lindert Schmerzen. Unterstützt die Wirksamkeit einer Schlankheitsdiät. Kann die Anfälligkeit für Thrombosen und Schlaganfälle vermindern. Ingwer verhindert ein Verklumpen der Blutplättchen, hält die Arterien frei und beugt daher Herzleiden vor. Bei Störungen der Blutzirkulation und Neigung zu Blutgerinnseln viel Ingwer verzehren. In der ayurvedischen Medizin setzt man Ingwer gegen Migräne ein. Auch hier bei uns wird Ingwer gegen Kopfweh empfohlen.
    Das Gewürz beruhigt die Nerven, wirkt andererseits aber auch als Aphrodisiakum. Ein Saunaaufguss mit Ingwer stimuliert die Abwehrkräfte und regt die Gehirnleistung an.
    Äußerlich angewandt (geschält, gerieben und dann als Auflage beziehungsweise in Form eines ätherischen Öls), wirkt Ingwer reizlindernd auf den Schleimhäuten und auf Wunden.
    Das Rhizom schmeckt ausgesprochen angenehm. Falls sich aber jemand trotzdem nicht damit anfreunden kann, kann er auf Kapseln zum Einnehmen zurückgreifen.
    Seit dem Jahr 2002 wird Ingwer bei uns in der Tierhaltung als Futterbestandteil gegen Entzündungen und Arthrosen bei Pferden eingesetzt.
    Es gibt vom Ingwer eine homöopathische Zubereitung (Zingiber), die vor allem gegen Magenschwäche, Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Bronchialasthma eingesetzt wird.
Gut zu wissen
Die im Ingwer enthaltenen Gingerole ähneln in ihrer chemischen Struktur und Wirkung der ASS (Acetylsalicylsäure). In beiden Fällen wird die Blutgerinnung beeinflusst. Deshalb sollen sie nicht vor Operationen und vor kosmetischen Eingriffen verzehrt werden.
Außerdem sollen Menschen mit Magenleiden, zu viel Magensäure und/oder Gallensteinen mit dem Verzehr von Ingwer vorsichtig sein.
Dasselbe gilt für Schwangere, denn Ingwer kann Wehen auslösen – wobei unter ärztlicher Aufsicht Ingwer gegen Schwangerschaftsübelkeit verzehrt werden darf.
    Porträt
    Ingwer wird in der ayurvedischen Medizin als Universalheilmittel angesehen. Hier genau wie in der Chinesischen Medizin ist dieses Gewürz Bestandteil etwa der Hälfte aller Rezepturen – erstaunlich!
    Andere Namen lauten Ingber, Imber und Immerwurzel. Die Symbolik der Pflanze bedeutet inneres Feuer, schöpferische Aktivität.
    Während des Mittelalters galt Ingwer zusammen mit Pfeffer als das begehrteste Gewürz. Zu dieser Zeit hatte die Verwendung des Ingwers schon eine lange Tradition, in Persien, bei den alten Griechen und Römern … Lange Zeit war nicht bekannt, woher er stammte, die arabischen Händler verrieten es nicht. Denn aus dem Geheimnis, das ihn umgab, konnten sie finanzielle Vorteile ziehen. Erst Marco Polo nannte Ende des 13. Jahrhunderts seine Quelle, nämlich Indien.
    Heute wird Ingwer auch in anderen Teilen der Welt angebaut, zum Beispiel in Jamaika, den Antillen, der Westküste Afrikas, Australien, China, Vietnam und anderswo.
    Zugegeben, eine Schönheit im landläufigen Sinne ist er nicht, dieser beigefarbene, leicht schrumpelige Wurzelstock, der mit jeder Menge Krümmungen und Ausbuchtungen daherkommt. Manchmal sieht er aus wie ein seltsames Geweih. Aber bei all seiner Unansehnlichkeit verfügt er doch über phänomenale innere Werte. Und damit hat er in den vergangenen Jahren die Herzen vieler erobert. Bis vor kurzem bei uns in Mitteleuropa ein noch relativ Unbekannter, ist er heute sogar beim Discounter anzutreffen. Vor einigen Jahren sah es mit dem Verbrauch noch so aus: Arabien 170 Gramm pro Person im Jahr, Schweden 65 Gramm, Deutschland 5 Gramm. Die Tendenz ist bei uns aber deutlich steigend.
    Heißes Wasser mit einigen Scheiben geschältem Ingwer hilft fröstelnden Frauen während der ungemütlichen Jahreszeit über die Runden, denn er wärmt. Das Gleiche gilt für einen Gewürzkaffee mit Ingwer (siehe »Anwendungen«).
    Die Angewohnheit chinesischer Fischer, Ingwerstückchen gegen Seekrankheit zu kauen, hat sich bei uns im Westen verbreitet. Gegen Reisekrankheit und Übelkeit ist kein besseres Kraut gewachsen. In