Universalheilmittel
frischer Presssaft,
als ätherisches Öl,
getrocknet, auch als Pulver,
kandiert,
in Essig oder Sirup eingelegt. (Vorsicht, er kann mit unerwünschten Beigaben wie Farbstoffen und Konservierungsmitteln versehen sein.)
Noch etwas Exotisches: Indianische Schamanen in Südamerika verwenden eine Mischung aus Ingwer und Tabak, um einen veränderten Bewusstseinszustand zu erlangen. Sie tragen die Mixtur auf ihre Augenlider auf, damit sie die Geister des Waldes wahrnehmen können. Das schreibt der Ethnopharmakologe Dr. Christian Rätsch in seiner Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen . Er fügt hinzu, dass Ingwerextrakte deutliche Effekte auf das zentrale Nervensystem haben. Ob sie allerdings Halluzinationen auslösen können und, wenn ja, welche Dosierungen dafür notwendig sind, sei fraglich. Weit verbreitet sei Ingwer jedoch allenthalben als Aphrodisiakum.
Anwendungen
Ingwerrhizome können in ungeschältem Zustand mit Küchenpapier umwickelt und im luftdicht verschlossenen Behälter im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert werden. So halten sie sich bis zu 4 Wochen lang.
Man kann versuchen, Ingwer im Blumentopf selbst zu kultivieren. Dafür wird ein Rhizom in Stücke geschnitten und mit der Schnittfläche nach unten so in Blumenerde gesteckt, dass oben noch ein Stückchen herausschaut. In einem warmen Raum mäßig feucht halten.
Frischer, geschälter Ingwer lässt sich reiben oder mit einem scharfen Messer in kleine Würfel zerkleinern. Eine geringe Menge davon, immer wieder über den Tag verteilt gelutscht und gekaut, wirkt ganz wunderbar gegen eine Erkältung, die sich ankündigt oder schon ausgebrochen ist. Diese Maßnahme hilft, die Angelegenheit »auszuschwitzen«.
Apropos: Ein Saunaaufguss mit dem ätherischen Öl vom Ingwer stimuliert die Abwehrkräfte und wirkt mental anregend.
Ingwer hilft wie gesagt auch (vorbeugend) gegen Reisekrankheit und Magen-Darm-Probleme. Zu diesem Zweck kann man sogar kandierten Ingwer nehmen, der köstlich schmeckt. Überhaupt hat Ingwer ein tolles Aroma, er ist allerdings wirklich scharf und kann die Mundhöhle reizen. Einigermaßen sanft wirkt ein Ingwertee, besonders wenn er nicht zu lange zieht, dann auf lauwarm abgekühlt und mit Honig gesüßt, eventuell noch mit frisch gepresstem Zitronensaft aufgepeppt wird.
Ingwertee
Für 1 Becher Ingwertee erhitzen Sie etwa 6 dünne Scheiben eines geschälten Rhizoms in der entsprechenden Menge Wasser und lassen sie kurz ziehen. Je länger der Ingwer zieht, umso schärfer wird das Getränk. Eine etwas größere Menge davon in der Thermoskanne mit sich geführt, kann ein hilfreicher Begleiter an kalten Tagen sein, denn es wärmt besonders effektiv. Es beugt vor beziehungsweise hilft gegen Erkältungen, Magen-Darm-Beschwerden, einen überfüllten Magen, Übelkeit, Menstruationsbeschwerden, Reisekrankheit. Ungesüßt und ohne Beigabe von Zitrone eignet sich der Tee auch zum Gurgeln gegen Halsschmerzen.
Die doppelte oder dreifache Menge dieses Tees (ungesüßt!) kann als Badezusatz gegen rheumatische Beschwerden verwendet werden.
Eine etwas andere Variante des Ingwertees folgt nun. Diese Zubereitung wird für die Behandlung von juckenden Hautstellen empfohlen, auf denen sich ein Pilz breitgemacht hat. Im Ingwer sind 24 unterschiedliche pilzbekämpfende Substanzen enthalten!
Etwa 30 Gramm Ingwerrhizom schälen und zerkleinern, in ½ Liter kochendes Wasser geben, 20 Minuten lang nur ziehen lassen, nicht kochen.
Mit einem Wattebausch auftragen. Eventuell später die Haut mit einem Pflanzenöl, zum Beispiel Mandelöl, oder einer milden Lotion beruhigen.
Mit der Zubereitung können Sie auch Umschläge gegen eine entzündete Arthrose machen. Und Sie können sie in eine Badewanne mit heißem Wasser geben und darin ein linderndes Bad nehmen, wenn Muskel-, Glieder- oder rheumatische Schmerzen Sie plagen. Das Ganze wirkt auch gegen Pilze auf der Haut oder auf den Schleimhäuten.
Ingwer verzehren
Bei diesem Gewürz sind die Grenzen zwischen Heilkraft und Genuss fließend. Das heißt, man tut mit dem Verzehr beidem einen Gefallen, der Gesundheit und dem Bedürfnis danach, etwas Leckeres zu sich zu nehmen.
In den Tropen werden junge Ingwersprossen als Gemüsedelikatesse gegessen. In Essig eingelegten Ingwer serviert man in der japanischen Küche zu Sushi, und zwar unter dem Namen »Gari«. Wenn Sie hier bei uns Gari im Gläschen kaufen, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass keine unerwünschten Zusatzstoffe enthalten sind.
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