Universalheilmittel

Selbstheilungskräfte. Und manchmal reichen sie schon aus, um ein Unwohlsein in den Wind zu schießen.
    1 Ein Pomander ist ein kleines kugeliges Gefäß, das mit Löchern versehen ist und mit Kräutern oder Ähnlichem gefüllt wird. Man hängt es üblicherweise in Wäsche- oder Kleiderschränke. Der Begriff leitet sich vom mittelfranzösischen pome d’ambre (»Apfel, Kugel aus Ambra«) her.



Aloe vera
    Lateinischer Name: Aloe vera. Aloe ist das lateinische und griechische (aló ē ) Wort für »bitteres Aloeholz«. Vielleicht stammt es vom hebräischen Wort halal , das bedeutet »bitter«. Verus ist lateinisch und heißt »wahr, echt«.
    Was ist es? Eine frostempfindliche Pflanze aus der Gattung der Liliengewächse (Liliaceae), sie wird daher auch »Wüstenlilie« genannt. Die großen Laubblätter bilden am Stamm eine Rosette und speichern viel Wasser. Dieses »Wasser«, das eine Fülle von wertvollen Inhaltsstoffen enthält, wird schon seit Tausenden von Jahren innerlich und äußerlich medizinisch genutzt.

    Wächst gern: wild in Afrika, im Mittelmeerraum, in Mittel- und Südamerika sowie im Süden der USA. Wird genau dort auch angebaut, heute zusätzlich in Australien. Gedeiht, wenn man sie im Gewächshaus kultiviert, auch in Regionen, die kein tropisches oder subtropisches Klima haben, zum Beispiel hier bei uns. Wurde schon früh über die Araber nach Mitteleuropa gebracht, deswegen kannte beispielsweise Hildegard von Bingen (1098–1179) Aloe vera.
    Was verwendet man? Vor allem das »Wasser« aus den großen, fleischigen Blättern. Man kann es direkt anwenden, zum Beispiel auf die Haut auftragen, oder es verzehren, als Getränk zu sich nehmen. Es werden daraus aber vor allen Dingen Zubereitungen wie Säfte, Gels, Cremes usw. hergestellt. Auch andere Teile der Pflanze können zu Heilzwecken verwandt werden.
    Heilende Wirkung: Innerlich angewandt, hilft die Pflanze gegen Allergien, alle Arten von Magen-Darm-Beschwerden wie Magenverstimmung, Verstopfung, Durchfall, Blähungen oder zu viel Magensäure. Außerdem unterstützt sie eine Schlankheitsdiät. Sogar Menschen mit Magengeschwüren wird das Trinken von Aloe-vera-Saft empfohlen. Er wirkt gegen Pilze im Magen-Darm-Trakt und im Mund sowie gegen Mundgeruch. Überhaupt profitiert die Schleimhaut im Mund von Aloe vera. Man kann den Saft pur zum Spülen und Gurgeln verwenden, es gibt zudem entsprechende Pasten und Zahn-Gels.
    Aloe wirkt, innerlich angewandt, auch gegen Erschöpfung, zum Beispiel nach langen Flügen, und beugt gegen Diabetes, Arteriosklerose und Abnutzungserscheinungen in den Gelenken vor und soll die Produktion neuer »Gelenkschmiere« fördern. Dafür kann man sie zusätzlich äußerlich nehmen, zum Beispiel ein schmerzendes Knie mit Aloe-vera-Gel bestreichen.
    Äußerlich angewandt, empfiehlt sogar die Schulmedizin Aloe vera, zum Beispiel gegen Schuppenflechte und Verbrennungen, vor allem gegen Sonnenbrand, auch nach Röntgenbestrahlungen, gegen Hitzepickel. Eine Gürtelrose muss grundsätzlich vom Arzt behandelt werden. Doch wenn der einverstanden ist, dürfen die sie begleitenden unangenehm juckenden Bläschen mit Aloe-vera-Gel betupft werden, was lindernd wirkt.
    Aloe-vera-Gel (äußerlich) gehört zur Erste-Hilfe-Ausrüstung vieler Sportmediziner in den USA, denn das Auftragen lindert Schmerzen, hilft gegen Schwellungen und fördert die Heilung bei Prellungen, Schürfwunden, Verstauchungen und so fort. Es desinfiziert und hemmt Entzündungen.
    Das Gel lindert die Beschwerden nach Insektenstichen, lindert auch Juckreiz aus anderen Gründen; es unterstützt die Regeneration von entzündeter sowie strapazierter Haut, beruhigt sie und stärkt die Barriere, die sie bildet. Es wirkt gegen Ekzeme und Pilzbefall, eignet sich als Erste-Hilfe-Mittel bei kleineren Schnittwunden und »Rasurbrand«, zur Pflege von Narben und von pickeliger Haut/Akne, zur Abmilderung von Altersflecken und Falten. Es fördert die Heilung von schmerzhaften Nagelbettentzündungen, schützt vor Umweltgiften, Viren, Bakterien und Pilzen, vernichtet freie Radikale.
    Es gibt ein Homöopathikum, das einfach nur »Aloe« heißt und aus dem getrockneten Saft der Blätter hergestellt wird. Man gibt es bei Hämorrhoiden und Magen-Darm-Erkrankungen.
    Viele Erfahrungsberichte belegen, dass Aloe vera gegen Allergien wirkt beziehungsweise dass sie sie abmildert. Nach Ansicht des amerikanischen Arztes und Aloe-Experten Dr. John Finnegan entgiftet Aloe den Körper und trägt dazu bei, dass