Universalheilmittel
helfen.
Margret Madejsky schreibt in ihrem Lexikon der Frauenkräuter , besonders nach Dammschnitten, also nach Geburten, empfehle sie tägliche Einreibungen mit einer Calendulazubereitung, zum Beispiel einer Salbe. Das fördere die Heilung sehr. Sogar seelische Wunden würden durch die Heilkräfte der Ringelblume geheilt. Dafür empfiehlt sie, die Urtinktur einzunehmen.
Außerdem schreibt sie Folgendes: »Als Hauptwirkstoffe gelten … speziell die Carotinoide. Doch diese sind fettlöslich, weshalb die Ringelblumen in der Volksmedizin zum innerlichen wie auch äußerlichen Gebrauch traditionell in Milch, Öl, Butter oder Schweinefett ausgezogen werden.« In einer klinischen Studie habe sich gezeigt, dass Calendulasalbe, unmittelbar nach der Behandlung bei Brustkrebs aufgetragen, die Hautentzündung und auch Ödeme reduziert. Sebastian Kneipp, Maria Treben und viele andere Volksheiler hätten die Pflanze sogar gegen Krebs, zum Beispiel Brustkrebs, und bösartige Hautgeschwüre eingesetzt.
Für eine Liebesweissagung im Traum trockneten junge Mädchen früher Ringelblumen zusammen mit anderen Sommerkräutern. Sie verarbeiteten diese Mischung mit Honig und Essig zu einer Art Salbe, die sie abends vor dem Schlafengehen auftrugen. Dann wünschten sie sich, von ihrer großen Liebe zu träumen, was bestimmt häufig in Erfüllung ging. Denn allein der ganze Aufwand und die intensive Beschäftigung mit dem Thema dürften ja schon enorm anregend gewesen sein. Ob Amor dann auch wirklich auf Dauer günstig gestimmt war, stand freilich auf einem anderen Blatt.
Schon immer verwendeten die Menschen diese Blüten, um Nahrungsmittel zu färben und dadurch appetitlicher aussehen zu lassen, zum Beispiel Suppen, Soßen oder Butter. Bis heute werden in der Nahrungsmittelindustrie Butter und Käse mit Ringelblumenblüten gefärbt. Calendula galt als »Safran des kleinen Mannes«, denn das teure, heilkräftige Gewürz, das »den Kuchen gehl« macht, war für einfache Menschen unerschwinglich.
Die Blumensprache des 19. Jahrhunderts sieht in der Ringelblume ein Sonnensymbol. Und die Pflanze steht dafür, dass jemand seinem Lebensweg folgt, so wie die Blüte der Sonne im gesamten Tagesverlauf ihr Gesicht zuwendet. Allerdings hat sie auch die genau entgegengesetzte Bedeutung und wird als Totenblume auf Gräber gepflanzt. Darüber hinaus steht sie als Symbol für Unvergänglichkeit.
Anwendungen
In den Genuss der Heilkräfte kann man kommen, indem man frische Ringelblumen-Blütenblätter in der Küche verwendet. Anders als zum Beispiel Lavendelblüten oder die Blüten von Rosmarin und Salbei ist der Geschmack allerdings nicht überragend. Aber er ist durchaus angenehm, außerdem sieht die Farbe in den Gerichten schön aus. So passen die Blütenblätter ganz wunderbar in Salate, auch in Fruchtsalate. Man kann sie über alle Arten von warmen und kalten Leckereien streuen und sie als Zutat für Eiergerichte, Kräuterfrischkäse, Kräuterquark und Kräuter- oder Blütenbutter verwenden.
In der Volksheilkunde gibt man zerdrückte frische Ringelblumenblüten und -stängel auf Warzen, damit sie sich zurückbilden. (Man sollte sie mit einem Wundpflaster fixieren.) Weil Warzen geheimnisvolle Entitäten sind, die auf alles Mögliche reagieren oder gerade nicht reagieren, ist dieses Vorgehen auf jeden Fall einen Versuch wert.
Ringelblumentee
3 Teelöffel frische oder getrocknete Ringelblumenblüten mit ¼ Liter kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Immer frisch zubereiten.
Dieser Tee wirkt gegen Bauchschmerzen, zudem reguliert er die Monatsblutung und den Gallenfluss. Gegen Verbrennungen, Frostbeulen und andere Wunden helfen Umschläge mit sauberen Leintüchern oder Mullbinden, die damit getränkt werden. Man darf damit gurgeln und den Mund spülen, wenn Entzündungen und Schmerzen bekämpft werden sollen.
Die doppelte oder dreifache Portion kann man in ein Wannenbad geben, was lindernd, abschwellend und flüssigkeitszuführend wirkt, gemeint ist hier die Gewebeflüssigkeit.
Ringelblumentinktur und -salbe gegen Infektionen
In der Apotheke erhältliche Tinkturen und/oder Salben aus Ringelblumen können bei folgenden Problemen direkt auf die Haut aufgetragen werden und zeitigen zum Teil ganz erstaunlich durchgreifende und schnelle Erfolge: Insektenbisse und -stiche, offene Stellen, schmerzende Scheidenregion, Pilz- und Bakterieninfektionen, Windeldermatitis, schmerzende Windpocken, Schnittwunden,
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