Universalheilmittel
schlechtheilende Narben, Sonnenbrand und andere Verbrennungen. Als Erste-Hilfe-Mittel passen diese Zubereitungen gut in eine private Reiseapotheke.
Von der Firma Weleda wird eine Calendula-Babycreme angeboten. Dazu steht auf der Tube: »pflegt und schützt wirksam vor Wundsein im Windelbereich«. Naturheilkundlich orientierte Ärzte schwören darauf noch in ganz anderen Zusammenhängen auch für Erwachsene, zum Beispiel bei Hämorrhoiden. Ein anderer Einsatzbereich sind Ekzeme im Gesicht oder an den Händen, sogar zwischen den Fingern. Die Creme ist weiß. Das kommt daher, dass sie Puder enthält. Dieser Pudergehalt bewirkt, dass leicht nässende Hautstellen besser heilen, denn er wirkt sanft austrocknend. Die Heilkräfte der Ringelblume tun das Ihre dazu.
Der Schweizer Heilpraktiker Bruno Vonarburg stellt eine spezielle Essenz aus wildwachsenden Ringelblumen her, die er gestressten, gehetzten, kommunikationsgestörten Menschen gibt. Er schreibt in seinem Buch Energetisierte Heilpflanzen: »Die Blütenessenz fördert die kommunikative, warmherzige Gesprächsbereitschaft.«
Rosmarin
Lateinischer Name: Rosmarinus officinalis. Die lateinische Bezeichnung ros marinus lässt sich mit »Meertau« übersetzen ( ros heißt »Tau« und mare »Meer«). Sie geht darauf zurück, dass die Büsche rund ums Mittelmeer und häufig ganz nah am Strand wuchsen. Officinalis (»offizinell« oder »offizinal«) bedeutet »arzneilich, als Heilmittel durch Aufnahme in das amtliche Arzneibuch anerkannt«.
Was ist es? Ein immergrüner, mehrjähriger Lippenblütler (Lamiaceae).
Wächst gern: geschützt und in der Sonne. Rosmarin reagiert auf Kälte sehr empfindlich. Am besten pflanzt man ihn in einen Topf, den man im Winter ins Haus holt. Weil sich die immergrünen Blätter das ganze Jahr über ernten lassen, lohnt sich das Trocknen nicht unbedingt.
Was verwendet man? Blüten und Blätter, die ganzen Zweige. Die Blüten sind manchmal rosa und weiß, meistens blau. Für medizinische Zwecke sind nur die Blätter relevant, gesammelt werden die jungen Zweige mit den Blättern, nicht die verholzten Teile. Sie erhalten viel Kalzium, Eisen, Niacin und Vitamin C. Aus den jungen Zweigen und den Blättern wird auch das ätherische Öl destilliert, das in der Aromatherapie einen festen Platz hat.
Heilende Wirkung: Innerlich angewandt, wirkt Rosmarin kreislaufanregend beziehungsweise -stabilisierend, herz- und nervenstärkend, wärmend, entzündungshemmend, antiseptisch, entblähend, appetitanregend, menstruationsfördernd und schmerzstillend. Steigert Blutdruck, Kreislauf und Herztätigkeit. (Diese Wirkung wird in der Literatur und in der Praxis immer wieder besonders betont: Rosmarin spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung gegen und Therapie von Herzerkrankungen.)
Fördert Durchblutung, Verdauung, die Bildung von Galle, Harn und Schweiß. Wirkt gegen Kopfschmerzen, Migräne und Erschöpfung, auch in der Rekonvaleszenz. Das gilt für Erwachsene wie für Kinder. Reguliert den Monatszyklus, beruhigt bei Keuchhusten. Kann möglicherweise Diabetes abschwächen (siehe Porträt). Rosmarin enthält viele Antioxidanzen und beugt Arteriosklerose vor.
Äußerlich angewandt, als Tee und in Form des ätherischen Öls, das als natürliches Antibiotikum gilt, stillt Rosmarin Schmerzen, besonders auch rheumatische Beschwerden und Halsstarre. Fördert die Durchblutung. Das Öl wirkt antiseptisch, fördert generell die Heilung und eine gute Vernarbung, außerdem regt es an. Es lindert Husten, Erkältungen und Grippe, Magen-, Darm- und Leberprobleme. Erfrischt, klärt das Bewusstsein, stärkt das Gedächtnis und vertreibt Depressionen.
In der Kosmetik wirken Bäder, Cremes, Lotionen, Deodorants mit Rosmarin erfrischend und desodorierend. Zahnpasten und Mundwässer straffen das Zahnfleisch.
Aus den frischen Blättern stellt man eine homöopathische Zubereitung her. Sie wird gegen Erkrankungen des Zentralnervensystems und der weiblichen Geschlechtsorgane verschrieben.
Gut zu wissen
Rosmarin sollte man nicht bei erhöhtem Blutdruck, einer Neigung zu Epilepsie oder in der Schwangerschaft verwenden.
Porträt
In ihrem Lexikon der Heilpflanzen bezeichnet Iris Schmidt den Rosmarin als »Tausendsassa, was seine Heilwirkung angeht … Immer mehr der traditionellen Anwendungsbereiche werden heute wissenschaftlich bestätigt.« Besonders empfiehlt sie das Trinken von 2 bis 4 Tassen Rosmarintee täglich, wenn jemand nach einer Infektionskrankheit wieder auf die
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