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Universalheilmittel

Universalheilmittel

Titel: Universalheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Dalichow
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bedeutet »arzneilich, als Heilmittel durch Aufnahme in das amtliche Arzneibuch anerkannt«.
    Was ist es? Die Blüte eines einjährigen, ausnahmsweise auch zweijährigen Korbblütlers (Asteraceae).
    Wächst gern: Heute ist die Ringelblume weltweit verbreitet, sie wächst also praktisch überall, ist nicht sehr empfindlich gegen Kälte, allerdings bevorzugt sie die Sonne. Sie mag nahrhaften, lockeren Boden. Es gibt sie in einer Wildform. Ringelblumen und besonders ihre Wurzeln tun der Gartenerde gut.

    Was verwendet man? Die leuchtend gelben oder orangefarbenen ganzen Blüten respektive die Blütenblätter. Man kann sie frisch verzehren beziehungsweise als Tee oder Beimischung zu einem Tee verwenden, man kann sie auch trocknen. Für medizinische Zwecke erntet man sie am besten von April bis Juni oder im September/Oktober. Man sollte sie bei strahlendem Sonnenschein pflücken, weil dann die Heilkräfte besonders aktiviert sind: locker aufschichten und schnell trocknen. Es werden daraus zahlreiche unterschiedliche Zubereitungen hergestellt, zum Beispiel Badezusätze, Salben, Cremes, Öle, Tinkturen.
    Heilende Wirkung: Heute wird die Ringelblume nur noch selten innerlich angewandt. Das ist unberechtigt, denn sie hilft, wenn man sie isst, als Tee trinkt oder wenn man die Tinktur einnimmt, gegen Menstruations- und Gallebeschwerden sowie Magenreizungen. Sie senkt die Blutfettwerte und soll gegen Tumoren wirken. Generell, also innerlich und äußerlich angewandt, wirkt sie antiseptisch, antibakteriell, -viral, -fungal (gegen Pilze), entgiftend, entzündungshemmend, wundheilend, abschwellend, schmerzlindernd, hautgenerierend, lymphanregend, immunstimulierend, krampflösend, harn- und galletreibend. Sie gilt als natürliches Antibiotikum.
    Entzündungen im Mund und Hals werden durch Spülen und Gurgeln mit Ringelblumentee abgemildert und in ihrer Heilung unterstützt.
    Äußerlich wirkt Calendula gegen schlecht heilende Wunden, auch gegen Brandwunden, Abszesse, Narben, Geschwüre, Hautprobleme. Heilt die Haut nach Strahlenschäden, auch nach Bestrahlungen beispielsweise während einer Krebstherapie. Gegen Quetschungen, Blutergüsse, Verstauchungen und Verrenkungen. Zur Verhinderung des Wachstums von »wildem Fleisch«.
    Es gibt eine Tinktur, die sich zur äußerlichen und auch zur innerlichen Anwendung eignet, zum Beispiel zum Reinigen von kleinen Schnitten und Wunden. Damit kann man auch gegen schmerzhafte und hartnäckige Nagelbettentzündungen vorgehen.
    Salben werden beispielsweise gegen Krampfadern, Venenentzündungen, Fisteln, Frostbeulen, Brandwunden, Verletzungen im weiblichen Intimbereich und vieles mehr empfohlen. Sie kurieren die Beschwerden erstaunlich schnell und durchgreifend.
    Das Homöopathikum Calendula wird zur Anregung der Wundheilung gegeben.
Gut zu wissen
    Die Ringelblume darf man nicht bei einer Überempfindlichkeit gegen Korbblütler verwenden!
    Porträt
    Ursprünglich stammt die Ringelblume aus dem Orient. Sie wurde im 11. oder 12. Jahrhundert bei uns eingeführt. Von Anfang an wurde sie als Heilpflanze geschätzt und in Apotheker- und Hausgärten gezogen. Heute baut man sie vor allem in Deutschland und in den Niederlanden kommerziell an. Es gibt mehrere Dutzend Arten davon. Für den Pfarrer Sebastian Kneipp war sie die Heilpflanze schlechthin. Im Jahr 2009 wurde sie zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Pharmazeutisch bedeutsam sind besonders die enthaltenen Flavonoide, aber auch der Bitterstoff Calenden.
    Die leuchtend gelben oder orangefarbenen, ausgesprochen schönen und üppigen Blüten scheinen schon Heilkraft auszustrahlen, wenn man sie bloß anschaut. Ein Strauß Ringelblumen kann regelrecht high machen.
    Der deutsche Name geht auf die Form der Früchte zurück, die sich nach dem Trocknen zu kleinen Ringen zusammenziehen. Andere Namen lauten Ringelrose, Ringella, Feminell, Engelröschen, Sonnwendblume, Goldblume.
    Wenn die Blüten morgens noch geschlossen sind, steht ein Regentag bevor. Diese Vorhersage, die mit der Reaktion der Pflanze auf die Luftfeuchtigkeit zu tun hat, wurde in Zeiten, als es noch keine Wettervorhersage im Radio oder Fernsehen gab, von Bauern sehr geschätzt. Denn sie konnten ihre Aktivitäten auf dem Feld und im Garten darauf ausrichten. Ein Volksname für die Pflanze lautet »Barometerblume«.
    Marigold ist der klangvolle englische Name, was auf eine Beziehung zu Maria hinweist. Als »Liebfrauenblume« sollte sie, als Tee zubereitet, Frauen mit unregelmäßiger Menstruation

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