Universalheilmittel
Human-, sondern auch in der Tiermedizin Verwendung.
Porträt
Der Prophet Mohammed (570–632) soll gesagt haben: »Schwarzkümmel heilt jede Krankheit, außer dem Tod.« Schon vor 3000 Jahren verwendete man in Ägypten die Samen und das daraus gewonnene Öl als Gewürz und Heilmittel. Im Grab des Tutanchamun entdeckten Archäologen ein Fläschchen mit Schwarzkümmelöl. Man hatte es ihm als hilfreichen Reiseproviant in die andere Welt mitgegeben.
Im Alten und Neuen Testament wird Schwarzkümmel ebenso erwähnt wie in der Medizin des alten Griechenland.
Im frühen Mittelalter fand die Pflanze von ihrer Heimat Nordafrika und Westasien ihren Weg nach Europa. Man nannte sie »Schwarzer Koriander«, und zunächst aromatisierte man Brot damit. Dann brauchte man sie für Duftwasser und Puder. Gemahlen wurden die Samen in ein Stück Stoff gewickelt und sorgfältig erhitzt. Durch den so präparierten Stoff zu atmen sollte helfen, den Geruchssinn zu schärfen oder wiederherzustellen.
Bis vor etwa 200 Jahren wurde Schwarzkümmel dann auch bei uns in der Volksmedizin gern und vielseitig verwendet, zum Beispiel gegen Geschwülste, Entzündungen, Schlangenbisse und Tollwut. Später geriet er zugunsten anderer Heilpflanzen in Vergessenheit.
Aber vor einigen Jahren wurde er für die Naturheilkunde wiederentdeckt, und zwar so: 13 Anfang der neunziger Jahre bekam bei uns ein wertvolles Dressurpferd Asthma. Hätte man es nicht kurieren können, wäre der Verlust für den Besitzer (oder sollte man besser formulieren: den menschlichen Freund?) sehr schmerzlich und teuer geworden. Von einem ägyptischen Arzt holte er sich den Tipp, es mit Schwarzkümmelsamen zu probieren, die man in Nordafrika schon seit Jahrhunderten Pferden ins Futter streut, um ihre Widerstandskräfte zu stärken. Und tatsächlich, es funktionierte. Das Pferd fraß den Schwarzkümmel und wurde sein Asthma los.
Nachdem in der Folgezeit auch in der Humanmedizin Schwarzkümmel erfolgreich gegen Asthma und Neurodermitis eingesetzt worden war, begannen sich Wissenschaftler in aller Welt mit den Inhaltsstoffen dieser Heilpflanze zu beschäftigen. Sie wiesen nach, dass vor allem die mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Öl der Schwarzkümmelsamen das Immunsystem stärken beziehungsweise ins Gleichgewicht bringen, allergische Reaktionen vermindern und verschiedene Stoffwechselvorgänge positiv beeinflussen.
Forscher entdeckten in Schwarzkümmelsamen mehr als hundert Inhaltsstoffe, die den Organismus in vielen Funktionen unterstützen, unter anderem die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Linol-, Alpha-Linolen- und Stearinsäure. Ihnen kommt neben den ätherischen Ölen, die wie gesagt in einem geringen Prozentsatz von etwa 0,5 bis 1,5 Prozent enthalten sind und die infektiöse Keime vernichten können, eine hohe Bedeutung für die Abwehrfunktion zu. Vitamine und Mineralien in dem Öl erfüllen weitere wichtige Aufgaben für das Immunsystem. Erfahrungen zufolge sorgen die im Schwarzkümmelöl vorhandenen Substanzen unter anderem dafür, dass die Überreaktionen, die bei Heuschnupfen auftreten, auf ein akzeptables Maß zurückgefahren werden. Das aus dem Gleichgewicht geratene Immunsystem kommt wieder in Harmonie. Zur Linderung der unangenehmen Symptome, die mit einem Heuschnupfen einhergehen, sollte man 3 bis 6 Monate lang jeden Tag 3 Kapseln einnehmen.
Hier noch einmal eine Übersicht über das, was dieses Gewürz und sein fettes Öl alles können: Schwarzkümmel
hat eine harntreibende und gallefreundliche Wirkung,
beschleunigt die Wundheilung und Zellerneuerung,
wirkt als Radikalfänger,
verhindert oder lindert die Symptome einer Allergie,
fördert die Verdauung,
entwässert und entgiftet,
beugt Gefäßkrankheiten vor,
senkt den Blutzuckerspiegel,
löst Sekrete, öffnet die Bronchialgefäße und
tötet Bakterien, Viren und Pilze.
In seinem Buch Schmerzmittelersatzstoffe , in dem auch ein Abschnitt über Schwarzkümmel enthalten ist, zitiert Dr. Jörg Zittlau Untersuchungen des Krebsforschungslabors in Hilton Head Island, USA. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen wiesen nach, dass Schwarzkümmel in der Vorbeugung und Therapie von Krebserkrankungen hilft. Es zeigte sich, dass Schwarzkümmel(-öl) nicht nur die Abwehr stärkt, sondern auch die Zellen vor aggressiven Substanzen schützt.
Wichtig allerdings ist, dass man den echten Schwarzkümmelsamen beziehungsweise dessen Öl nimmt, Nigella sativa, und nicht eine verwandte Sorte oder Kreuzung. Außerdem muss das Öl
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