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Universalheilmittel

Universalheilmittel

Titel: Universalheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Dalichow
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bedeutet »wechselblättrig«.
    Was ist es? Ein Myrtengewächs (Myrtaceae). Zu dieser Familie wird auch der sehr hoch wachsende Eukalyptus gezählt. Melaleuca alternifolia ist dagegen vergleichsweise kleinwüchsig, wird nur maximal 7 Meter hoch, der Stamm bleibt relativ dünn. Die Pflanze wirkt wie ein großer Busch.
    Wächst gern: Down Under: in Australien – nur dort, und zwar besonders in sumpfigen Gebieten, vor allem in New South Wales und dem südlichen Queensland. Die Pflanze ist sehr widerstandsfähig und praktisch nicht auszurotten, denn die Wurzeln bilden immer wieder neue Ableger. Sie wächst wild, wird aber auch kultiviert.

    Was verwendet man? Das ätherische Öl aus den Blättern. Es wird per Wasserdampfdestillation gewonnen. Noch viele weitere Pflanzen aus der Teebaumgruppe produzieren ätherische Öle, die über gewisse Heilwirkungen verfügen. Doch sie sind nur regional bedeutsam, und sie sind nicht so vielseitig einsetzbar wie Melaleuca alternifolia. Das hier bei uns erhältliche Teebaumöl stammt ausschließlich von dieser Pflanze.
    Heilende Wirkung: Das Besondere am Tea-Tree-Öl ist, dass es einerseits enorm durchgreifend wirkt, andererseits aber nicht auf der Haut brennt und ausgesprochen mild ist. Es vernichtet gleichermaßen Bakterien, Viren und Pilze, schadet aber nicht der Haut. Es wird nur äußerlich eingesetzt.
    Tea-Tree-Öl stimuliert das Immunsystem, hemmt Entzündungen, lindert Schmerzen und unterstützt die Heilung. So kommt es bei Hauterkrankungen wie Akne, Pickeln, Furunkeln, Geschwüren, Ekzemen, Herpes, Warzen, Dornwarzen, Hühneraugen, Nagelbettentzündung, Windelausschlag, Fußpilz, Candida, bei Insektenstichen, Verbrennungen (auch bei Sonnenbrand), bei Verletzungen durch Schnitte, Tierbisse, Splitter, Prellungen zum Einsatz. Fettiges Haar, Schuppen, juckende Kopfhaut, Befall mit Kopfläusen sind ebenfalls Einsatzgebiete. Genauso Husten, Halsschmerzen, Nasennebenhöhlenentzündung, Schnupfen, Grippe, Fieber, Entzündungen im Mund beziehungsweise am Zahnfleisch, Schmerzen durch Gicht und Rheuma, Beschwerden bei Masern und Windpocken. Das Öl kann das venöse System entstauen.
    Auch Tiere dürfen damit behandelt werden, allerdings nicht Katzen, sie vertragen es nicht. Zudem eignet es sich ausgezeichnet zur Desinfektion beispielsweise von Arbeitsflächen, Kachelwänden, Wäsche.
Gut zu wissen
Wichtig ist, ätherisches Öl von hervorragender Qualität zu kaufen, entweder in einem zuverlässigen Fachgeschäft oder in der Apotheke. Dann ist es normalerweise weder giftig, noch reizt oder sensibilisiert es. Wie gesagt, nicht die gesunde Haut wird durch die Behandlung damit zerstört, sondern einzig und allein die Krankheitserreger. Nur ungewöhnlich sensible Menschen brauchen vielleicht eine Verdünnung mit einem neutralen Öl, zum Beispiel Mandelöl. Sie sollten vor der Anwendung einen kleinen Test durchführen, ob sie damit zurechtkommen. Das gilt auch für kleine Haustiere. (Zur Erinnerung: Bei Katzen sollte man es grundsätzlich nicht verwenden!)
Bei Anwendungen im Mund darf man das Öl nicht schlucken.
Babys, Kleinkinder und schwangere Frauen sollten es meiden.
Das Öl sollte man dunkel und kühl lagern und nicht allzu lange aufbewahren: möglichst innerhalb von 6 Monaten verbrauchen.
    Porträt
    »Allround-Heilmittel der Aborigines«, »Erste-Hilfe-Köfferchen in Flaschenform«, »natürliches Wundermittel« – dies sind nur einige Bezeichnungen für das Tea-Tree- oder Teebaumöl, die man in der Literatur finden kann.
    Als Kapitän Cook Ende des 18. Jahrhunderts bei seiner Erforschung des pazifischen Raumes Australien entdeckte, beobachtete sein Botaniker Sir Joseph Banks dort immer wieder, wie die Ureinwohner aus zerdrückten Blättern von »Melaleuca« Kompressen für Wunden und Hautverletzungen herstellten. Und wie sie den öligen Extrakt daraus höchst erfolgreich gegen verschiedene Beschwerden einsetzten, zum Beispiel gegen Erkältungen, Verletzungen, Erkrankungen der Haut, in letzteren beiden Fällen gern kombiniert mit Schlammpackungen.
    Mehrere Bäume und Sträucher in Australien und Neuseeland erhielten in den folgenden Jahren in der Umgangssprache den Namen »Tea Tree«, weil die Mannschaft von Kapitän Cook aus den Blättern einen Tee gekocht haben soll. Diesen »Tee« beziehungsweise das ätherische Öl, das nach langem Kochen übrig blieb, verwendeten in der Folgezeit die weißen Einwanderer genauso, wie sie es sich bei den Aborigines abgeschaut hatten. Sie lernten die

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