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Universum der Doppelgänger

Universum der Doppelgänger

Titel: Universum der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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das wilde, schnurrbärtige Gesicht des Hauptmanns der Eskorte auf.
    »In den Kerker mit diesem Strolch!« rief der Hauptmann. »Legt ihn in Ketten! Spannt ihn auf die Streckbank! Aber ruiniert ihn nicht. Die Gräfin Andragorre wird seine Todeszuckungen ohne Zweifel persönlich beobachten wollen.«
    »Daphne«, murmelte Lafayette gebrochen, als ein Soldat ihn mit Lanzenstichen auf die Beine brachte. »Und sie sah sich nicht mal um …«

 
5
     
    Lafayettes neue Zelle war etwas weniger luxuriös als die erste. Sie hatte einen feuchten Steinboden von der Größe eines Kartentisches und einen Satz Fußeisen, die seine Knöchel umspannten, nicht ohne einige Hautabschürfungen zu verursachen. Jenseits der Gitter pfiff ein dickarmiger Mann in schwarzem Leder mehr laut als melodisch, während er in der hellen Glut einer kleinen Feuerstelle stocherte. Neben dieser hing eine Auswahl seltsam geformter Zangen, Pinzetten und übergroßer Nußknacker an der Wand. Etwas weiter zur Rechten war ein Metallgestell, das an ein Bett erinnerte, aber mit Eisenstangen, Seilen und Handkurbeln an beiden Enden ausgestattet war. Auf der linken Seite wurde die Konstruktion durch einen offenen, aufrechtstehenden Sarkophag ausbalanciert, dessen Inneres mit rostigen, dreizölligen Eisenstacheln besetzt war.
    »Hör mich an«, sagte Lafayette zum neuntenmal. »Wenn du dem Fürsten eine kleine Botschaft von mir zuleiten würdest, wäre dieses ganze alberne Mißverständnis sofort aufgeklärt!«
    »Hab ein Herz, Freund.« Der Techniker schenkte O’Leary ein müdes Lächeln. »Für dich ist dies alles neu; aber ich habe es schon tausendmal durchgemacht. Du wirst am besten fahren, wenn du dich einfach entspannst und an was anderes denkst. Blumen, zum Beispiel. Blumen sind was Hübsches. Denk einfach daran, wie sie an einem schönen Frühlingsmorgen ihre kleinen Köpfe der Sonne entgegenstrecken, noch ganz voll Tau. Du wirst kaum merken, was passiert.«
    »Du hast mehr Vertrauen in meine Fähigkeit zur Betrachtung als ich selbst«, sagte Lafayette. »Überhaupt ist mein Fall verschieden von all den anderen. Ich bin unschuldig, bloß ein harmloser Tourist; ich will nur eine Gelegenheit, dem Fürsten die Sachlage zu erklären. Danach werde ich ein gutes Wort für dich einlegen und …«
    »Du vergeudest deine Puste, Freund. Du hast großen Mist gemacht, als du diese verrückte Mönchstracht bei deinem letzten Streich einfach anbehieltest. Die fürstliche Leibwache hat die Stadt eine Woche lang durchkämmt, um diesen Schuft zu fassen, der direkt vor ihren Nasen zehn Dinger gedreht hat. Und du mußt wohl von unheiligen Gelüsten oder was verzehrt worden sein, daß du die Kutsche der Gräfin auf offener Straße angefallen hast, kaum daß sie aus dem Tor war. Ich meine, ich kann es dir nachfühlen. Eine Frau wie sie sieht man nicht jeden Tag auf der Gasse, wirklich nicht.«
    »Ist das alles, was sie gegen mich haben?«
    »Teufel noch mal, Junge, ist das nicht genug? Der Fürst selber hat ein Auge auf sie. Er hat keine freundlichen Gefühle für Kerle, die ihr nachstellen.«
    »Ich meine, es gibt nicht irgendeine alte Anklage, die von gestern übriggeblieben ist, oder ähnliche Albernheiten? Etwas, wegen dem sie mir, sagen wir mal, den Kopf abschlagen würden?«
    »Eine Enthauptung? Nein, dies ist nichts dergleichen, nur die übliche Behandlung mit den Eisen, und dann die Garrotte. Eine einfache und saubere Sache. Für heute früh war eine Enthauptung angesetzt, aber ich hörte, der Verurteilte sei ein Zauberer oder was. Er verwandelte sich in eine Fledermaus und flog zum Kamin hinaus.«
    »Wie klug von ihm. Ich wünschte, ich wüßte sein Geheimnis.« Lafayette drückte seine Augen fest zu und flüsterte: »Ich bin wieder in Artesia, draußen in der Wüste. Es ist eine schöne und sternklare Nacht, und ich brauche nur dreißig Kilometer zu marschieren, dann werde ich im Palast sein und …«
    »He, keine Hexerei!« unterbrach ihn der Folterknecht. »Du hast auch ohne eine Anklage wegen Zauberei genug auf dem Kerbholz.«
    »Es hilft sowieso nicht«, ächzte O’Leary. »Ich dachte, ich hätte die Fähigkeit wiedergewonnen, aber das war ein Irrtum. Ich sitze hier fest – es sei denn, ich kann mit Fürst Rodolfo reden«, schloß er verzweifelt. »Willst du es nicht wenigstens versuchen? Wenn ich die Wahrheit sage, dann könnte für dich eine hübsche Beförderung drin sein.«
    »Ich brauche keine Beförderung, mein Lieber. Ich habe schon den höchsten Posten

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