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Universum der Roboter

Universum der Roboter

Titel: Universum der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bertram Chandler
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weder senden noch empfangen.
    Ganz in ihre Arbeit vertieft, nahmen sie sich widerwillig die Zeit für ein hastig zubereitetes Gericht, um gleich in die Werkstatt zurückzukehren. Die Antenne war ein ovaler Metallstreifen auf einem nach allen Seiten beweglichen Kopf am Ende einer Teleskopstange. Diese Stange war abgebrochen und mußte bis zum drehbaren Kopfstück improvisiert werden. Die Ersatzantenne bestand nur aus Kopfstück und Antennenoval. Glücklicherweise fand Grimes unter den allgemeinen Ersatzteilen gerade Rohrstücke für Leitungen in verschiedenen Durchmessern, die er nach Bedarf zurechtschneiden konnte. Ein Stück dünnes Stahlkabel wurde durch das Antennenrohr geschoben und mittels einer Schelle mit dem drehbaren Kopfstück verbunden; es mußte die verlorengegangene Welle zur Fernbedienung der Richtantenne ersetzen. Schließlich wurde der abgebrochene Antennenstumpf aus dem Sendergehäuse ausgebaut und der neue Antennenmast an seiner Stelle eingesetzt. Nachdem Grimes die provisorische Welle mit dem Bedienungsmechanismus der Richteinstellung verbunden und ausprobiert hatte, konnte er die Antenne mit Hilfe des Schleusenkastens in der Kabinendecke ausfahren.
    »Ob sie funktioniert?« fragte Una skeptisch.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden«, erwiderte Grimes. Er schaltete den Empfänger ein, stellte die Automatik der Richteinstellung auf »Suche« und wartete ab. Nach der Theorie – und wie er hoffte, auch in der Praxis – würde die Richtantenne sich nun automatisch auf das stärkste empfangene Radiosignal einstellen.
    Die Welle im Innern der Antennenstange begann zu kratzen, das Kopfstück begann das Antennenoval durch verschiedene Winkelstellungen zu drehen. Plötzlich kam es zur Ruhe, und aus dem Lautsprecher des Empfängers kamen Geräusche. Es waren nicht die Morsezeichen, die das Erkennungszeichen eines Funkfeuers waren, sondern etwas, was wie Sprache klang. Es war jedoch keine bekannte Sprache, und die Stimme – soweit man das bei der mäßigen Empfangsqualität sagen konnte – hörte sich nicht menschlich an. Bald darauf verstummte sie, aber Grimes hatte die Daten der Richteinstellung notiert. Er sah Una mit hochgezogenen Brauen an. Sie erwiderte seinen Blick.
    »Irgendwas war da ...«, sagte er zögernd.
    »Nicht ... jemand?«
    »Ja, jemand. Jemand, der imstande ist, einen Radiosender zu bauen oder wenigstens zu gebrauchen.«
    »Sollten wir einen Notruf aussenden, nachdem der Kurzwellenteil zu funktionieren scheint?«
    »Nein.« Er runzelte die Brauen, dann lachte er rauh auf. »Ich möchte sehen, mit wem ich es zu tun habe, bevor ich ein Gespräch anfange. Wir werden die Suchautomatik noch eine Weile laufen lassen. Vielleicht fängt sie etwas auf, was mehr verspricht ...«
    Aber diese Hoffnung erfüllte sich nicht.
    In Abständen von genau dreiundzwanzig Minuten und vierzehn Sekunden stellte sie sich immer wieder auf die Sendung in der unbekannten Sprache ein.
     
    Grimes erinnerte sich an einen Schiffsingenieur, den er während seiner Ausbildungszeit als Fähnrich kennengelernt hatte. Damals hatte er einmal zugesehen, wie dieser Ingenieur den Fusionsantrieb eines der Beiboote überholt hatte. Es war eine langwierige Arbeit gewesen, die sowohl Geduld als auch eine ruhige Hand erforderte. Nachdem die Steuerungsspindel eines automatischen Ventils zum fünfzehnten Mal aus ihrem Lager geglitten war, hatte der Mann unter Flüchen erklärt, daß er ein Ingenieur und kein Uhrmacher sei. Doch als er ruhiger geworden war, hatte er gesagt: »Schließlich ist dieses verdammte Triebwerk mit all seinen Fehlern eine Maschine, weiter nichts. Es ist nur ein Instrument, also muß es möglich sein, damit zurechtzukommen!«
    Grimes hatte die Worte im Gedächtnis behalten und erzählte Una die kleine Geschichte.
    Sie nickte. »Genauso ist es! Jemand hat die Anlage einmal zusammengebaut. Wenn du dir alles gut einprägst, kannst du es auch. Vielleicht sind nur wenige Einzelteile auszuwechseln oder zu reparieren. Es kommt lediglich darauf an, daß alle Rotoren sich frei drehen.«
    »Wirklich ganz einfach.«
    »Ja, ganz einfach«, bekräftigte sie, ohne seinen Sarkasmus zu beachten.
    »Vielleicht möchtest du es probieren?«
    »Ich bin Polizistin, nicht Uhrmacherin.«
    »Ha, ha. Nun ... Geh schon 'rein, verdammt noch mal!« Klick. »So ist es richtig.«
    »Du hast da einen Ring übriggelassen«, sagte sie. »Um ihn einzubauen, mußt du das Kugellager wieder herausnehmen, das du gerade eingepaßt

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