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Unmoralisch

Unmoralisch

Titel: Unmoralisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Freeman
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wenn er sich eine Frau wie Christi geangelt hat«, sagte Serena. »Wir fahren gleich morgen mit einem Team raus. Kannst du uns bei mir absetzen?«
    Cordy zog eine Augenbraue hoch. »Dein Wunsch ist mir Befehl.«
    Stride vermied es, Cordy anzusehen, was für den Kollegen aus Vegas wahrscheinlich einem Geständnis gleichkam.
    »Waren Sie schon mal in Vegas?«, fragte Cordy.
    Stride schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin zum ersten Mal hier.«
    »Eine Jungfrau also«, bemerkte Cordy mit leisem Lachen.
    Stride saß auf dem Rücksitz von Cordys PT Cruiser und schaute mit offenem Mund aus dem Fenster auf die gewaltigen Kasinos zu beiden Seiten des Las Vegas Boulevard. Cordy hatte eigentlich nicht über den Strip fahren wollen, aber Serena hatte darauf bestanden, um Stride zumindest kurz die Stadt zu zeigen. Jetzt steckten sie mitten im üblichen Samstagabend-Stau und krochen zwischen dem Tropicana und dem Flamingo entlang. Links von ihnen, erklärte Serena, befand sich das Monte Carlo und rechts das Aladdin. Weiter vorn folgte das Bellagio, dann das Paris und dann das Bally’s. Die schiere Größe der Gebäude nahm Stride den Atem.
    Und auch die Hitze war atemberaubend. Als sie das Flughafengebäude verlassen hatten, war sie ihm wie Feuer ins Gesicht geschlagen und hatte ihm alle Luft aus den Lungen gezogen. Es war später Abend, aber immer noch über zweiunddreißig Grad. Mit jedem Atemzug spürte Stride Wüstensand zwischen den Zähnen. Zum Glück lief die Klimaanlage in Cordys Wagen auf Hochtouren, und es war so kühl darin, dass er fröstelte.
    »Die tollste Stadt der Welt«, erklärte Cordy voller Stolz. »Wer würde woanders leben wollen? Das hier, Mann, das ist das Allergrößte.«
    »Es leben also tatsächlich Menschen hier?«, fragte Stride halb im Spaß.
    »Na, na, Jonny«, murmelte Serena. Sie suchte seinen Blick im Rückspiegel und zwinkerte ihm zu.
    »Soll ich Ihnen sagen, worum es in dieser Stadt geht?«, fragte Cordy und drückte kräftig auf die Hupe, als eine Limousine sich direkt vor ihm einfädelte.
    »O nein, nicht schon wieder die Brüste«, stöhnte Serena.
    Als hätte er sie gar nicht gehört, verkündete Cordy: »In Las Vegas dreht sich alles nur um Brüste, Mann.«
    Stride musste lachen. »Wie bitte?«
    »Um Brüste! Das können Sie mir glauben. Man sieht mehr Brüste in dieser Stadt als irgendwo sonst auf der Welt, Mann. Das ist das Besondere hier, das gibt Vegas seinen eigenen Charakter. Es geht nicht um die Kasinos, ums Saufen oder um die achtzig Millionen Hotelzimmer. Es geht darum, durch die Straßen zu gehen und diese ganzen Brüste zu sehen, die da vor einem rumwackeln wie Götterspeise. Alle Größen und alle Formen. Die schauen aus allem raus, was die Mädels anhaben. Baumwolle, Lycra, Nylon, Bikinioberteile, Tanktops, Halternecks, was auch immer – so lange es eng ist oder durchsichtig, so lange es so viel Haut wie möglich zeigt oder man die Nippel gut sieht, ziehen sie’s an. Die Mädels kommen hierher, um ihre Brüste zu zeigen, und die Männer laufen herum und sind die ganze Zeit so geil, dass sie nicht mehr geradeaus schauen können.«
    »Cordy ist so eine Art Titten-Soziologe«, erklärte Serena spöttisch.
    »Hab ich nicht Recht? Nun sag schon, hab ich nicht Recht?«
    Serena hatte keine Möglichkeit mehr, ihm zu antworten. Drei Frauen Mitte zwanzig, zwei Blondinen und eine Brünette, überquerten direkt vor ihnen zwischen den stehenden Autos die Straße. Die Brünette ging dicht an Cordys Cruiser vorbei, und Stride schaute ihr unwillkürlich auf den Busen. Sie trug ein tief ausgeschnittenes Oberteil, aus dem die Brüste hervorquollen. Cordy hupte und machte ihr ein begeistertes Thumbs-up-Zeichen. Die junge Frau streckte ihm die Zunge heraus und bewegte sie aufreizend auf und ab.
    Serena seufzte. »Ich habe ja nie behauptet, dass du Unrecht hast.«
    »Yep. Aber das ist doch auch gut so, Puppe. Die Stadt kann nur deswegen so vielen Stripperinnen ihr Studium finanzieren, weil die Männer von den anderen Mädels so aufgeheizt sind, dass sie freiwillig dafür zahlen, um zu sehen, was drunter ist.«
    Serena sah ihn kopfschüttelnd an.
    Nachdem sie am Flamingo vorbei waren, löste sich der Stau langsam auf. Serena wies ihn auf die nächste Reihe riesiger Hotelanlagen hin, vom Caesars am südlichen bis hin zum Stardust am nördlichen Ende. Als sie am Mirage vorbeifuhren, trat gerade der Vulkan in Aktion, der sich direkt an der Straße vor dem Hotel befand, und spuckte vor den Augen der

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