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Unmoralisch

Unmoralisch

Titel: Unmoralisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Freeman
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ist mit ihrem Zimmer?«
    Maggie schüttelte den Kopf. »Wir wissen, was sie am fraglichen Abend anhatte. In ihrem Zimmer waren keine Kleider, auf die die Beschreibung passen würde. Wir haben Emily gefragt, ob irgendwas fehlt, sie konnte uns allerdings nicht wirklich weiterhelfen. Aber der Schrank war voller Klamotten, und Rachel hat massenweise persönliche Dinge im Schreibtisch aufbewahrt. Wenn sie freiwillig gegangen ist, hatte sie nicht viel Gepäck dabei. Und Joggingsachen hatte sie auch keine an … anders als Kerry.«
    »Vielleicht ein Tagebuch?«, fragte Stride. »Wunschtraum, oder?«
    »Wunschtraum«, bestätigte Maggie. »Ich habe mir ihren Computer angeschaut. Kaum persönliche Dateien. Ich habe auch den Internetbrowser aufgemacht, um zu sehen, ob sie vielleicht mit irgendeinem Psychopathen im Internet gechattet hat. Aber in ihren E-Mails geht es immer nur um die Schule, und sie hatte auch keine komischen Websites in den ›Favoriten‹. Die Spurensicherung geht noch mal drüber, für den Fall, dass sich irgendwas wieder herstellen lässt.«
    »Was ist mit den Nachbarn?«
    »Ein paar haben an dem Abend Leute auf der Straße gesehen, aber es war ja dunkel. Kaum einer hat ein Gesicht erkannt. Zwei, drei Leute haben junge Mädchen draußen vorbeigehen sehen, aber Rachels Beschreibung passt auf niemanden. Wir haben eine Aussage über einen unbekannten Wagen, der an dem Abend etwa vier Blocks weiter geparkt hat. Aber der Zeuge kann sich an kaum etwas erinnern: dunkle Farbe, blau oder schwarz vielleicht, viertürige Limousine, eventuell mit auswärtigem Nummernschild. Wir haben daraufhin Anwohner aus den Häusern in der Nähe des Autos befragt. Es gehört niemandem, und es hatte auch niemand auswärtigen Besuch.«
    »Interessant«, sagte Stride. »Wenn nicht ständig ein paar tausend Touristen in der Stadt wären.«
    »Genau.«
    »Was ist mit anderen Möglichkeiten, aus der Stadt rauszukommen? Seid ihr da weiter?«
    Maggie schüttelte den Kopf. »Kein Stück. Nach zehn Uhr am Freitagabend gab es keine Flüge mehr ab Duluth, erst wieder am frühen Samstagmorgen. Heute werden wir das Flughafenpersonal befragen, nur für den Fall. Dasselbe gilt für die Greyhound-Stationen hier und in Wisconsin.«
    »Vielleicht ist sie bis zum Highway gelaufen und hat sich dann mitnehmen lassen«, überlegte Stride.
    »Daran habe ich auch schon gedacht. Wir haben ein Foto von ihr mit entsprechenden Informationen an alle Polizeireviere und Streifendienste hier und in den benachbarten Staaten gefaxt. Guppo hat auf der Website eine Infoseite eingerichtet. Wir werden die Bundespolizei bitten, alle Fastfoodlokale und Tankstellen am Highway zu überprüfen. Dank Bird Finchs konstruktiver Mitarbeit sind die Medien an der Sache dran, aber so können wir wenigstens ihr Foto schnell unter die Leute bringen.«
    Stride konnte sich lebhaft vorstellen, dass die Telefone der Hotline schon jetzt nicht mehr stillstanden. Bei der Suche nach Kerry McGrath hatten sie fast zweitausend Hinweise von Leuten bekommen, die das junge Mädchen überall, von New Orleans bis Fresno, gesehen haben wollten. Mit Hilfe anderer Polizeistationen im ganzen Land hatten sie die Hinweise systematisch nach Priorität geordnet und waren dann jedem einzeln nachgegangen. Und immer war dasselbe herausgekommen: nichts.
    »Was ist mit Perversen?«
    Maggie seufzte. »Fünf Personen hier in der Stadt sind wegen Vergewaltigung vorbestraft, ein paar Dutzend wegen sexueller Belästigung oder Nötigung. Wir werden allen einen Besuch abstatten.«
    »Gut.« Stride spürte, wie seine Schläfen pochten und schmerzten, und das lag nicht nur am mangelnden Schlaf. Es waren diese fürchterlichen Parallelen. Das Verschwinden. Die Suche. Die Hinweise. Er wusste nicht, ob er das alles noch einmal durchstehen, geschweige denn ein weiteres Scheitern verkraften konnte. Noch dazu, wo er diesmal allein durch die Hölle gehen musste. Ohne Cindy.
    »Boss?«, sagte Maggie. Sie merkte, dass seine Gedanken eine andere Richtung eingeschlagen hatten.

6
    Stride lächelte schwach. »Alles bestens. Pass auf, falls das Mädchen abgehauen ist, dann muss ihr jemand geholfen haben. Du leitest heute die Ermittlungen und hältst mich übers Handy auf dem Laufenden. Ich gehe in die Schule und kümmere mich um die Lehrer und die Schulfreunde. Wollen doch mal sehen, ob wir nicht herausfinden können, wie die Kleine tickt.«
    Stride war seit zwei Stunden in der Schule, und er brauchte eine Zigarette.
    So, wie er mit

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