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Unmoralisch

Unmoralisch

Titel: Unmoralisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Freeman
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Mädchen hinter dem Steuer des Wagens zeigte. Trotz des verschwommenen Bildes konnte man deutlich sehen, dass es sich um Rachel handelte. Sie lächelte und sah fröhlich aus.
    Diese Aufnahme, rief Dan den Geschworenen in Erinnerung, war das letzte Mal, dass Rachel Deese lebend gesehen wurde.
    »Lieutenant, was trägt Rachel auf diesem Foto?«
    »Einen weißen Rollkragenpullover«, sagte Stride.
    Dan ging zum Tisch der Anklage zurück und holte ein Beweisstück: eine Quittung, die sorgfältig in einer Klarsichthülle abgeheftet war. »Können Sie diesen Gegenstand für uns identifizieren?«
    Stride nickte. »Es handelt sich um eine Quittung aus einer GAP-Tüte, die sich auf dem Boden von Rachels Zimmer befand. Wir haben sie bei unserer ersten Durchsuchung gefunden.«
    »Wofür wurde diese Quittung ausgestellt?«
    »Für ein Kleidungsstück, das am Sonntag vor Rachels Verschwinden erworben wurde. Ein weißer Rollkragenpullover von GAP.«
    »Haben Sie bei der Durchsuchung von Rachels Zimmer einen weißen Rollkragenpullover gefunden?«
    »Nein, haben wir nicht.«
    Dan nickte bedeutungsvoll. »Lieutenant, erzählen Sie uns doch bitte, wie Sie und Ihre Leute nach Rachel gesucht haben.«
    »Wir haben eine sofortige, ausführliche Durchsuchung der Umgebung anberaumt und diese dann rasch auf den ganzen Staat ausgedehnt. Meine Leute haben mit allen Anwohnern der nächsten zwölf Blocks um das Haus der Familie Stoner gesprochen. Wir haben den Busbahnhof, den Flughafen und den Bahnhof überprüft, außerdem sämtliche Taxiunternehmen in Duluth und Superior. Weiterhin hat die Polizei alle Tankstellen und Raststätten an den wichtigsten Ausfallstraßen im ganzen Staat überprüft, Rachels Foto dort verteilt und die Angestellten befragt. Wir haben einen Hinweis auf unserer Website veröffentlicht und die entsprechenden Informationen an Polizeireviere im ganzen Land gefaxt. Aufgrund dieser Bemühungen haben wir Hunderte von Hinweisen erhalten, denen unsere Beamten mit der Unterstützung von Kollegen im ganzen Land sorgfältig nachgegangen sind. Uns standen ein paar sehr gute Fotos von Rachel zur Verfügung, die wir bei der Befragung möglicher Zeugen verwenden konnten, und wir haben ohne Übertreibung Tausende solcher Befragungen durchgeführt. Dennoch konnten wir keinen Beleg dafür finden, dass Rachel nach der Videoaufzeichnung der Überwachungskamera noch einmal gesehen wurde. Nicht ein einziges Mal. Nirgendwo.«
    »Welchen Schluss haben Sie daraus gezogen?«, fragte Dan.
    »Wir haben begonnen, die Möglichkeit auszuschließen, dass Rachel ausgerissen ist. Seit dem fraglichen Freitagabend hat sie niemand mehr lebend gesehen. Aber wir hatten auch von Anfang an Zweifel daran, dass Rachel, wenn sie tatsächlich ausgerissen wäre, ihren Wagen zurückgelassen hätte. Es erschien uns äußerst unwahrscheinlich, dass eine junge Frau, die ein Auto besitzt, auf dieses einzige Transportmittel freiwillig verzichten würde. Und wie ich ja bereits sagte, haben wir alle öffentlichen Verkehrsmittel überprüft und keinen Beweis dafür gefunden, dass sie sich einer solchen Möglichkeit bedient hat.«
    »Haben Sie die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass sie jemand entführt haben könnte?«
    Stride nickte wieder. »Wir haben alle uns bekannten Sexualstraftäter im Umkreis von hundertfünfzig Kilometern verhört. Verschiedene haben wir genauer überprüft, weil sie kein gesichertes Alibi für den Freitagabend vorweisen konnten. Aber es gab keine Anhaltspunkte dafür, dass sich einer von ihnen in der Nähe von Duluth aufgehalten hat. Es hat auch niemand die Betreffenden auf Fotos identifiziert oder ihre Wagen in der Nähe von Rachels Elternhaus gesehen.«
    »Gibt es noch andere Merkmale dieses Verbrechens, die nach Ihrer Erfahrung gegen eine Entführung durch Fremde sprechen?«, fragte Dan.
    »Ja. Praktisch alle solchen Entführungen finden außerhalb der Stadt oder in einer unbelebteren Gegend statt, beispielsweise auf einer Landstraße. Es ist äußerst ungewöhnlich, dass ein Mädchen mitten in der Stadt in der Nähe des Elternhauses entführt wird. Sexualstraftäter wollen in der Regel nicht das Risiko eingehen, gesehen zu werden, legen sich daher selten in einer Wohngegend auf die Lauer und entführen ihre Opfer auch nicht, wenn durch Schreie oder Kämpfe Nachbarn aufmerksam werden könnten. Sie schlagen zu, wenn sich ihnen eine gute Gelegenheit bietet, auf einer einsamen Straße, bei einem unvorsichtigen Opfer. Und da wir wissen, dass

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