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Unmoralisch

Unmoralisch

Titel: Unmoralisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Freeman
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durch und verzogen angewidert das Gesicht. Dan gab ihnen ein paar Minuten, um sich die ausgesprochen pornografischen Fotos anzusehen – gerade so viel Zeit, dass sie sich von deren Perversion überzeugen konnten, aber noch nicht dagegen abstumpften. Schließlich sammelte er die Zeitschriften ein und nahm ein weiteres Blatt vom Stapel der Beweisstücke.
    Er reichte es Stride. »Können Sie uns sagen, was das ist?«
    »Ein Einzelverbindungsnachweis der Telefonate, die vom Anschluss der Familie Stoner geführt wurden.«
    »Was lässt sich daraus entnehmen?«
    »Es wurde regelmäßig bei verschiedenen Telefonsexanbietern angerufen. Im Durchschnitt erfolgten diese Anrufe zwei bis drei Mal im Monat seit über einem Jahr. Bei den gewählten Nummern handelt es sich ausschließlich um Anbieter, die Sex mit Teenagern bewerben. Sie erlauben den Anrufern die Vorstellung, mit jungen Mädchen zu schlafen.«
    »Vielen Dank, Lieutenant. Kommen wir jetzt noch einmal auf Ihre Durchsuchung des Hauses der Familie Stoner zurück. Haben Sie dabei auch Mr Stoners Minivan durchsucht?«
    »Ja. Der Wagen stand vor der Garage neben dem Haus. Er befand sich bei all unseren Besuchen im Haus der Familie am selben Ort.«
    »Als Sie ihn durchsucht haben, war der Van da verschlossen?«
    »Ja. Mr Stoner hat uns den Schlüssel zur Verfügung gestellt.«
    »Was haben Sie bei der Durchsuchung des Wagens gefunden?«
    »Wir haben den Teppichboden im hinteren Teil des Wagens sorgfältig untersucht. Dort fanden wir einige kleinere Flecken, bei denen es sich offenbar um Blut handelte. Außerdem fanden wir mehrere weiße Fasern, die dem Material von Rachels Rollkragenpullover entsprachen. All diese Funde wurden ebenfalls zur Analyse nach Minneapolis gegeben.«
    Dr. Yee würde später die nötige Verbindung für die Geschworenen herstellen: Die Fasern entsprachen sowohl der Marke des Rollkragenpullovers, den Rachel am Abend ihres Verschwindens getragen hatte, als auch dem Stoffstück, das hinter der Scheune gefunden worden war. Die Blutspuren im Wagen und auf dem Messer stammten ebenfalls von Rachel.
    »Sie haben die Blutspuren und die Stofffasern also in Graeme Stoners verschlossenem Wagen gefunden?«, wiederholte Dan.
    »Das ist richtig«, sagte Stride.
    »Haben Sie sonst noch etwas in dem Van gefunden?«
    Stride nickte. »In einem Werkzeugkasten fanden wir ein Jagdmesser mit einer fünfzehn Zentimeter langen Klinge.«
    Dan kehrte zu seinem Tisch zurück. Als er sich wieder umdrehte, hielt er das Messer in der Hand und richtete es drohend auf Stride. »Ist das das Messer, das Sie gefunden haben?«
    »Ja.«
    Dan näherte sich den Geschworenen mit dem Messer, drehte und wendete es in der Hand, sodass das Lampenlicht sich in der Klinge brach. »Haben Sie auch Spuren am Messer selbst gefunden?«, fragte er Stride.
    »Wir haben Blutspuren an der Klinge gefunden. Außerdem befanden sich zwei Fingerabdrücke auf dem Messer. Die Analyse hat ergeben, dass sie von Rachels Daumen und Mittelfinger stammten.«
    »Befanden sich die Fingerabdrücke am Griff?«
    »Nein, sie befanden sich auf der Klinge.«
    Dan drehte sich mit gespielt verwirrter Miene zu ihm um. »Auf der Klinge?«
    »Ja. Rachels Fingerabdrücke befanden sich auf der Klinge des Messers. Sie zeigten nach oben, was für eine abwehrende Körperhaltung spricht.«
    »Einspruch«, fauchte Gale.
    »Stattgegeben«, befand Richterin Kassel.
    »Können Sie uns vielleicht zeigen, wo genau sich die Blutspuren und die Fingerabdrücke auf dem Messer befunden haben, Lieutenant?«, fragte Dan. Er trat an den Zeugenstand heran und reichte Stride das Messer. Stride drehte es vorsichtig, bis die Spitze auf seine Handfläche gerichtet war. Dann legte er die Finger um die Klinge.
    »Genau so«, sagte er und gab Dan das Messer zurück.
    »Ich verstehe«, sagte Dan. »Nehmen wir also an, dass ich Sie so angreife.«
    Er stürzte sich unvermittelt zum Zeugenstand und richtete das Messer auf Stride. Stride reagierte sofort und versuchte, das Messer mit der Hand abzuwehren. Seine Handfläche und seine Finger erreichten genau die Position, die er den Geschworenen bereits gezeigt hatte.
    Gale sprang wütend auf. »Das ist doch ein einstudierter Trick, Euer Ehren. Rachel kann das Messer genauso gut aufgehoben haben, nachdem es heruntergefallen ist. Mr Ericksons kleine Darbietung ist irreführend und irrelevant.«
    Richterin Kassel nickte und warf Dan einen strengen Blick zu. »Stattgegeben. Ich muss die Geschworenen bitten, die

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