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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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besänftigen. “Sie weiß, dass sich Grace früh schlafen legt. Hast du versucht, sie auf dem Mobiltelefon zu erreichen?”
    Er gab sich im Geiste einen Tritt, weil er die Nummer nicht notiert hatte. “Gib mir ihre Nummer, Penny.”
    Steve notierte sie auf der Rückseite einer Tankquittung, versprach Penny, sie sofort zurückzurufen, sobald er Julia gefunden hatte, dann beendete er das Gespräch. Er blickte kurz zur “Hacienda”, dann tippte er die Ziffern ein und atmete erleichtert auf, als Julia sich meldete.
    “Wo zum Teufel steckst du?” war das Einzige, was er herausbrachte.
    “Was geht dich das an?”
    Ihr scharfer Tonfall schmerzte, aber jetzt war keine Zeit, um sich zu bemitleiden. “Dein Vater hat mich angerufen”, sagte er. “Er glaubt, dass er Jordans Band gefunden hat und …”
    “In Andrews Roboter?” Der Zorn war völlig aus ihrer Stimme verschwunden. “O Gott, dann stimmt es.”
    “Woher weißt du das?”
    “Andrew hatte angerufen und mir erzählt, dass er und Coop eine Kassette unter den Batterien entdeckt hatten. Ich habe erst später zwei und zwei zusammengezählt, als mir einfiel, dass der Roboter ein Geschenk von Paul war. Er hat ihn ihm drei Tage vor seinem Tod geschenkt.” Sie machte eine Pause. Als sie weitersprach, war ihre Stimme wieder von Sorge geprägt. “Ich habe mehrmals versucht, meinen Vater anzurufen, aber es war immer besetzt. Ich bin jetzt gerade auf dem Weg zur Hütte.”
    Steve klemmte das Telefon zwischen Kopf und Schulter, schaltete die Innenbeleuchtung ein und holte die Karte aus dem Handschuhfach, die er bei seiner Ankunft in Monterey gekauft hatte. “Wo bist du jetzt, Julia?”
    Er erwartete fast, dass sie ihn zur Hölle wünschte, aber das war nicht der Fall. “Ich bin gerade von der 101 in westlicher Richtung auf die Route 18 abgebogen”, sagte sie nach kurzem Zögern. “Ich schätze, dass ich bis zur Hütte noch etwa eine halbe Stunde brauche.”
    Mit dem Finger verfolgte Steve die Strecke. “Okay, ich fahre jetzt ab.” Er wendete den Landrover. “Unterwegs ist nicht viel los, also sollte ich ziemlich schnell da sein.”
    “Steve?” Ihre Stimme bebte. “Du glaubst doch nicht, dass … etwas passiert ist, oder? Ich meine, ich habe jetzt bestimmt noch vier Mal angerufen, aber es ist noch immer besetzt.”
    Das machte ihm auch Sorgen. Coop würde nicht den Hörer danebenlegen. Er wusste, dass er unterwegs war und möglicherweise nach dem Weg fragen würde. Das konnte er ihr aber nicht sagen, erst recht nicht in ihrer momentanen Verfassung. “Vielleicht hat er den Hörer ausgehängt”, sagte er so überzeugt, wie es nur ging. Als er dann bemerkte, was ihr wirklich Sorgen machte, fügte er hinzu: “Er hat nichts getrunken, Julia. Er hat mich erst vor ein paar Minuten angerufen und war völlig nüchtern.”
    Er hörte sie erleichtert aufatmen. “Danke, Steve.”
    Nachdem sie aufgelegt hatte, rief er Hammond zu Hause an.
    “Sie können einem so richtig schön auf die Nerven gehen, Reyes, wissen Sie das?” murmelte der Detective. “Was ist denn jetzt schon wieder los?”
    Steve hatte sich in den vergangenen drei Wochen an Hanks ruppige Art gewöhnt und ignorierte sie einfach. Mit wenigen, präzisen Sätzen ließ er ihn wissen, was Coop ihm gesagt hatte, dann fügte er an: “Julia versucht seit einer halben Stunde, ihren Vater zu erreichen, aber es ist ständig besetzt. Sie macht sich Sorgen, und ich ebenfalls. Coop würde nicht den Hörer danebenlegen, wenn er weiß, dass ich anrufen könnte, um nach dem Weg zu fragen.”
    Am anderen Ende der Leitung war ein Seufzen zu hören. “Okay, okay, wo ist diese verdammte Hütte?”
    Coop kam langsam zu Bewusstsein. Sein Gesicht ruhte auf einer Lage Piniennadeln. Vorsichtig fasste er sich an den Hinterkopf und stöhnte leise auf, als er einen stechenden Schmerz spürte.
    Zum Glück hatte der Schlag ihn nicht frontal getroffen, so dass er keine ernsthaften Verletzungen hatte verursachen können. Allerdings war er kräftig genug gewesen, um ihn außer Gefecht zu setzen.
    Als er sich sicher genug fühlte, um aufzustehen, hielt er sich am Geländer der Terrasse fest und zog sich hoch.
    Von dieser Stelle aus konnte er in die Hütte sehen, er erkannte den Kamin, in dem ein paar Scheite glühten, die mit Holz verkleideten Flächen, das braune Sofa und die Sessel.
    Zokor stand auf dem Spieltisch, wo Andrew ihn zurückgelassen hatte. Rund um den Roboter verstreut lagen die sechs Kassetten.
    Ein Mann in dunkler

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