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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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…” Ein Schluchzen unterbrach ihre Worte. “Er ist von der Klippe gestürzt. Sie haben seine Leiche heute Morgen gefunden, auf einem Felsvorsprung in fünfzehn Meter Tiefe.”
    Julia setzte sich hin und war voller Mitgefühl für Jennifer, die ihren Onkel so sehr geliebt hatte, und auch für sich selbst. Was Eli gewusst haben mochte, welche Geheimnisse er in seinem verwirrten Verstand mit sich getragen hatte, sie waren mit ihm gestorben.
    “Das Personal kann sich das nicht erklären”, fuhr Jennifer fort, während ihre Stimme fester wurde. “So etwas ist noch nie geschehen. Von einigen Ausnahmen abgesehen, sind die Patienten in Pine Hill sehr passiv. Und sämtliche Fenster haben einen komplizierten Schließmechanismus, damit keiner von ihnen sie aus eigener Kraft öffnen kann.”
    “Ihr Onkel ist tatsächlich durch das Fenster aus seinem Zimmer gelangt?”
    “Sie haben das Fenster offen vorgefunden, darum kann man davon ausgehen, dass er herausgefunden hat, wie er es öffnen konnte. Es überrascht mich nicht. Er war schon immer sehr begabt, was mechanische Dinge angeht. Als ich klein war, habe ich ihm zugesehen, wie er Dinge auseinander genommen und wieder zusammengesetzt hat. Vielleicht war das etwas, was die Krankheit noch nicht völlig zerstört hatte.”
    Ihre Stimme brach wieder ein. “Das ist alles meine Schuld. Hätte ich ihn nicht so sehr gedrängt, sich zu erinnern, dann wäre er auch nicht so rastlos gewesen.”
    Diese Worte lösten auch bei Julia Schuldgefühle aus. Sie war genauso hartnäckig gewesen, genauso begierig zu erfahren, was Eli wusste. Und das aus dem einzigen Grund, um ihre Unschuld zu beweisen.
    “Geben Sie nicht sich die Schuld, Jennifer”, sagte sie und wünschte, sie könnte ihren eigenen Ratschlag befolgen. “Sie haben nur versucht, ihm zu helfen.”
    “Ich schätze, Sie haben Recht. Ich werde noch verrückt, wenn ich denke, dass ich irgendwie zu seinem Tod beigetragen haben könnte.”
    Julia musste an etwas anderes denken. “Sind Sie sicher, dass er das Fenster geöffnet hatte?” fragte sie. Sie hasste es, in diesem Moment Jennifer Angst zu machen, doch wenn die Möglichkeit bestand, dass es ein Verbrechen war, dann musste Detective Hammond davon erfahren.
    “Ich weiß nicht, worin ich mir noch sicher sein soll”, seufzte Jennifer. “Und der Arzt auch nicht. Darum hat er die Polizei von Carmel benachrichtigt.”
    Julia bezweifelte, dass man irgendwelche verdächtigen Fingerabdrücke finden würde. Wenn es tatsächlich ein Verbrechen war, dann war derjenige, der Eli umgebracht hatte, sicher nicht so dumm gewesen, solche offensichtlichen Beweise zu hinterlassen. Der Verdacht war einfach zu nahe liegend. Das hatte Pauls Mörder schließlich auch nicht gemacht.
    “Haben Sie schon Vorbereitungen für die Beerdigung getroffen?” fragte sie.
    “Ja.” Jennifer hatte sich wieder gefasst. “Ich lasse ihn in L.A. beerdigen. Neben seiner Frau und seinem Sohn. Er hat in seinem Testament nichts zu seiner Beerdigung gesagt, aber ich glaube, er hätte es so gewollt.”
    “Das glaube ich auch, Jennifer.” Der Gedanke, zur Beerdigung zu fahren, hielt sich nur einen Augenblick lang. L.A. war sechs Autostunden entfernt und würde eine Übernachtung erforderlich machen. Sie konnte Andrew unmöglich so lange allein lassen, wenn er gerade erst seinen Vater verloren hatte. Sie würde einen Blumenstrauß schicken oder der Alzheimer-Forschung etwas spenden.
    “Geben Sie mir Bescheid, wenn ich irgendetwas für Sie tun kann”, sagte sie ruhig. “Sie haben ja meine Nummer.”
    “Ja. Danke, Julia.”
    Nachdem Julia aufgelegt hatte, wichen Trauer und Schuldgefühle neuen beunruhigenden Fragen. War Elis Tod wirklich ein Unfall gewesen, wie jeder zu glauben schien? Oder hatte man ihn zum Schweigen gebracht? Sie musste abwarten, bis Detective Hammond von der Polizei in Carmel einen Bericht über die Fingerabdrücke erhielt.
    Ihr wurde bewusst, dass sie absolut nichts machen konnte, also nahm sie das Telefonbuch und suchte nach einem anderen Glaser.
    “Verdammt, Garrett”, polterte Charles Bradshaw. “Erzähl mir nicht, dass du an das Märchen glaubst,
Gleic Éire
sei in den Mord an Paul verwickelt. So gerne ich die Bastarde finden würde, die meine Tochter auf dem Gewissen haben, glaube ich nicht eine Sekunde lang daran, dass eine irische Terroristenbande bis nach Monterey kommt, um Paul zu töten. Das ist nur ein Täuschungsmanöver von Julia, um den Verdacht von sich

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