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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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und Gelächter waren über den gesamten Hof zu hören. Lächelnd stieg Steve aus dem Landrover, ging den aus Ziegelsteinen gelegten Weg entlang und betrat die “Hacienda”.
    Julia war Gastgeberin für sieben Frauen und zwei Männer, die um die Kochinsel versammelt standen. Um ihre schlanke Hüfte gebunden trug sie eine weiße Schürze mit der Karikatur eines angeheiterten Kochs auf dem Latz. Keine Bewegung war überflüssig, während sie die Zutaten klein hackte, in die Töpfe warf und sautierte.
    Sie ist richtig in ihrem Element, dachte Steve, als er ihrem munteren Geplauder lauschte. Die Rezepte, die sie so präzise vorbereitet hatte, waren vergessen. Sie ging ihre Kochanleitungen durch und gab auf auftauchende Fragen kompetent und selbstsicher Antworten, die sie mit der genau richtigen Portion Humor würzte.
    Leise machte er sich auf den Weg in sein Zimmer, obwohl ohnehin niemand auf ihn achtete.
    Der Anruf von Monsieur Garnier kam am nächsten Morgen, als Steve in Julias Küche seinen ersten Kaffee des Tages trank.
    “Es ist für dich, Monsieur Reyes.” Julia gab ihm schwungvoll den Hörer.
    Die sanfte Stimme des Händlers klang höchst selbstzufrieden. “Ich habe die Information, um die Sie mich gebeten haben,
Monsieur.”
    “Ich höre.”
    “Der fragliche Teller wurde am 3. August 1987 bei 'Malamoud Antiques' in Kairo gekauft.”
    Steve sah Julia an, die aufmerksam zuhörte. “Sagten Sie Kairo? Kairo in Ägypten?”
    “Das ist richtig.”
    Steve atmete langsam aus. Seavers hatte also doch gelogen. Aber warum? Was hatte er in Ägypten gemacht? “Wissen Sie, wer den Teller gekauft hat?” fragte er.
    “Nein,
Monsieur
, der Käufer hat bar bezahlt.”
    “Danke, Monsieur Garnier. Ich komme in Kürze vorbei, um Sie für Ihre Bemühungen zu bezahlen und um den Teller abzuholen.”
    “Das wäre sehr nett.”
    Steve legte auf, dann rief er sofort Tim in New York an. “Durchsuch das Archiv der
Sun”
, sagte er, als der Verleger sich meldete. “Und sieh nach, ob es am oder um den 3. August 1987 irgendwelche terroristische Aktivitäten in England oder Irland gab.”
    “Wieso? Was war am 3. August 1987?”
    Steve erklärte es ihm, während Tim an seinem Computer Daten eingab. Julia stellte ihre Tasse Kaffee ab. “Eli hat den Teller in Kairo gekauft?” fragte sie.
    Steve legte die Hand auf die Sprechmuschel. “Die Vergangenheit unseres harmlosen, kleinen Professors wird mit jedem Augenblick verdächtiger.”
    “Was hat er in Kairo gemacht?”
    “Ich weiß nicht. Auf jeden Fall wollte er nicht, dass es jemand herausfindet.”
    “Steve?” Tim war wieder am Apparat.
    Steve nahm die Hand weg. “Hast du was gefunden?”
    “Es gab ein paar Bombenattentate in Frankreich und eines in Rom, aber die Schiiten hatten für alle die Verantwortung übernommen, nicht
Gleic Éire.
Ich habe aber noch etwas anderes gefunden. Das Datum passt nicht, es könnte jedoch eine Verbindung geben.”
    “Und was ist das?”
    “Am 13. September 1987 erhielt Scotland Yard einen Hinweis, dass eine große Schiffsladung Waffen nach Nordirland geliefert worden waren, vermutlich an
Gleic Éire.”
    Steve konnte hören, wie Tims Finger über die Tastatur flogen. “Ein paar Tage später”, fuhr der Verleger fort, “begann
Gleic Éire
eine Reihe von Anschlägen in Nordirland und England. Vom Zweiten Weltkrieg abgesehen, gilt dieser September 1987 als eine der blutigsten Phasen in England.”
    “Ich kann mich erinnern. Es gab Gerüchte, dass ein Amerikaner mit Verbindungen in den Nahen Osten den Handel arrangiert hatte, aber es gab keinerlei Beweise.”
    Tims Stimme war gepresst. “Denkst du, was ich denke?”
    “Dass Seavers dieser Amerikaner gewesen sein könnte?”
    “Er hatte den richtigen Hintergrund. Zwanzig Jahre in Beirut. Er beherrschte die Sprache fließend. Und er hatte viele libysche Freunde mit guten Verbindungen.” Wieder war zu hören, dass Tasten gedrückt wurden. “Es gibt nur ein Problem.”
    “Das wäre?”
    “Wie kann er in Ägypten gewesen sein, wenn der Pass, den das FBI gefunden hat, während seiner Zeit in Beirut nur Reisen von und nach Libyen aufweist?”
    “Gefälschte Dokumente, mein lieber Watson. Wenn er ein Waffenhändler war, dann wusste er genau, an wen er sich dafür wenden musste.” Steves Herz schlug laut und schnell. “Vielleicht sollte ich mir sein Haus noch einmal ansehen.”
    “Das wäre nicht schlecht”; sagte Tim. Steve hörte ein anderes Telefon klingeln. “Da kommt ein anderes

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