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Unschuldiges Begehren

Unschuldiges Begehren

Titel: Unschuldiges Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Hailey lehnte sich lächelnd an ihn.
    Â»Was hast du dir im Fernsehen nur für Filme angesehen, junge Dame?«, wollte Tyler wissen und fügte an Hailey gewandt hinzu: »Ich glaube, dass wir von jetzt an überwachen müssen, was sie guckt.« Das Wörtchen wir klang herrlich dauerhaft, und Hailey schmiegte sich noch enger an ihn.
    Â»Ich werde mich nie so küssen lassen«, verkündete Faith. »Zwar wird das auch niemand wollen, aber selbst wenn, lasse ich das ganz bestimmt nicht zu.«
    Â»Oh doch, das wirst du ganz bestimmt, und ich werde den ersten Kerl erschießen wollen, der mutig genug ist, es auch nur zu versuchen«, klärte Tyler seine Tochter auf.
    Â»Warum denn das?«, erkundigte Faith sich.
    Â»Warum? Weil du mein Mädchen bist, darum.«

    Faith errötete vor Freude, blickte dann jedoch auf ihre Turnschuhe und stellte traurig fest: »Nun, mich wird kein Junge jemals küssen wollen, also keine Angst.«
    Â»Dich werden sogar jede Menge Jungen küssen wollen. Denn du bist das hübscheste Mädchen weit und breit.«
    Ruckartig schaute sie wieder auf und starrte ihren Vater an. »Findest du das wirklich ?«
    Â»Ja, natürlich. Du bist das hübscheste Mädchen, das ich je gesehen habe. Das finde ich schon seit dem Tag, an dem ich dich im Krankenhaus aussuchen gegangen bin.«
    Â»Daddy, ich weiß ganz genau, dass du mich nicht aussuchen gegangen bist. Ich weiß nämlich, woher die Babys kommen«, meinte sie in abschätzigem Ton, aber Hailey war sich sicher, dass sie über Tylers schmeichelhafte Worte überglücklich war.
    Am liebsten hätte sie sich umgedreht und ihn umarmt. Faiths Selbstbewusstsein hatte in den letzten Wochen einen ordentlichen Schub erhalten, und obwohl Hailey natürlich hoffte, dass sie einen kleinen Anteil daran hatte, war ihr klar, dass dieser Wandel hauptsächlich dem Vater zu verdanken war. Tyler ging inzwischen völlig anders mit der Tochter um und zeigte ihr deutlich, wie viel ihm an ihr und ihrer Meinung lag. Und die Folge seiner Zuwendung war nicht zu übersehen. Faith war aufgeblüht wie eine Blume in den ersten Frühlingssonnenstrahlen.
    Â»Warum verdienst du dir nicht ein, zwei Dollar und
sammelst die Reste unseres Picknicks ein?«, schlug er Faith vor.
    Â»In Ordnung«, stimmte sie begeistert zu, und während sie sich an die Arbeit machte, lehnte Hailey ihren Kopf an Tylers Schulter und schaute zu ihm auf.
    Er beugte sich so dicht über sie, dass ihr sein Atem wie ein warmer Dampf entgegenschlug. Sie konnte jede seiner Wimpern sehen, und seine Pupillen spiegelten das einladende Leuchten wider, das das Grün von ihren eigenen Augen strahlen ließ. Schließlich ging er auf die Lockung ein und presste seine Lippen sanft auf ihren Mund.
    Dieser Kuss jedoch war nicht zur Unterhaltung irgendeines Publikums gedacht. Er galt egoistisch einzig ihnen beiden und wurde von niemandem geteilt. Allerdings stellte er keine Leidenschaft zur Schau, denn es wäre ganz bestimmt nicht angemessen, vor einem jungen Mädchen ihrem ungezügelten Verlangen nacheinander nachzugeben.
    Trotzdem drückte dieser Kuss neben stummem Einverständnis brennende Sehnsucht nacheinander aus. Seine Zunge drang nur vorsichtig in ihren Mund, aber die Wirkung war genauso über wältigend, als hätte Tyler sie in einem wesentlich intimeren Bereich berührt. Hailey hatte das Gefühl, als ob das Zentrum ihres Körpers explodierte und ein heißer Funkenregen auf sie niederging. Was nach außen brav und züchtig wirkte, war in seinem tiefsten Inneren total verrucht.
    Er hob den Kopf, und Hailey sah das glühende Verlangen, das in seinen Augen brannte und genauso stark
wie ihre eigene Begierde war. Dann half er ihr aufzustehen. Von der durch ihn geweckten Leidenschaft vollkommen entkräftet, lehnte sie sich schwankend an ihn, und er nahm sie schützend in den Arm. Er verstand und teilte ihre Schwäche, und für einen kostbaren Moment standen sie eng umschlungen da.
    Während sie sich wieder voneinander lösten, wurden sie von Faith beäugt. Sie grinste derart breit, dass ihre Zahnspange zu sehen war, und in ihren grauen Augen, die eine Kopie der Augen ihres Vaters waren, spiegelte sich ein neu gefundenes Glück.
    Â 
    Sie erreichten ihre Bleibe erst am Nachmittag, weil die Route durch den Nationalpark jede Menge Sehenswürdigkeiten bot. Die bewaldeten Berge, deren

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