Unschuldiges Begehren
»Ich werde dir sagen, was mir gerade durch den Kopf gegangen ist«, beugte sich über den vollen Tisch und nahm ihre Hand.
»Das kann ich mir schon denken«, antwortete sie und bemühte sich um einen strengen Gesichtsausdruck.
»Okay. Seit ich mit einer verführerischen groÃen, rothaarigen Frau mit glitzernden grünen Augen zusammengestoÃen bin, gehen mir ständig irgendwelche schmutzigen Gedanken durch den Kopf. Deshalb bekenne ich mich schuldig. Also leg mir Fesseln an und peitsch mich aus. SchlieÃlich habe ich nichts anderes verdient.«
»Hör auf«, brüllte sie lachend. »Du klingst, als würdest du auf Sadomaso stehen.«
»Noch nicht, aber ich müsste es vielleicht mal ausprobieren, damit ich es beurteilen kann.« Als er lächelte, entblöÃte er die beiden Reihen starker, weiÃer Zähne, die, wie Hailey aus Erfahrung wusste, ein wunderbares Folterwerkzeug waren. Doch noch während sie ihn ansah, legte sich sein spöttischer Gesichtsausdruck, er konzentrierte seine ganze Energie auf den Daumen, der sanft ihren Handballen massierte, und fügte ernst hinzu: »Ich habe mir wahrscheinlich jede Menge schlimmer Dinge vorzuwerfen, aber ein Frauenheld bin ich eindeutig nicht.«
Sie verzog unglücklich das Gesicht. Es war geradezu
unheimlich, wie gut er ihre Gedanken las. »Darüber hast du doch eben nachgedacht, nicht wahr? Du hast dich gefragt, mit wie vielen Frauen ich schon schmutzige Affären hatte und mit wem ich bereits alles hier gewesen bin.«
Sie blickte vor sich auf den Tisch. »Das geht mich nichts an.«
Er zog an ihrer Hand. »Sieh mich an, Hailey«, befahl er ihr, und auch wenn sie es nicht wollte, sah sie wieder auf. »Seit meiner Scheidung hatte ich nur wenige kurze und enttäuschende Begegnungen mit Frauen. Und noch nie habe ich einer Frau so eifrig den Hof gemacht wie dir.«
»Nein?« Wie gerne würde sie ihm glauben.
»Nein. Ich habe noch nie zugelassen, dass mich eine Frau bei meiner geschäftlichen Tätigkeit stört. Aber bei meiner letzten Reise nach Atlanta habe ich die Arbeit von zwei Wochen innerhalb von einer absolviert, weil ich es einfach nicht ausgehalten habe, nicht bei dir zu sein.«
Nicht nur seine Worte, sondern auch oder vor allem die Bestimmtheit, mit der Tyler sprach, brachten Hailey völlig aus dem Gleichgewicht. Damit er nicht merkte, dass sie vollkommen erschüttert war, stand sie eilig auf und räumte mit schweiÃnassen, zitternden Händen das Geschirr vom Tisch.
»Normalerweise konzentriere ich mich bei Geschäftsbesprechungen auf nichts anderes als das Thema, um das es gerade geht. Aber weiÃt du, wie es, seit ich dir begegnet bin, bei sämtlichen Geschäftsterminen war?«
»Wir müssen endlich die Küche aufräumen â¦Â«
Er packte ihre Hände und klemmte sie zwischen ihren Körpern ein. »Ich habe die ganze Zeit an dich gedacht. Daran, mit dir ans Meer zu fahren, damit ich dich im Ozean lieben kann. Ich will mit dir in der Brandung stehen und sehen, wie die Wellen gegen deine Brüste schlagen.«
»Tyler â¦Â«
»AuÃerdem habe ich in Gedanken mindestens tausendmal mit dir geduscht, und wir haben gegenseitig jeden Quadratzentimeter unserer Körper eingeseift. Ich weià also bereits genau, wie es sich anfühlt, wenn man dich mit Händen voller Schaum berührt.«
Sie hatte ihre Hände gegen seine Brust gedrückt, und jetzt lehnte sie ihre Stirn an seinem Brustbein an und schüttelte den Kopf. »Du bringst mich in Verlegenheit, Tyler. So solltest du wirklich nicht mit mir sprechen.«
Seine Lippen glitten sanft über ihr Haar. »Ist es dir vielleicht lieber, wenn wir gar nicht erst darüber sprechen und es einfach sofort tun?« Er atmete halb seufzend und halb lachend aus, umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen und schob ihren Kopf zurück. »Mach dir über irgendetwas anderes Gedanken, Hailey. Andere Frauen gibt es für mich nicht.«
Damit schob er eine seiner Hände in den Bund ihrer Jeans, passte ihre Form an ihre Hüfte an und drückte seine Lippen fest auf ihren Mund. Sein Kuss war voller Leidenschaft, beharrlich und so überzeugend, dass sich Hailey während des gesamten Tages über gar
nichts mehr Gedanken machte auÃer darüber, wie sich das Glück, das sie im Augenblick verspürte, festhalten lieÃ.
Â
Tyler mietete
Weitere Kostenlose Bücher