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Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Titel: Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt <München>
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Veränderung.
    Die Kraft der Veränderung wird grundsätzlich unterschätzt, während die Idee der Persönlichkeit, des unveränderlichen Selbst, tendenziell überschätzt wird. Verhalten, so sagte der Begründer der Sozialpsychologie, Kurt Lewin, ist immer eine Funktion aus Persönlichkeit und Umwelt. Noch fast hundert Jahre später erfüllt uns diese Einsicht mit Grausen – wie gerne würden wir den Einfluss der Umwelt möglichst gering halten und wenn, dann bewusst entscheiden, wann wir uns verändern und wann nicht. Ich werde Ihnen zeigen, wie Sie die bisher gewonnenen Einsichten für sich nutzen können.
    Kurz gefasst
    Menschen mögen Veranlagungen mitbringen, aber unser Selbst ist weniger stabil, als man annehmen könnte. Das Stabile am Selbst ist das Veränderbare. Und da wir Gruppentiere sind, sind es neben eigenen Erfahrungen vor allem andere Menschen, die uns verändern. Sie können uns durch Feedback oder Anreize motivieren oder demotivieren. Sie können uns wissen lassen, was sie von uns halten, was wir sind und was wir können. Sie können uns durch schlechten Unterricht dazu bringen, das Interesse an einem Fach zu verlieren, sie können uns vermitteln, wie intelligent oder schüchtern wir sind und ob wir Autofahren können oder nicht. Sie können aber auch einen offenen Gruppendruck ausüben. Gesellschaften oder Gruppierungen können soziale Normen festlegen. Sie können zu Stereotypen führen (»Deutsches Bier ist klasse« und »Professoren sind schlau«), die wir übernehmen. Soziale Normen und Stereotype können zudem auch außerhalb des Bewusstseins unser Verhalten bestimmen. Dies ist praktisch, weil das Befolgen sozialer Regeln automatisch unser Bedürfnis nach Zugehörigkeit befriedigt und eine Anpassung an eine soziale Situation erleichtert. Indes führt es notwendigerweise auch zu einer Manipulierbarkeit, die uns beängstigend vorkommen mag. Manipulierbar sind wir vor allem dann, wenn wir keine starke Meinung gegenüber einem Menschen oder einem Produkt haben, und es ist anzunehmen, dass dies in der Mehrzahl der Situationen der Fall ist. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass wir soziale Normen als Mitglieder einer Gesellschaft mit festlegen und verändern können. Normen können verändert werden und haben erst danach eine unbewusste Wirkung auf uns. Und übernommene Einstellungen bestimmen vor allem dann unbewusst unser Verhalten, wenn sie uns sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen sind.
    Das Selbst kann als Gedächtnissystem aufgefasst werden, in dem unsere Gedanken, Meinungen, Pläne, Ziele, Verhaltensweisen, Emotionen, Einstellungen und wichtige Personen, kurz alles über uns, abgespeichert ist. Manche Gedächtnisinhalte sind uns bewusst, manche weniger. Die in unseren Köpfen abgespeicherten Assoziationsketten können uns, einmal aktiviert, wie ein Autopilot ohne viel Nachdenken durch den Alltag manövrieren. Beim Programmieren sind wir teilweise selbst unmittelbar beteiligt (autos = selbst) oder mittelbar als Mitglied einer Gesellschaft, die einen weiteren entscheidenden Einfluss auf das Programm hat. So ist es durchaus möglich, dass die Gesellschaft an unseren Programmen mitwirkt, sich also in unser eigenes System »hackt«. Bestimmen wir die Normen jedoch aktiv mit, verhalten wir uns unbewusst gemäß unseren Normen. So werden wir wieder Gestalter.
    Wir können Gedächtnisinhalte hinzulegen und verändern, wir können vergessen, und wir können alte Spuren wieder aktivieren. Die Gedächtnisinhalte, die im Langzeitgedächtnis gespeichert sind und oft und stark aktiviert werden, können wir als Selbstkonzept bezeichnen, manche würden hier auch schlichtweg den Begriff Persönlichkeit gebrauchen. Gemeinhin spricht man davon, dass ein verstorbener Mensch dann nicht mehr existiert, wenn er nicht mehr in irgendeiner Erinnerung oder in irgendeinem Gedächtnis präsent ist. Ein Mensch, der sich nicht mehr an sich erinnert, verliert demnach, noch während er lebt, einen wichtigen Teil seines Selbst.
    Vor allem aber sollten Sie nun bereit sein für eine Veränderung. Brauchen Sie jeden Abend ein Glas Wein oder jeden Morgen Nutella? Quatsch. Brauchen Sie Ihre Zigaretten? Quatsch. Sind Sie jemand, der gerne Konflikten aus dem Weg geht, weil er es in der Kindheit nicht anders gelernt hat? Quatsch. Müssen Sie in Ostwestfalen-Lippe wohnen? Niemals. Vergegenwärtigen Sie sich, dass Sie sich Geschichten über sich erzählen und Ihr eigener Autor sind. Was andere über uns erzählen, kann

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